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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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seit der Scene im Garten zwischen Eduard und
ihrer Freundin vorgegangen sei, und ob sie den
beiden, ihr so theuern Personen irgend Beistand
oder Trost gewähren könne.

Wie wir früher berichtet, hatten die jun-
gen Mädchen eine innige Freundschaft für ein-
ander gefaßt, und sich fast über Alles ausge-
sprochen, was sie berührte. Jenny kannte Wil-
liam's Neigung für ihre Freundin, seine Wer-
bung und die Scheu, mit der Clara an die
Zeit seiner Rückkehr dachte, ohne daß eines der
beiden Mädchen aus leicht begreiflicher Rücksicht
jemals den Grund berührt hatte, der Clara
dieser Verbindung abgeneigt machte. So lange
Jenny ihre Freundin heiter und Eduard unver-
ändert ruhig gesehen, hatte sie es für indiscret
gehalten, sich in ein Verhältniß zu drängen,
das man ihr verheimlichen wollte; nun sie aber
in Clara's bleichem Antlitz, in Eduard's düste-
rer Stimmung das Leiden ihrer Seelen las,

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ſeit der Scene im Garten zwiſchen Eduard und
ihrer Freundin vorgegangen ſei, und ob ſie den
beiden, ihr ſo theuern Perſonen irgend Beiſtand
oder Troſt gewähren könne.

Wie wir früher berichtet, hatten die jun-
gen Mädchen eine innige Freundſchaft für ein-
ander gefaßt, und ſich faſt über Alles auſge-
ſprochen, was ſie berührte. Jenny kannte Wil-
liam's Neigung für ihre Freundin, ſeine Wer-
bung und die Scheu, mit der Clara an die
Zeit ſeiner Rückkehr dachte, ohne daß eines der
beiden Mädchen aus leicht begreiflicher Rückſicht
jemals den Grund berührt hatte, der Clara
dieſer Verbindung abgeneigt machte. So lange
Jenny ihre Freundin heiter und Eduard unver-
ändert ruhig geſehen, hatte ſie es für indiscret
gehalten, ſich in ein Verhältniß zu drängen,
das man ihr verheimlichen wollte; nun ſie aber
in Clara's bleichem Antlitz, in Eduard's düſte-
rer Stimmung das Leiden ihrer Seelen las,

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[3/0013] ſeit der Scene im Garten zwiſchen Eduard und ihrer Freundin vorgegangen ſei, und ob ſie den beiden, ihr ſo theuern Perſonen irgend Beiſtand oder Troſt gewähren könne. Wie wir früher berichtet, hatten die jun- gen Mädchen eine innige Freundſchaft für ein- ander gefaßt, und ſich faſt über Alles auſge- ſprochen, was ſie berührte. Jenny kannte Wil- liam's Neigung für ihre Freundin, ſeine Wer- bung und die Scheu, mit der Clara an die Zeit ſeiner Rückkehr dachte, ohne daß eines der beiden Mädchen aus leicht begreiflicher Rückſicht jemals den Grund berührt hatte, der Clara dieſer Verbindung abgeneigt machte. So lange Jenny ihre Freundin heiter und Eduard unver- ändert ruhig geſehen, hatte ſie es für indiscret gehalten, ſich in ein Verhältniß zu drängen, das man ihr verheimlichen wollte; nun ſie aber in Clara's bleichem Antlitz, in Eduard's düſte- rer Stimmung das Leiden ihrer Seelen las, 1*

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/13>, abgerufen am 21.11.2024.