Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.jhrem Newreformierten Tauffbüchlein Pag. 3. setzen: Das Gott der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / seinen lieben Sohn Ihesum CHristum der gantzen Welt verheissen vnd gesandt habe. Ist Christus der gantzen Welt verheissen / vnd der Türcken Kinder sind auch in der Welt / So können sie aus der Gnaden verheissung nicht ausgeschlossen werden / vnd ist allhier der Verheissung halb kein vnterscheid. Allein / wenn man zur Application kömpt / so findet sich der Vnterscheid. Dann bey der Christen Kindern wird der Verdienst Christi / vnd die verheissung der Gnaden / jnen durch die Tauff applicirt / welches bey der Türcken kindern verbleibet. Darumb so ist es ein schand / das diese Zerbster Theologi in jhrem Newen Tauffbüchlein / darein sie jhre Menschen Träwm gesetzt haben / so viel Bletter von dieser Materia zu bringen / vnd durch vnd durch nicht mit einem Wort der Application / daran vns doch nicht weniger dann am andern gelegen ist / gedencken. Diese Leut reissen recht den Grund vmb. Dann wann nit ein jeder Christ durch die Applicationem promißionis & grattae, als ein Lebendiger Stein auff den rechten Felsen vnd Eekstein CHristum gelegt vnd gegründet wird / so wird er nimmermehr zu einem lebendigen Tempel Gottes auffwachsen / 2. Pet. 2. Es vnterstehen sich wol diese Vntrewe Anhalter / diesen jren Schwarm / mit vielen Sprüchen / auch etlichen Exempeln der heiligen Schrifft zu bestetigen / aber wie gantz vngeschickt vnd vngereimbt sie solche zu hauffe tragen / ist von andern angezeigt worden / derwegen es allhie billich ruhen bleibet. Jedoch mus ich ein stück oder drey weisen / daraus gutes teils offenbar werden wird / mit was Gewissen diese Meister in dieser Sachen handeln. Fürs erste: pag. 37. 38. 39. etc. wollen sie aus der 1. Cor. 7. beweisen / das der Christen Kinder auch für der Tauff Heilig sein / vnd also heilig / das man sie für Gliedtmass der Kirchen erkennen / vnd halten sol. Vnnd damit sie die Einfeltigen desto mehr betrie - jhrem Newreformierten Tauffbüchlein Pag. 3. setzen: Das Gott der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / seinen lieben Sohn Ihesum CHristum der gantzen Welt verheissen vnd gesandt habe. Ist Christus der gantzen Welt verheissen / vnd der Türcken Kinder sind auch in der Welt / So können sie aus der Gnaden verheissung nicht ausgeschlossen werden / vnd ist allhier der Verheissung halb kein vnterscheid. Allein / wenn man zur Application kömpt / so findet sich der Vnterscheid. Dann bey der Christen Kindern wird der Verdienst Christi / vnd die verheissung der Gnaden / jnen durch die Tauff applicirt / welches bey der Türcken kindern verbleibet. Darumb so ist es ein schand / das diese Zerbster Theologi in jhrem Newen Tauffbüchlein / darein sie jhre Menschen Träwm gesetzt haben / so viel Bletter von dieser Materia zu bringen / vnd durch vnd durch nicht mit einem Wort der Application / daran vns doch nicht weniger dann am andern gelegen ist / gedencken. Diese Leut reissen recht den Grund vmb. Dann wann nit ein jeder Christ durch die Applicationem promißionis & grattae, als ein Lebendiger Stein auff den rechten Felsen vnd Eekstein CHristum gelegt vnd gegründet wird / so wird er nimmermehr zu einem lebendigen Tempel Gottes auffwachsen / 2. Pet. 2. Es vnterstehen sich wol diese Vntrewe Anhalter / diesen jren Schwarm / mit vielen Sprüchen / auch etlichen Exempeln der heiligen Schrifft zu bestetigen / aber wie gantz vngeschickt vnd vngereimbt sie solche zu hauffe tragen / ist von andern angezeigt worden / derwegen es allhie billich ruhen bleibet. Jedoch mus ich ein stück oder drey weisen / daraus gutes teils offenbar werden wird / mit was Gewissen diese Meister in dieser Sachen handeln. Fürs erste: pag. 37. 38. 