Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.Dritte Scene. Die Vorigen. Kalchas naht sich langsam Agamemnon. Sey uns gegrüßt! Wir harren dein, erhabner Seher, dem, Was schon geschehen ist, und wie's geschah, Und was geschehen soll, ein Gott enthüllt' In heiligen Gesichten. Oeffne nun Den Mund, und sprich ein Wort des Trostes aus. Kalchas. O, daß ein Andrer euch verkündigte, Was ihr zu wissen sinnlos strebt, und euch Zu wissen doch nicht frommt! - Menelaus. Wie? Scheuchst du uns mit neuer Unglückskunde noch des Trostes Gepflegte, letzte Hoffnung fort? - Du bist Dritte Scene. Die Vorigen. Kalchas naht sich langsam Agamemnon. Sey uns gegruͤßt! Wir harren dein, erhabner Seher, dem, Was schon geschehen ist, und wie's geschah, Und was geschehen soll, ein Gott enthuͤllt' In heiligen Gesichten. Oeffne nun Den Mund, und sprich ein Wort des Trostes aus. Kalchas. O, daß ein Andrer euch verkuͤndigte, Was ihr zu wissen sinnlos strebt, und euch Zu wissen doch nicht frommt! – Menelaus. Wie? Scheuchst du uns mit neuer Ungluͤckskunde noch des Trostes Gepflegte, letzte Hoffnung fort? – Du bist <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0023" n="15"/> <div n="2"> <head>Dritte Scene.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Die Vorigen</hi>. <hi rendition="#g">Kalchas</hi> naht sich langsam<lb/> und mit Blicken der Verlegenheit.</p><lb/> <sp who="#AGA"> <speaker><hi rendition="#g">Agamemnon</hi>.</speaker><lb/> <p>Sey uns gegruͤßt!<lb/> Wir harren dein, erhabner Seher, dem,<lb/> Was schon geschehen ist, und wie's geschah,<lb/> Und was geschehen soll, ein Gott enthuͤllt'<lb/> In heiligen Gesichten. Oeffne nun<lb/> Den Mund, und sprich ein Wort des Trostes aus.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAL"> <speaker><hi rendition="#g">Kalchas</hi>.</speaker><lb/> <p>O, daß ein Andrer euch verkuͤndigte,<lb/> Was ihr zu wissen sinnlos strebt, und euch<lb/> Zu wissen doch nicht frommt! –</p> </sp><lb/> <sp who="#MEN"> <speaker><hi rendition="#g">Menelaus</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie? Scheuchst du uns<lb/> mit neuer Ungluͤckskunde noch des Trostes<lb/> Gepflegte, letzte Hoffnung fort? – Du bist<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0023]
Dritte Scene.
Die Vorigen. Kalchas naht sich langsam
und mit Blicken der Verlegenheit.
Agamemnon.
Sey uns gegruͤßt!
Wir harren dein, erhabner Seher, dem,
Was schon geschehen ist, und wie's geschah,
Und was geschehen soll, ein Gott enthuͤllt'
In heiligen Gesichten. Oeffne nun
Den Mund, und sprich ein Wort des Trostes aus.
Kalchas.
O, daß ein Andrer euch verkuͤndigte,
Was ihr zu wissen sinnlos strebt, und euch
Zu wissen doch nicht frommt! –
Menelaus.
Wie? Scheuchst du uns
mit neuer Ungluͤckskunde noch des Trostes
Gepflegte, letzte Hoffnung fort? – Du bist
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |