Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
zu Ulysses So sag mir, guter Fremdling - denn du scheinst Ein kluger, wohlerfahrner Mann zu seyn, Und ich vernehm' es gern - was sich im Heere, Was sich im Lager, wo der König waltet, Und das der Freunde unsers Hauses mehr Noch birgt, was sich dort alles froh begiebt; Denn eines Helden Tochter bin ich zwar, Doch dieses Aug' sah nie ein Heer, sah nie Ein Lager, nie des Kriegesgottes wild Bewegten Tummelplatz. Ulysses. Sehr gern erfüll' Ich deinen Wunsch. Es ziemt des Helden Toch- ter, daß Sie auch nach dem wohl frage, was dem Vater Lust Und Freude giebt, und wo des Hauses Ruhm Erwächst. - Weit hinter Aulis, wisse, dehnt,
zu Ulysses So sag mir, guter Fremdling – denn du scheinst Ein kluger, wohlerfahrner Mann zu seyn, Und ich vernehm' es gern – was sich im Heere, Was sich im Lager, wo der Koͤnig waltet, Und das der Freunde unsers Hauses mehr Noch birgt, was sich dort alles froh begiebt; Denn eines Helden Tochter bin ich zwar, Doch dieses Aug' sah nie ein Heer, sah nie Ein Lager, nie des Kriegesgottes wild Bewegten Tummelplatz. Ulysses. Sehr gern erfuͤll' Ich deinen Wunsch. Es ziemt des Helden Toch- ter, daß Sie auch nach dem wohl frage, was dem Vater Lust Und Freude giebt, und wo des Hauses Ruhm Erwaͤchst. – Weit hinter Aulis, wisse, dehnt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#IPH"> <p><pb facs="#f0076" n="68"/><stage>zu Ulysses</stage><lb/> So sag mir, guter Fremdling – denn du scheinst<lb/> Ein kluger, wohlerfahrner Mann zu seyn,<lb/> Und ich vernehm' es gern – was sich im Heere,<lb/> Was sich im Lager, wo der Koͤnig waltet,<lb/> Und das der Freunde unsers Hauses mehr<lb/> Noch birgt, was sich dort alles froh begiebt;<lb/> Denn eines Helden Tochter bin ich zwar,<lb/> Doch dieses Aug' sah nie ein Heer, sah nie<lb/> Ein Lager, nie des Kriegesgottes wild<lb/> Bewegten Tummelplatz.</p> </sp><lb/> <sp who="#ULY"> <speaker><hi rendition="#g">Ulysses</hi>.</speaker><lb/> <p>Sehr gern erfuͤll'<lb/> Ich deinen Wunsch. Es ziemt des Helden Toch-<lb/> ter, daß<lb/> Sie auch nach dem wohl frage, was dem Vater<lb/> Lust<lb/> Und Freude giebt, und wo des Hauses Ruhm<lb/> Erwaͤchst. – Weit hinter Aulis, wisse, dehnt,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0076]
zu Ulysses
So sag mir, guter Fremdling – denn du scheinst
Ein kluger, wohlerfahrner Mann zu seyn,
Und ich vernehm' es gern – was sich im Heere,
Was sich im Lager, wo der Koͤnig waltet,
Und das der Freunde unsers Hauses mehr
Noch birgt, was sich dort alles froh begiebt;
Denn eines Helden Tochter bin ich zwar,
Doch dieses Aug' sah nie ein Heer, sah nie
Ein Lager, nie des Kriegesgottes wild
Bewegten Tummelplatz.
Ulysses.
Sehr gern erfuͤll'
Ich deinen Wunsch. Es ziemt des Helden Toch-
ter, daß
Sie auch nach dem wohl frage, was dem Vater
Lust
Und Freude giebt, und wo des Hauses Ruhm
Erwaͤchst. – Weit hinter Aulis, wisse, dehnt,
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