Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864.Unruhe seines Denkens nahm die Schnelle seines Schrittes zu, und seine Vorstellungen schweiften von einem Punkte zu dem anderen, bis sich Alles in dem trüben, wirren Empfinden verlor, daß er sich einem untergehenden Hause, einer Familie verbunden habe, die sich nicht einmal helfen lassen wolle. Der Tag war schon nicht hell gewesen, jetzt am Abende hatte der Himmel sich dicht und schwer bewölkt. Der Nebel hing tief in der Luft und tröpfelte kalt hernieder. Die welken Blätter lösten sich von den noch grünen Bäumen und trieben, vom Winde gejagt, wirbelnd in der Luft umher, bis sie auf den nassen Boden niederfielen, um sich nicht wieder zu erheben. Dies Bild verstimmte ihn vollends, und sorgenvoll und niedergeschlagen langte er zu Hause an. Das Wohnzimmer war nicht erleuchtet, die Eltern waren zu einer Spielpartie geladen. Unruhe seines Denkens nahm die Schnelle seines Schrittes zu, und seine Vorstellungen schweiften von einem Punkte zu dem anderen, bis sich Alles in dem trüben, wirren Empfinden verlor, daß er sich einem untergehenden Hause, einer Familie verbunden habe, die sich nicht einmal helfen lassen wolle. Der Tag war schon nicht hell gewesen, jetzt am Abende hatte der Himmel sich dicht und schwer bewölkt. Der Nebel hing tief in der Luft und tröpfelte kalt hernieder. Die welken Blätter lösten sich von den noch grünen Bäumen und trieben, vom Winde gejagt, wirbelnd in der Luft umher, bis sie auf den nassen Boden niederfielen, um sich nicht wieder zu erheben. Dies Bild verstimmte ihn vollends, und sorgenvoll und niedergeschlagen langte er zu Hause an. Das Wohnzimmer war nicht erleuchtet, die Eltern waren zu einer Spielpartie geladen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="33"/> Unruhe seines Denkens nahm die Schnelle seines Schrittes zu, und seine Vorstellungen schweiften von einem Punkte zu dem anderen, bis sich Alles in dem trüben, wirren Empfinden verlor, daß er sich einem untergehenden Hause, einer Familie verbunden habe, die sich nicht einmal helfen lassen wolle.</p> <p>Der Tag war schon nicht hell gewesen, jetzt am Abende hatte der Himmel sich dicht und schwer bewölkt. Der Nebel hing tief in der Luft und tröpfelte kalt hernieder. Die welken Blätter lösten sich von den noch grünen Bäumen und trieben, vom Winde gejagt, wirbelnd in der Luft umher, bis sie auf den nassen Boden niederfielen, um sich nicht wieder zu erheben. Dies Bild verstimmte ihn vollends, und sorgenvoll und niedergeschlagen langte er zu Hause an.</p> <p> Das Wohnzimmer war nicht erleuchtet, die Eltern waren zu einer Spielpartie geladen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0043]
Unruhe seines Denkens nahm die Schnelle seines Schrittes zu, und seine Vorstellungen schweiften von einem Punkte zu dem anderen, bis sich Alles in dem trüben, wirren Empfinden verlor, daß er sich einem untergehenden Hause, einer Familie verbunden habe, die sich nicht einmal helfen lassen wolle.
Der Tag war schon nicht hell gewesen, jetzt am Abende hatte der Himmel sich dicht und schwer bewölkt. Der Nebel hing tief in der Luft und tröpfelte kalt hernieder. Die welken Blätter lösten sich von den noch grünen Bäumen und trieben, vom Winde gejagt, wirbelnd in der Luft umher, bis sie auf den nassen Boden niederfielen, um sich nicht wieder zu erheben. Dies Bild verstimmte ihn vollends, und sorgenvoll und niedergeschlagen langte er zu Hause an.
Das Wohnzimmer war nicht erleuchtet, die Eltern waren zu einer Spielpartie geladen.
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