39. etc. wollen sie aus der 1. Cor. 7. beweisen / das der Christen Kinder auch für der Tauff Heilig sein / vnd also heilig / das man sie für Gliedtmass der Kirchen erkennen / vnd halten sol. Vnnd damit sie die Einfeltigen desto mehr betrie - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> jhrem Newreformierten Tauffbüchlein Pag. 3. setzen: Das Gott der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / seinen lieben Sohn Ihesum CHristum der gantzen Welt verheissen vnd gesandt habe. Ist Christus der gantzen Welt verheissen / vnd der Türcken Kinder sind auch in der Welt / So können sie aus der Gnaden verheissung nicht ausgeschlossen werden / vnd ist allhier der Verheissung halb kein vnterscheid. Allein / wenn man zur Application kömpt / so findet sich der Vnterscheid. Dann bey der Christen Kindern wird der Verdienst Christi / vnd die verheissung der Gnaden / jnen durch die Tauff applicirt / welches bey der Türcken kindern verbleibet.</p> <p>Darumb so ist es ein schand / das diese Zerbster Theologi in jhrem Newen Tauffbüchlein / darein sie jhre Menschen Träwm gesetzt haben / so viel Bletter von dieser Materia zu bringen / vnd durch vnd durch nicht mit einem Wort der Application / daran vns doch nicht weniger dann am andern gelegen ist / gedencken. Diese Leut reissen recht den Grund vmb. Dann wann nit ein jeder Christ durch die <hi rendition="#i">Applicationem promißionis & grattae,</hi> als ein Lebendiger Stein auff den rechten Felsen vnd Eekstein CHristum gelegt vnd gegründet wird / so wird er nimmermehr zu einem lebendigen Tempel Gottes auffwachsen / 2. Pet. 2.</p> <p>Es vnterstehen sich wol diese Vntrewe Anhalter / diesen jren Schwarm / mit vielen Sprüchen / auch etlichen Exempeln der heiligen Schrifft zu bestetigen / aber wie gantz vngeschickt vnd vngereimbt sie solche zu hauffe tragen / ist von andern angezeigt worden / derwegen es allhie billich ruhen bleibet. Jedoch mus ich ein stück oder drey weisen / daraus gutes teils offenbar werden wird / mit was Gewissen diese Meister in dieser Sachen handeln.</p> <p>Fürs erste: pag. 37. 38. 39. etc. wollen sie aus der 1. Cor. 7. beweisen / das der Christen Kinder auch für der Tauff Heilig sein / vnd also heilig / das man sie für Gliedtmass der Kirchen erkennen / vnd halten sol. Vnnd damit sie die Einfeltigen desto mehr betrie - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
jhrem Newreformierten Tauffbüchlein Pag. 3. setzen: Das Gott der Vater aller Gnaden vnd Barmhertzigkeit / seinen lieben Sohn Ihesum CHristum der gantzen Welt verheissen vnd gesandt habe. Ist Christus der gantzen Welt verheissen / vnd der Türcken Kinder sind auch in der Welt / So können sie aus der Gnaden verheissung nicht ausgeschlossen werden / vnd ist allhier der Verheissung halb kein vnterscheid. Allein / wenn man zur Application kömpt / so findet sich der Vnterscheid. Dann bey der Christen Kindern wird der Verdienst Christi / vnd die verheissung der Gnaden / jnen durch die Tauff applicirt / welches bey der Türcken kindern verbleibet.
Darumb so ist es ein schand / das diese Zerbster Theologi in jhrem Newen Tauffbüchlein / darein sie jhre Menschen Träwm gesetzt haben / so viel Bletter von dieser Materia zu bringen / vnd durch vnd durch nicht mit einem Wort der Application / daran vns doch nicht weniger dann am andern gelegen ist / gedencken. Diese Leut reissen recht den Grund vmb. Dann wann nit ein jeder Christ durch die Applicationem promißionis & grattae, als ein Lebendiger Stein auff den rechten Felsen vnd Eekstein CHristum gelegt vnd gegründet wird / so wird er nimmermehr zu einem lebendigen Tempel Gottes auffwachsen / 2. Pet. 2.
Es vnterstehen sich wol diese Vntrewe Anhalter / diesen jren Schwarm / mit vielen Sprüchen / auch etlichen Exempeln der heiligen Schrifft zu bestetigen / aber wie gantz vngeschickt vnd vngereimbt sie solche zu hauffe tragen / ist von andern angezeigt worden / derwegen es allhie billich ruhen bleibet. Jedoch mus ich ein stück oder drey weisen / daraus gutes teils offenbar werden wird / mit was Gewissen diese Meister in dieser Sachen handeln.
Fürs erste: pag. 37. 38. 39. etc. wollen sie aus der 1. Cor. 7. beweisen / das der Christen Kinder auch für der Tauff Heilig sein / vnd also heilig / das man sie für Gliedtmass der Kirchen erkennen / vnd halten sol. Vnnd damit sie die Einfeltigen desto mehr betrie -
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