nach England gegangen, wo er aufs Neue mit William und Clara zusammentraf. Auf ihre Bitten war er ihr Gast geworden, so lange er in England verweilte, und noch jetzt rechnete er die Zeit, welche er mit ihnen, theils in Lon- don, theils in dem reizenden Hugheshall verlebt hatte, zu den anmuthigsten Erinnerungen seines genußreichen Lebens. Nichts konnte ihm also willkommener sein, als die die zufällige Begegnung mit jenen Freunden an den Ufern des Rheines; und unabhängig, wie er es in jeder Beziehung war, ließ er sich bereitwillig finden, den Som- mer mit ihnen in Baden zuzubringen.
Jenny hatte er früher nur flüchtig gesehen, aber obgleich er sie nicht näher kannte, erin- nerte er sich dunkel, von einer Liebe Jenny's zu einem jungen Theologen gehört zu haben. Jetzt hatte er von Clara, auf sein Anfragen, einige Details über Jenny und die Lösung je- nes Verhältnisses erfahren und war, durch
nach England gegangen, wo er aufs Neue mit William und Clara zuſammentraf. Auf ihre Bitten war er ihr Gaſt geworden, ſo lange er in England verweilte, und noch jetzt rechnete er die Zeit, welche er mit ihnen, theils in Lon- don, theils in dem reizenden Hugheshall verlebt hatte, zu den anmuthigſten Erinnerungen ſeines genußreichen Lebens. Nichts konnte ihm alſo willkommener ſein, als die die zufällige Begegnung mit jenen Freunden an den Ufern des Rheines; und unabhängig, wie er es in jeder Beziehung war, ließ er ſich bereitwillig finden, den Som- mer mit ihnen in Baden zuzubringen.
Jenny hatte er früher nur flüchtig geſehen, aber obgleich er ſie nicht näher kannte, erin- nerte er ſich dunkel, von einer Liebe Jenny's zu einem jungen Theologen gehört zu haben. Jetzt hatte er von Clara, auf ſein Anfragen, einige Details über Jenny und die Löſung je- nes Verhältniſſes erfahren und war, durch
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nach England gegangen, wo er aufs Neue mit
William und Clara zuſammentraf. Auf ihre
Bitten war er ihr Gaſt geworden, ſo lange er
in England verweilte, und noch jetzt rechnete
er die Zeit, welche er mit ihnen, theils in Lon-
don, theils in dem reizenden Hugheshall verlebt
hatte, zu den anmuthigſten Erinnerungen ſeines
genußreichen Lebens. Nichts konnte ihm alſo
willkommener ſein, als die die zufällige Begegnung
mit jenen Freunden an den Ufern des Rheines;
und unabhängig, wie er es in jeder Beziehung
war, ließ er ſich bereitwillig finden, den Som-
mer mit ihnen in Baden zuzubringen.
Jenny hatte er früher nur flüchtig geſehen,
aber obgleich er ſie nicht näher kannte, erin-
nerte er ſich dunkel, von einer Liebe Jenny's
zu einem jungen Theologen gehört zu haben.
Jetzt hatte er von Clara, auf ſein Anfragen,
einige Details über Jenny und die Löſung je-
nes Verhältniſſes erfahren und war, durch
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/176>, abgerufen am 21.11.2024.
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