Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

Bild:
<< vorherige Seite

auf und geben ihnen völlige Freiheit für ihren
Verkehr."

Die Commerzienräthin that darauf, als ob
William's Gründe sie überredet hätten, und
wenige Tage, nachdem Reinhard mit Jenny
versprochen worden, erhielten Eduard und seine
Schwester Einladungen zu einer Gesellschaft
im Hause der Commerzienräthin, die aber nur
Eduard annahm, weil Jenny sich nicht ent-
schließen konnte, ohne den Bräutigam hinzu-
gehen. Dem Vater war dies ganz gelegen, da
er im Ernste meinte, was er nur scherzend
aussprach, er sähe es gern, wenn Leute, die
ihm eine Ehre mit ihrer Einladung zu erzei-
gen glaubten, lieber über zu viel Zurückhal-
tung als zu bereitwilliges Entgegenkommen
klagten.

In jenen Tagen wurde nun Jenny's Ver-
lobung bekannt gemacht und Clara Horn ge-

auf und geben ihnen völlige Freiheit für ihren
Verkehr.“

Die Commerzienräthin that darauf, als ob
William's Gründe ſie überredet hätten, und
wenige Tage, nachdem Reinhard mit Jenny
verſprochen worden, erhielten Eduard und ſeine
Schweſter Einladungen zu einer Geſellſchaft
im Hauſe der Commerzienräthin, die aber nur
Eduard annahm, weil Jenny ſich nicht ent-
ſchließen konnte, ohne den Bräutigam hinzu-
gehen. Dem Vater war dies ganz gelegen, da
er im Ernſte meinte, was er nur ſcherzend
ausſprach, er ſähe es gern, wenn Leute, die
ihm eine Ehre mit ihrer Einladung zu erzei-
gen glaubten, lieber über zu viel Zurückhal-
tung als zu bereitwilliges Entgegenkommen
klagten.

In jenen Tagen wurde nun Jenny's Ver-
lobung bekannt gemacht und Clara Horn ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0294" n="282"/>
auf und geben ihnen völlige Freiheit für ihren<lb/>
Verkehr.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Die Commerzienräthin that darauf, als ob<lb/>
William's Gründe &#x017F;ie überredet hätten, und<lb/>
wenige Tage, nachdem Reinhard mit Jenny<lb/>
ver&#x017F;prochen worden, erhielten Eduard und &#x017F;eine<lb/>
Schwe&#x017F;ter Einladungen zu einer Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
im Hau&#x017F;e der Commerzienräthin, die aber nur<lb/>
Eduard annahm, weil Jenny &#x017F;ich nicht ent-<lb/>
&#x017F;chließen konnte, ohne den Bräutigam hinzu-<lb/>
gehen. Dem Vater war dies ganz gelegen, da<lb/>
er im Ern&#x017F;te meinte, was er nur &#x017F;cherzend<lb/>
aus&#x017F;prach, er &#x017F;ähe es gern, wenn Leute, die<lb/>
ihm eine Ehre mit ihrer Einladung zu erzei-<lb/>
gen glaubten, lieber über zu viel Zurückhal-<lb/>
tung als zu bereitwilliges Entgegenkommen<lb/>
klagten.</p><lb/>
        <p>In jenen Tagen wurde nun Jenny's Ver-<lb/>
lobung bekannt gemacht und Clara Horn ge-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[282/0294] auf und geben ihnen völlige Freiheit für ihren Verkehr.“ Die Commerzienräthin that darauf, als ob William's Gründe ſie überredet hätten, und wenige Tage, nachdem Reinhard mit Jenny verſprochen worden, erhielten Eduard und ſeine Schweſter Einladungen zu einer Geſellſchaft im Hauſe der Commerzienräthin, die aber nur Eduard annahm, weil Jenny ſich nicht ent- ſchließen konnte, ohne den Bräutigam hinzu- gehen. Dem Vater war dies ganz gelegen, da er im Ernſte meinte, was er nur ſcherzend ausſprach, er ſähe es gern, wenn Leute, die ihm eine Ehre mit ihrer Einladung zu erzei- gen glaubten, lieber über zu viel Zurückhal- tung als zu bereitwilliges Entgegenkommen klagten. In jenen Tagen wurde nun Jenny's Ver- lobung bekannt gemacht und Clara Horn ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/294
Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/294>, abgerufen am 23.11.2024.