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Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864.

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und zu ihm reden, von Tagen, die nicht mehr sind, von glücklichen Stunden, die wir getheilt, von bitteren Leiden, deren Kelch ich allein gekostet. Und wenn ich nicht mehr sein werde, dann werden diese armen Blätter noch bei ihm bleiben, und ihn mahnen, sich selbst getreu zu sein, um der heiligen Liebe willen, die er doch einst mit mir getheilt! --"

Sie wendete sich ab, und ging an's Fenster, ihre hervorbrechenden Thränen zu verbergen. Samuel fühlte eine tiefe Erbitterung gegen Hellwig, aber auch Adele machte ihn ungeduldig. Er hätte ihrem ganzen Thun und Treiben wie einem tollen Spuk entgegentreten mögen, und doch ging ihr Schicksal ihm zu Herzen.

"Und den Roman soll Hellwig lesen?" fragte er nach einer Weile.

"Er vor allen Anderen! sobald er fertig ist."

"Sie haben ihn also noch nicht vollendet?"

und zu ihm reden, von Tagen, die nicht mehr sind, von glücklichen Stunden, die wir getheilt, von bitteren Leiden, deren Kelch ich allein gekostet. Und wenn ich nicht mehr sein werde, dann werden diese armen Blätter noch bei ihm bleiben, und ihn mahnen, sich selbst getreu zu sein, um der heiligen Liebe willen, die er doch einst mit mir getheilt! —”

Sie wendete sich ab, und ging an’s Fenster, ihre hervorbrechenden Thränen zu verbergen. Samuel fühlte eine tiefe Erbitterung gegen Hellwig, aber auch Adele machte ihn ungeduldig. Er hätte ihrem ganzen Thun und Treiben wie einem tollen Spuk entgegentreten mögen, und doch ging ihr Schicksal ihm zu Herzen.

“Und den Roman soll Hellwig lesen?” fragte er nach einer Weile.

“Er vor allen Anderen! sobald er fertig ist.”

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[78/0088] und zu ihm reden, von Tagen, die nicht mehr sind, von glücklichen Stunden, die wir getheilt, von bitteren Leiden, deren Kelch ich allein gekostet. Und wenn ich nicht mehr sein werde, dann werden diese armen Blätter noch bei ihm bleiben, und ihn mahnen, sich selbst getreu zu sein, um der heiligen Liebe willen, die er doch einst mit mir getheilt! —” Sie wendete sich ab, und ging an’s Fenster, ihre hervorbrechenden Thränen zu verbergen. Samuel fühlte eine tiefe Erbitterung gegen Hellwig, aber auch Adele machte ihn ungeduldig. Er hätte ihrem ganzen Thun und Treiben wie einem tollen Spuk entgegentreten mögen, und doch ging ihr Schicksal ihm zu Herzen. “Und den Roman soll Hellwig lesen?” fragte er nach einer Weile. “Er vor allen Anderen! sobald er fertig ist.” “Sie haben ihn also noch nicht vollendet?”

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_adele_1864/88>, abgerufen am 27.11.2024.