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Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.

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lassen / das sie allein das Liecht der Warheit aller Welt fürtragen / daran / das sie nicht sehen / das es zur Seligkeit nicht gnung sey / das vns der HERR CHristus dieselbe verdienet vnd erworben hat / sondern müsse vns auch applicieret vnd zugeeignet werden. Wahr ist es / das die Zerbster schreiben / CHRISTVS habe mit seiner Heiligen Empfengnis / vnd das Er sich vnter der reinen Jungfrawen Mariae Hertzen biss in den Zehnden Monden hat tragen lassen / Auch mit seiner Geburt / vnser vnd aller Welt Vnreine Empfengnis / Geburt / vnnd was denselben mehr anhengig / geheiliget vnd gereiniget. Wahr ist es auch / das die Verheissung der Gnaden vnnd Seligkeit / auch den Kindern / Genes. am 17. Actor. am 2. wie auch der gantzen Welt gehöre. Aber / wo der verdienst / vnd Heiligung CHRISTI / Item / Die Verheissung der Gnaden nicht appliciert werden / da machen sie ohne zweiffel nicht Selig. Darumb sagt die Augspurgische Confessio recht: Actor. am 9. Das die Tauff zur Seligkeit nöhtig sey / Nemlich / Als ein solch Mittel / Dardurch die Verheissung der Seligkeit applicirt werde.

Vnd was ist für ein Vnterscheid zwischen der Christen Kinder vor der Tauff / vnd zwischen der Jüden / Türcken vnnd Heyden Kindern / So viel die Verheissung der Gnaden anlanget? Gantz keiner. Denn die Verheissung des Weibes Samen / gehet alle Menschen an / Genes. am 22. In deinem Samen sollen alle Geschlecht der Erden gesegnet werden. Genes. am 49. Dem Siloh sollen die Heiden (in genere) anhangen. Psalm. 2. Heische von mir / so wil ich dir die Heyden zum Erbe geben / vnd der Welt Ende zum Eigenthumb. Psal. 72. Du solt herschen von einem Meer zum andern / vnd von den Wassern bis an der Welt ende. In Summa: Der Zaun Ephes. 2. ist nicht allein zwischen den Jüden vnd vns Christen / sondern allen Heiden eingerissen / vnnd ist hier gantz kein vnterscheidt / Roman. 3. Wie dann die Anhalter selbs in

lassen / das sie allein das Liecht der Warheit aller Welt fürtragen / daran / das sie nicht sehen / das es zur Seligkeit nicht gnung sey / das vns der HERR CHristus dieselbe verdienet vnd erworben hat / sondern müsse vns auch applicieret vnd zugeeignet werden. Wahr ist es / das die Zerbster schreiben / CHRISTVS habe mit seiner Heiligen Empfengnis / vnd das Er sich vnter der reinen Jungfrawen Mariae Hertzen biss in den Zehnden Monden hat tragen lassen / Auch mit seiner Geburt / vnser vnd aller Welt Vnreine Empfengnis / Geburt / vnnd was denselben mehr anhengig / geheiliget vnd gereiniget. Wahr ist es auch / das die Verheissung der Gnaden vnnd Seligkeit / auch den Kindern / Genes. am 17. Actor. am 2. wie auch der gantzen Welt gehöre. Aber / wo der verdienst / vnd Heiligung CHRISTI / Item / Die Verheissung der Gnaden nicht appliciert werden / da machen sie ohne zweiffel nicht Selig. Darumb sagt die Augspurgische Confessio recht: Actor. am 9. Das die Tauff zur Seligkeit nöhtig sey / Nemlich / Als ein solch Mittel / Dardurch die Verheissung der Seligkeit applicirt werde.

Vnd was ist für ein Vnterscheid zwischen der Christen Kinder vor der Tauff / vnd zwischen der Jüden / Türcken vnnd Heyden Kindern / So viel die Verheissung der Gnaden anlanget? Gantz keiner. Denn die Verheissung des Weibes Samen / gehet alle Menschen an / Genes. am 22. In deinem Samen sollen alle Geschlecht der Erden gesegnet werden. Genes. am 49. Dem Siloh sollen die Heiden (in genere) anhangen. Psalm. 2. Heische von mir / so wil ich dir die Heyden zum Erbe geben / vnd der Welt Ende zum Eigenthumb. Psal. 72. Du solt herschen von einem Meer zum andern / vnd von den Wassern bis an der Welt ende. In Summa: Der Zaun Ephes. 2. ist nicht allein zwischen den Jüden vnd vns Christen / sondern allen Heiden eingerissen / vnnd ist hier gantz kein vnterscheidt / Roman. 3. Wie dann die Anhalter selbs in

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[0022] lassen / das sie allein das Liecht der Warheit aller Welt fürtragen / daran / das sie nicht sehen / das es zur Seligkeit nicht gnung sey / das vns der HERR CHristus dieselbe verdienet vnd erworben hat / sondern müsse vns auch applicieret vnd zugeeignet werden. Wahr ist es / das die Zerbster schreiben / CHRISTVS habe mit seiner Heiligen Empfengnis / vnd das Er sich vnter der reinen Jungfrawen Mariae Hertzen biss in den Zehnden Monden hat tragen lassen / Auch mit seiner Geburt / vnser vnd aller Welt Vnreine Empfengnis / Geburt / vnnd was denselben mehr anhengig / geheiliget vnd gereiniget. Wahr ist es auch / das die Verheissung der Gnaden vnnd Seligkeit / auch den Kindern / Genes. am 17. Actor. am 2. wie auch der gantzen Welt gehöre. Aber / wo der verdienst / vnd Heiligung CHRISTI / Item / Die Verheissung der Gnaden nicht appliciert werden / da machen sie ohne zweiffel nicht Selig. Darumb sagt die Augspurgische Confessio recht: Actor. am 9. Das die Tauff zur Seligkeit nöhtig sey / Nemlich / Als ein solch Mittel / Dardurch die Verheissung der Seligkeit applicirt werde. Vnd was ist für ein Vnterscheid zwischen der Christen Kinder vor der Tauff / vnd zwischen der Jüden / Türcken vnnd Heyden Kindern / So viel die Verheissung der Gnaden anlanget? Gantz keiner. Denn die Verheissung des Weibes Samen / gehet alle Menschen an / Genes. am 22. In deinem Samen sollen alle Geschlecht der Erden gesegnet werden. Genes. am 49. Dem Siloh sollen die Heiden (in genere) anhangen. Psalm. 2. Heische von mir / so wil ich dir die Heyden zum Erbe geben / vnd der Welt Ende zum Eigenthumb. Psal. 72. Du solt herschen von einem Meer zum andern / vnd von den Wassern bis an der Welt ende. In Summa: Der Zaun Ephes. 2. ist nicht allein zwischen den Jüden vnd vns Christen / sondern allen Heiden eingerissen / vnnd ist hier gantz kein vnterscheidt / Roman. 3. Wie dann die Anhalter selbs in

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/22>, abgerufen am 21.11.2024.