Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.Weißheit vnd durch Männliche Dapfferkeit / vnnd durch diese beyde Stück muß auch der Adel / ja Land vnnd Leute erhalten werden / wann es acht wol / beydes zu Friedens vnd zu Kriegszeiten stehen soll. Nun ist aber nicht eines jeden von Adels Gelegenheit / daß er der Feder nachziehen / vnd dem studiern abwarte / es hat auch nicht ein jeder das Ingenium darnach / sondern es begeben sich jhr viel auff das Kriegswesen / welches dann für sich selbst nicht verwerfflich ist. Dann Gott wil seinen Himmel nicht allein von lautern Schreibern füllen / sondern er wil Kriegsknechte auch darinn haben / Aber doch auch nicht allerley heylloß Gesindel / sondern solche Kriegßleute / wieder Hauptmann von Capernaum im Euangelio / vnd der fromme HauptmannMatt. 8. Actor. 10. von Cesarien / der Cornelius in der Apostel Geschicht beschrieben werden. Darumb / wer dem Krieg nachzeucht / der hüte sich / daß er nicht selbs durch Leichtfertigkeit vnd Sicherheit Vrsach darzu gebe / daß jhme für der zeit der Halß entzwey geschlagen werde / sondern befleisse sich auch im Krieg der wahren Gottesfurcht / vnd strebe nach Ehr vnd Tugend / so wirdt er desselben Ruhm haben beyde für Gott vnd den Menschen. Fürs dritte / nach dem nun der reiche milde Gott / diesen3. Junckern / wie droben vermeldet worden / reichlich gesegnet / vnd mit stattlichem Gut bereichet hat / da ist er deß Spruchs denn der weise König Salomon führet / jnngedenck gewesen / da er saget: Ehre den HERRN von deinem Gut.Prouer 3. Dann er von dem seinen den Armen / welche der HERR Christus vns an seiner stattbefohlen / reichlich mitgetheilet hat.Matt. 10. 25. Er hat die Armen järlichs gekleidet / Er hat järlichs zu Finenburg / in die zwentzig Armen vmb Gottes willen gespeiset / Ist jemands kranck gewesen / vnnd hat Armut halb keine Artzeney zeugen können / so hat er in die Apoteck geschicket / vnd dieselbe bezahlet. Kein armer Schüler / kein vertriebner Weißheit vnd durch Männliche Dapfferkeit / vnnd durch diese beyde Stück muß auch der Adel / ja Land vnnd Leute erhalten werden / wann es acht wol / beydes zu Friedens vñ zu Kriegszeiten stehen soll. Nun ist aber nicht eines jeden von Adels Gelegenheit / daß er der Feder nachziehen / vnd dem studiern abwarte / es hat auch nicht ein jeder das Ingenium darnach / sondern es begeben sich jhr viel auff das Kriegswesen / welches dann für sich selbst nicht verwerfflich ist. Dann Gott wil seinen Himmel nicht allein von lautern Schreibern füllen / sondern er wil Kriegsknechte auch darinn haben / Aber doch auch nicht allerley heylloß Gesindel / sondern solche Kriegßleute / wieder Hauptmann von Capernaum im Euangelio / vnd der fromme HauptmannMatt. 8. Actor. 10. von Cesarien / der Cornelius in der Apostel Geschicht beschrieben werden. Darumb / wer dem Krieg nachzeucht / der hüte sich / daß er nicht selbs durch Leichtfertigkeit vnd Sicherheit Vrsach darzu gebe / daß jhme für der zeit der Halß entzwey geschlagen werde / sondern befleisse sich auch im Krieg der wahren Gottesfurcht / vnd strebe nach Ehr vnd Tugend / so wirdt er desselben Ruhm haben beyde für Gott vnd den Menschen. Fürs dritte / nach dem nun der reiche milde Gott / diesen3. Junckern / wie droben vermeldet worden / reichlich gesegnet / vnd mit stattlichem Gut bereichet hat / da ist er deß Spruchs deñ der weise König Salomon führet / jñgedenck gewesen / da er saget: Ehre den HERRN von deinem Gut.Prouer 3. Dañ er von dem seinen den Armen / welche der HERR Christus vns an seiner stattbefohlen / reichlich mitgetheilet hat.Matt. 10. 