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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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andern Fürsprechers bei mir zu bedürfen, als
meiner Liebe zu Dir?"

"Das gebe Gott!" rief Jenny. "Gustav,
wenn Du mich einst schwach und tadelnswerth
finden, wenn Du mich deshalb weniger lieben,
mich von Dir weisen solltest, dann möge Deine
Neigung mein treuer Schutz sein; sie möge Dir
deutlich machen, daß ich aus Liebe kein Opfer
scheute, daß ich Alles erdulden wollte, Alles!
Nur Dir entsagen -- das konnte ich nicht, das
werde ich niemals können, dazu fehlt mir die
Kraft."

"Ich verstehe Dich nicht, mein Herz", sagte
Reinhard, vergebens einen Sinn in diesen Re-
den suchend, der in irgend einem Zusammen-
hang mit ihren Verhältnissen stehen konnte,
"aber das schwöre ich Dir, ich werde nie an
der Lauterkeit Deiner Seele, an der Reinheit
Deines Herzens zweifeln; Du sollst in mir alle
Liebe finden, die Dir gebührt, und auch Nach-

andern Fürſprechers bei mir zu bedürfen, als
meiner Liebe zu Dir?“

„Das gebe Gott!“ rief Jenny. „Guſtav,
wenn Du mich einſt ſchwach und tadelnswerth
finden, wenn Du mich deshalb weniger lieben,
mich von Dir weiſen ſollteſt, dann möge Deine
Neigung mein treuer Schutz ſein; ſie möge Dir
deutlich machen, daß ich aus Liebe kein Opfer
ſcheute, daß ich Alles erdulden wollte, Alles!
Nur Dir entſagen — das konnte ich nicht, das
werde ich niemals können, dazu fehlt mir die
Kraft.“

„Ich verſtehe Dich nicht, mein Herz“, ſagte
Reinhard, vergebens einen Sinn in dieſen Re-
den ſuchend, der in irgend einem Zuſammen-
hang mit ihren Verhältniſſen ſtehen konnte,
„aber das ſchwöre ich Dir, ich werde nie an
der Lauterkeit Deiner Seele, an der Reinheit
Deines Herzens zweifeln; Du ſollſt in mir alle
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[54/0064] andern Fürſprechers bei mir zu bedürfen, als meiner Liebe zu Dir?“ „Das gebe Gott!“ rief Jenny. „Guſtav, wenn Du mich einſt ſchwach und tadelnswerth finden, wenn Du mich deshalb weniger lieben, mich von Dir weiſen ſollteſt, dann möge Deine Neigung mein treuer Schutz ſein; ſie möge Dir deutlich machen, daß ich aus Liebe kein Opfer ſcheute, daß ich Alles erdulden wollte, Alles! Nur Dir entſagen — das konnte ich nicht, das werde ich niemals können, dazu fehlt mir die Kraft.“ „Ich verſtehe Dich nicht, mein Herz“, ſagte Reinhard, vergebens einen Sinn in dieſen Re- den ſuchend, der in irgend einem Zuſammen- hang mit ihren Verhältniſſen ſtehen konnte, „aber das ſchwöre ich Dir, ich werde nie an der Lauterkeit Deiner Seele, an der Reinheit Deines Herzens zweifeln; Du ſollſt in mir alle Liebe finden, die Dir gebührt, und auch Nach-

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/64>, abgerufen am 24.11.2024.