allerdings eine sehr innige und, wie ich denke, dauernd; indeß ist mir der Gedanke, Fräu- lein Meier zu heirathen, vollkommen fremd. Sie wissen, und ich glaube das fürchten Sie gerade, daß kein Vorurtheil irgend einer Art mich abhalten könnte, ein Mädchen zur Gräfin Walter zu machen, das ich liebte: doch ich liebe Jenny Meier nicht, so sehr ich sie bewundre und mich ihrer Freundschaft, ihres Umganges erfreue. Es ist wahr, sie ist schön und liebenswürdig in hohem Grade, aber eine gewisse Jugendlichkeit, das weiblich Weiche fehlt ihr, das man an Mädchen un- gern vermißt. Sie weiß mit Sicherheit, daß sie gefällt; es ist ihr lieb, ohne daß sie An- spruch darauf macht, und sie würde, wie mich dünkt, nicht das Geringste dazu thun, die Meinung oder Gunst eines Mannes zu erwerben. Gefällt sie, ist's ihr recht, wenn nicht, so gilt's ihr gleich. Gestehen Sie,
allerdings eine ſehr innige und, wie ich denke, dauernd; indeß iſt mir der Gedanke, Fräu- lein Meier zu heirathen, vollkommen fremd. Sie wiſſen, und ich glaube das fürchten Sie gerade, daß kein Vorurtheil irgend einer Art mich abhalten könnte, ein Mädchen zur Gräfin Walter zu machen, das ich liebte: doch ich liebe Jenny Meier nicht, ſo ſehr ich ſie bewundre und mich ihrer Freundſchaft, ihres Umganges erfreue. Es iſt wahr, ſie iſt ſchön und liebenſwürdig in hohem Grade, aber eine gewiſſe Jugendlichkeit, das weiblich Weiche fehlt ihr, das man an Mädchen un- gern vermißt. Sie weiß mit Sicherheit, daß ſie gefällt; es iſt ihr lieb, ohne daß ſie An- ſpruch darauf macht, und ſie würde, wie mich dünkt, nicht das Geringſte dazu thun, die Meinung oder Gunſt eines Mannes zu erwerben. Gefällt ſie, iſt's ihr recht, wenn nicht, ſo gilt's ihr gleich. Geſtehen Sie,
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allerdings eine ſehr innige und, wie ich denke,
dauernd; indeß iſt mir der Gedanke, Fräu-
lein Meier zu heirathen, vollkommen fremd.
Sie wiſſen, und ich glaube das fürchten Sie
gerade, daß kein Vorurtheil irgend einer Art
mich abhalten könnte, ein Mädchen zur
Gräfin Walter zu machen, das ich liebte:
doch ich liebe Jenny Meier nicht, ſo ſehr ich
ſie bewundre und mich ihrer Freundſchaft,
ihres Umganges erfreue. Es iſt wahr, ſie
iſt ſchön und liebenſwürdig in hohem Grade,
aber eine gewiſſe Jugendlichkeit, das weiblich
Weiche fehlt ihr, das man an Mädchen un-
gern vermißt. Sie weiß mit Sicherheit, daß
ſie gefällt; es iſt ihr lieb, ohne daß ſie An-
ſpruch darauf macht, und ſie würde, wie
mich dünkt, nicht das Geringſte dazu thun,
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erwerben. Gefällt ſie, iſt's ihr recht, wenn
nicht, ſo gilt's ihr gleich. Geſtehen Sie,
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/202>, abgerufen am 22.11.2024.
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