bleiben. Wie natürlich also, wenn dem Juden Weib und Kind seine Welt wurden, und wenn bis heute das Beispiel glücklicher Häuslichkeit segensreich fortwirkt unter ihnen, obgleich die äußern Verhältnisse sich in mancher Beziehung geändert haben."
"Ach! armer Vater, was hast Du denn für eine kleine Welt!" sagte Jenny pathetisch, die gerade in der muthwilligsten Laune war. "Hast Niemand, als die Mutter und die liebe kleine Jenny! Eine Welt von zwei Welttheilen, während der ärmste Christ fünf hat!"
"Und Eduard?" fragte der Vater.
"Der Welttheil Eduard sieht kläglich aus, als ob bald die Sündfluth hereinbräche! Nein! er sieht aus, als ob er statt des Herzens einen Vulkan hätte, der nächstens losbricht und bald den Untergang des Welttheiles voraussehen läßt. O Gott! Vater!" rief sie, und warf sich an dessen Brust, als Eduard sie verwun-
bleiben. Wie natürlich alſo, wenn dem Juden Weib und Kind ſeine Welt wurden, und wenn bis heute das Beiſpiel glücklicher Häuslichkeit ſegensreich fortwirkt unter ihnen, obgleich die äußern Verhältniſſe ſich in mancher Beziehung geändert haben.“
„Ach! armer Vater, was haſt Du denn für eine kleine Welt!“ ſagte Jenny pathetiſch, die gerade in der muthwilligſten Laune war. „Haſt Niemand, als die Mutter und die liebe kleine Jenny! Eine Welt von zwei Welttheilen, während der ärmſte Chriſt fünf hat!“
„Und Eduard?“ fragte der Vater.
„Der Welttheil Eduard ſieht kläglich aus, als ob bald die Sündfluth hereinbräche! Nein! er ſieht aus, als ob er ſtatt des Herzens einen Vulkan hätte, der nächſtens losbricht und bald den Untergang des Welttheiles vorausſehen läßt. O Gott! Vater!“ rief ſie, und warf ſich an deſſen Bruſt, als Eduard ſie verwun-
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bleiben. Wie natürlich alſo, wenn dem Juden
Weib und Kind ſeine Welt wurden, und wenn
bis heute das Beiſpiel glücklicher Häuslichkeit
ſegensreich fortwirkt unter ihnen, obgleich die
äußern Verhältniſſe ſich in mancher Beziehung
geändert haben.“
„Ach! armer Vater, was haſt Du denn für
eine kleine Welt!“ ſagte Jenny pathetiſch, die
gerade in der muthwilligſten Laune war. „Haſt
Niemand, als die Mutter und die liebe kleine
Jenny! Eine Welt von zwei Welttheilen,
während der ärmſte Chriſt fünf hat!“
„Und Eduard?“ fragte der Vater.
„Der Welttheil Eduard ſieht kläglich aus,
als ob bald die Sündfluth hereinbräche! Nein!
er ſieht aus, als ob er ſtatt des Herzens einen
Vulkan hätte, der nächſtens losbricht und bald
den Untergang des Welttheiles vorausſehen
läßt. O Gott! Vater!“ rief ſie, und warf
ſich an deſſen Bruſt, als Eduard ſie verwun-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/149>, abgerufen am 21.11.2024.
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