Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Ich hab' auch keinen Theil mehr an dem Glück Des Lebens; ich bin euer Feldherr nur; Allein ein unerbittlicher Vollzieher Des ewig furchtbar unabänderlichen Gesetzes der Nothwendigkeit! - Während dieser Worte tritt Achilles, von Autome- don begleitet, ganz im Hintergrunde auf die Bühne; betroffen bleibt er stehen; so daß er beim Abgange der Ue- brigen von ihnen nicht bemerkt wird. Menelaus. Was willst Du denn, das nun geschehen soll? Agamemnon. mit befehlender Stimme Es sey! Ulysses geht nach Argos, führt das Opfer Uns unverzüglich her; durch welche List - Gleich viel - und Kalchas zuckt den Opferstahl! - Er verhüllt sein Gesicht mit dem Mantel und geht tief bewegt in sein Zelt. Ulysses und Menelaus ent- fernen sich nach der entgegengesetzten Seite.
Ich hab' auch keinen Theil mehr an dem Gluͤck Des Lebens; ich bin euer Feldherr nur; Allein ein unerbittlicher Vollzieher Des ewig furchtbar unabaͤnderlichen Gesetzes der Nothwendigkeit! – Waͤhrend dieser Worte tritt Achilles, von Autome- don begleitet, ganz im Hintergrunde auf die Buͤhne; betroffen bleibt er stehen; so daß er beim Abgange der Ue- brigen von ihnen nicht bemerkt wird. Menelaus. Was willst Du denn, das nun geschehen soll? Agamemnon. mit befehlender Stimme Es sey! Ulysses geht nach Argos, fuͤhrt das Opfer Uns unverzuͤglich her; durch welche List – Gleich viel – und Kalchas zuckt den Opferstahl! – Er verhuͤllt sein Gesicht mit dem Mantel und geht tief bewegt in sein Zelt. Ulysses und Menelaus ent- fernen sich nach der entgegengesetzten Seite. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0055" n="47"/> Ich hab' auch keinen Theil mehr an dem Gluͤck<lb/> Des Lebens; ich bin euer Feldherr nur;<lb/> Allein ein unerbittlicher Vollzieher<lb/> Des ewig furchtbar unabaͤnderlichen<lb/> Gesetzes der Nothwendigkeit! –</p><lb/> <p> <stage>Waͤhrend dieser Worte tritt <hi rendition="#g">Achilles</hi>, von <hi rendition="#g">Autome-<lb/> don</hi> begleitet, ganz im Hintergrunde auf die Buͤhne;<lb/> betroffen bleibt er stehen; so daß er beim Abgange der Ue-<lb/> brigen von ihnen nicht bemerkt wird.</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#MEN"> <speaker><hi rendition="#g">Menelaus</hi>.</speaker><lb/> <p>Was willst<lb/> Du denn, das nun geschehen soll?</p> </sp><lb/> <sp who="#AGA"> <speaker><hi rendition="#g">Agamemnon</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>mit befehlender Stimme</stage> </p><lb/> <p>Es sey!<lb/> Ulysses geht nach Argos, fuͤhrt das Opfer<lb/> Uns unverzuͤglich her; durch <hi rendition="#g">welche</hi> List –<lb/> Gleich viel – und Kalchas zuckt den Opferstahl! –</p><lb/> <p> <stage>Er verhuͤllt sein Gesicht mit dem Mantel und geht tief<lb/> bewegt in sein Zelt. <hi rendition="#g">Ulysses</hi> und <hi rendition="#g">Menelaus</hi> ent-<lb/> fernen sich nach der entgegengesetzten Seite.</stage> </p> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [47/0055]
Ich hab' auch keinen Theil mehr an dem Gluͤck
Des Lebens; ich bin euer Feldherr nur;
Allein ein unerbittlicher Vollzieher
Des ewig furchtbar unabaͤnderlichen
Gesetzes der Nothwendigkeit! –
Waͤhrend dieser Worte tritt Achilles, von Autome-
don begleitet, ganz im Hintergrunde auf die Buͤhne;
betroffen bleibt er stehen; so daß er beim Abgange der Ue-
brigen von ihnen nicht bemerkt wird.
Menelaus.
Was willst
Du denn, das nun geschehen soll?
Agamemnon.
mit befehlender Stimme
Es sey!
Ulysses geht nach Argos, fuͤhrt das Opfer
Uns unverzuͤglich her; durch welche List –
Gleich viel – und Kalchas zuckt den Opferstahl! –
Er verhuͤllt sein Gesicht mit dem Mantel und geht tief
bewegt in sein Zelt. Ulysses und Menelaus ent-
fernen sich nach der entgegengesetzten Seite.
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