25. Er hat die Armẽ järlichs gekleidet / Er hat järlichs zu Finẽburg / in die zwentzig Armen vmb Gottes willen gespeiset / Ist jemands kranck gewesen / vnnd hat Armut halb keine Artzeney zeugen können / so hat er in die Apoteck geschicket / vnd dieselbe bezahlet. Kein armer Schüler / kein vertriebner <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031" n="29"/> Weißheit vnd durch Männliche Dapfferkeit / vnnd durch diese beyde Stück muß auch der Adel / ja Land vnnd Leute erhalten werden / wann es acht wol / beydes zu Friedens vñ zu Kriegszeiten stehen soll. Nun ist aber nicht eines jeden von Adels Gelegenheit / daß er der Feder nachziehen / vnd dem studiern abwarte / es hat auch nicht ein jeder das Ingenium darnach / sondern es begeben sich jhr viel auff das Kriegswesen / welches dann für sich selbst nicht verwerfflich ist. Dann Gott wil seinen Himmel nicht allein von lautern Schreibern füllen / sondern er wil Kriegsknechte auch darinn haben / Aber doch auch nicht allerley heylloß Gesindel / sondern solche Kriegßleute / wieder Hauptmann von Capernaum im Euangelio / vnd der fromme Hauptmann<note place="right">Matt. 8. Actor. 10.</note> von Cesarien / der Cornelius in der Apostel Geschicht beschrieben werden. Darumb / wer dem Krieg nachzeucht / der hüte sich / daß er nicht selbs durch Leichtfertigkeit vnd Sicherheit Vrsach darzu gebe / daß jhme für der zeit der Halß entzwey geschlagen werde / sondern befleisse sich auch im Krieg der wahren Gottesfurcht / vnd strebe nach Ehr vnd Tugend / so wirdt er desselben Ruhm haben beyde für Gott vnd den Menschen.</p> <p>Fürs dritte / nach dem nun der reiche milde Gott / diesen<note place="right">3.</note> Junckern / wie droben vermeldet worden / reichlich gesegnet / vnd mit stattlichem Gut bereichet hat / da ist er deß Spruchs deñ der weise König Salomon führet / jñgedenck gewesen / da er saget: Ehre den HERRN von deinem Gut.<note place="right">Prouer 3.</note> Dañ er von dem seinen den Armen / welche der HERR Christus vns an seiner stattbefohlen / reichlich mitgetheilet hat.<note place="right">Matt. 10. 25.</note> Er hat die Armẽ järlichs gekleidet / Er hat järlichs zu Finẽburg / in die zwentzig Armen vmb Gottes willen gespeiset / Ist jemands kranck gewesen / vnnd hat Armut halb keine Artzeney zeugen können / so hat er in die Apoteck geschicket / vnd dieselbe bezahlet. Kein armer Schüler / kein vertriebner </p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0031]
Weißheit vnd durch Männliche Dapfferkeit / vnnd durch diese beyde Stück muß auch der Adel / ja Land vnnd Leute erhalten werden / wann es acht wol / beydes zu Friedens vñ zu Kriegszeiten stehen soll. Nun ist aber nicht eines jeden von Adels Gelegenheit / daß er der Feder nachziehen / vnd dem studiern abwarte / es hat auch nicht ein jeder das Ingenium darnach / sondern es begeben sich jhr viel auff das Kriegswesen / welches dann für sich selbst nicht verwerfflich ist. Dann Gott wil seinen Himmel nicht allein von lautern Schreibern füllen / sondern er wil Kriegsknechte auch darinn haben / Aber doch auch nicht allerley heylloß Gesindel / sondern solche Kriegßleute / wieder Hauptmann von Capernaum im Euangelio / vnd der fromme Hauptmann von Cesarien / der Cornelius in der Apostel Geschicht beschrieben werden. Darumb / wer dem Krieg nachzeucht / der hüte sich / daß er nicht selbs durch Leichtfertigkeit vnd Sicherheit Vrsach darzu gebe / daß jhme für der zeit der Halß entzwey geschlagen werde / sondern befleisse sich auch im Krieg der wahren Gottesfurcht / vnd strebe nach Ehr vnd Tugend / so wirdt er desselben Ruhm haben beyde für Gott vnd den Menschen.
Matt. 8. Actor. 10. Fürs dritte / nach dem nun der reiche milde Gott / diesen Junckern / wie droben vermeldet worden / reichlich gesegnet / vnd mit stattlichem Gut bereichet hat / da ist er deß Spruchs deñ der weise König Salomon führet / jñgedenck gewesen / da er saget: Ehre den HERRN von deinem Gut. Dañ er von dem seinen den Armen / welche der HERR Christus vns an seiner stattbefohlen / reichlich mitgetheilet hat. Er hat die Armẽ järlichs gekleidet / Er hat järlichs zu Finẽburg / in die zwentzig Armen vmb Gottes willen gespeiset / Ist jemands kranck gewesen / vnnd hat Armut halb keine Artzeney zeugen können / so hat er in die Apoteck geschicket / vnd dieselbe bezahlet. Kein armer Schüler / kein vertriebner
3.
Prouer 3.
Matt. 10. 25.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |