Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Mit rüstger Eile stürzen sich die Schaaren Der Helden in der Schiffe holen Bauch; Ein frohes Jauchzen füllt das Meer, die Luft, Und hallt vom hohen Vorgebirge wieder. Nur noch ein einzger Ruf - und hin fährt sie, Die Flotte, brausend, durch die grüne Flut, Wie Zeus, des Donnrers, Wagen durch die Wol- ken, Im Sturm der Rache Blitze tragend, rollt. - Ha, Schrecken! Plötzlich fällt, erschlafft, der Se- gel Gespannter Teppich ein; die Wolken fliehn; Des Windes Hauch vergeht; die Luft wird still; Es schweigt der Wogen holer Mund; gemach Verziehet sich ihr reger Tanz, und vor Uns spiegelt sich, so weit das Auge reicht, In klarer, unbewegter Meeresfläche Der Sonne nur zu heitres Angesicht. Gefesselt liegt schon in des Hafens Bucht Der Schiffe Schaar von neuem wieder. Wie
Mit ruͤstger Eile stuͤrzen sich die Schaaren Der Helden in der Schiffe holen Bauch; Ein frohes Jauchzen fuͤllt das Meer, die Luft, Und hallt vom hohen Vorgebirge wieder. Nur noch ein einzger Ruf – und hin faͤhrt sie, Die Flotte, brausend, durch die gruͤne Flut, Wie Zeus, des Donnrers, Wagen durch die Wol- ken, Im Sturm der Rache Blitze tragend, rollt. – Ha, Schrecken! Ploͤtzlich faͤllt, erschlafft, der Se- gel Gespannter Teppich ein; die Wolken fliehn; Des Windes Hauch vergeht; die Luft wird still; Es schweigt der Wogen holer Mund; gemach Verziehet sich ihr reger Tanz, und vor Uns spiegelt sich, so weit das Auge reicht, In klarer, unbewegter Meeresflaͤche Der Sonne nur zu heitres Angesicht. Gefesselt liegt schon in des Hafens Bucht Der Schiffe Schaar von neuem wieder. Wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0020" n="12"/> Mit ruͤstger Eile stuͤrzen sich die Schaaren<lb/> Der Helden in der Schiffe holen Bauch;<lb/> Ein frohes Jauchzen fuͤllt das Meer, die Luft,<lb/> Und hallt vom hohen Vorgebirge wieder.<lb/> Nur noch ein einzger Ruf – und hin faͤhrt sie,<lb/> Die Flotte, brausend, durch die gruͤne Flut,<lb/> Wie Zeus, des Donnrers, Wagen durch die Wol-<lb/> ken,<lb/> Im Sturm der Rache Blitze tragend, rollt. –<lb/> Ha, Schrecken! Ploͤtzlich faͤllt, erschlafft, der Se-<lb/> gel<lb/> Gespannter Teppich ein; die Wolken fliehn;<lb/> Des Windes Hauch vergeht; die Luft wird still;<lb/> Es schweigt der Wogen holer Mund; gemach<lb/> Verziehet sich ihr reger Tanz, und vor<lb/> Uns spiegelt sich, so weit das Auge reicht,<lb/> In klarer, unbewegter Meeresflaͤche<lb/> Der Sonne nur zu heitres Angesicht.<lb/> Gefesselt liegt schon in des Hafens Bucht<lb/> Der Schiffe Schaar von neuem wieder. Wie<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0020]
Mit ruͤstger Eile stuͤrzen sich die Schaaren
Der Helden in der Schiffe holen Bauch;
Ein frohes Jauchzen fuͤllt das Meer, die Luft,
Und hallt vom hohen Vorgebirge wieder.
Nur noch ein einzger Ruf – und hin faͤhrt sie,
Die Flotte, brausend, durch die gruͤne Flut,
Wie Zeus, des Donnrers, Wagen durch die Wol-
ken,
Im Sturm der Rache Blitze tragend, rollt. –
Ha, Schrecken! Ploͤtzlich faͤllt, erschlafft, der Se-
gel
Gespannter Teppich ein; die Wolken fliehn;
Des Windes Hauch vergeht; die Luft wird still;
Es schweigt der Wogen holer Mund; gemach
Verziehet sich ihr reger Tanz, und vor
Uns spiegelt sich, so weit das Auge reicht,
In klarer, unbewegter Meeresflaͤche
Der Sonne nur zu heitres Angesicht.
Gefesselt liegt schon in des Hafens Bucht
Der Schiffe Schaar von neuem wieder. Wie
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