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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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Walter betrachtete das kleine Bild mit
Freude; sah dann mit einem Ausdruck hoher
Bewunderung in Jenny's glühendes Gesicht
und sagte: "So vermag man nur das wieder-
zugeben, was tief empfunden in uns selbst lebt.
Schenken Sie mir dies Blatt, als Zeichen, wie
unsere Gesinnung in dieser Beziehung überein-
stimmt. Ich bitte, lassen Sie es mir!"

"Nein!" antwortete Jenny, "wenn Ihnen
die kleine Zeichnung gefällt, wenn sie Ihnen
richtig scheint, werden Sie es natürlich finden,
daß ich sie meinen schönen Vorbildern dedicire;
daß ich sie Clara gebe, welche eben mit ihrem
Manne und den Kindern über die Brücke
kommt. Auch mein Vater ist mit Ihnen!
Lassen Sie uns ihnen entgegengehen."

Es war ein gar erfreulicher Anblick, die
Familie zu sehen, als sie über die Wiese dahin-
schritt. William nun gegen das Ende der
dreißiger Jahre, war ein Bild selbstbewußter,

Walter betrachtete das kleine Bild mit
Freude; ſah dann mit einem Ausdruck hoher
Bewunderung in Jenny's glühendes Geſicht
und ſagte: „So vermag man nur das wieder-
zugeben, was tief empfunden in uns ſelbſt lebt.
Schenken Sie mir dies Blatt, als Zeichen, wie
unſere Geſinnung in dieſer Beziehung überein-
ſtimmt. Ich bitte, laſſen Sie es mir!“

„Nein!“ antwortete Jenny, „wenn Ihnen
die kleine Zeichnung gefällt, wenn ſie Ihnen
richtig ſcheint, werden Sie es natürlich finden,
daß ich ſie meinen ſchönen Vorbildern dedicire;
daß ich ſie Clara gebe, welche eben mit ihrem
Manne und den Kindern über die Brücke
kommt. Auch mein Vater iſt mit Ihnen!
Laſſen Sie uns ihnen entgegengehen.“

Es war ein gar erfreulicher Anblick, die
Familie zu ſehen, als ſie über die Wieſe dahin-
ſchritt. William nun gegen das Ende der
dreißiger Jahre, war ein Bild ſelbſtbewußter,

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[173/0183] Walter betrachtete das kleine Bild mit Freude; ſah dann mit einem Ausdruck hoher Bewunderung in Jenny's glühendes Geſicht und ſagte: „So vermag man nur das wieder- zugeben, was tief empfunden in uns ſelbſt lebt. Schenken Sie mir dies Blatt, als Zeichen, wie unſere Geſinnung in dieſer Beziehung überein- ſtimmt. Ich bitte, laſſen Sie es mir!“ „Nein!“ antwortete Jenny, „wenn Ihnen die kleine Zeichnung gefällt, wenn ſie Ihnen richtig ſcheint, werden Sie es natürlich finden, daß ich ſie meinen ſchönen Vorbildern dedicire; daß ich ſie Clara gebe, welche eben mit ihrem Manne und den Kindern über die Brücke kommt. Auch mein Vater iſt mit Ihnen! Laſſen Sie uns ihnen entgegengehen.“ Es war ein gar erfreulicher Anblick, die Familie zu ſehen, als ſie über die Wieſe dahin- ſchritt. William nun gegen das Ende der dreißiger Jahre, war ein Bild ſelbſtbewußter,

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/183>, abgerufen am 21.11.2024.