Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Clima herrscht, ist nach L. Buch die Ursache der
dortigen Ostwinde. Reisende erzählen daß in
der Wüste Udene in Africa 600 Fuss über dem Meeres
Spiegel, unter den Tropen, ein solches Kactus Clima
herrscht, daß des morgens die Gefäße der
Caravanen mit Eis belegt sind, die ledernen
Schleuche von Wasser hart gefroren. Ja es geht
dort eine Sorge herum von einem erfrorenen
Menschen, das letzte konnte vieleicht nie eine
Krankheit sein, die durch Erkältung jenem Men-
schen dieen Tod zu gezogen hat. Dr. Ehrenberg sagt daß
in der Wüste von Mongola das Wetter im December
auf 21/2° R. herabsinke bei Nordwinden. Dieses
nicht allein Folge der Nordwinde, denn da die Wüste
19° Breite liegt, so erwärmt sich der NordWind sehr
ehe er hierher kommt. Es herrscht aber hier eine
ungemeine Trockenheit der Luft, die die Aus-
strahlung sehr befördert. Wenn verdichtete
Luft verdünnt wird, wird die Temperatur er-
niedrigt, denn viele Wärme wird latent. -

7) die Nähe des Ozeanes
oder das Küsten- und Insel-Clima
Die Nähe des Ozeanes giebt den Contrast zwischen
dem Küsten- und dem Continental-Clima. Er ist
besonders auf den Scandinavischen Inseln merk-
würdig, wo ihn L. Buch untersucht hat. Wenn
man von Alten? bis Nord Cap geht ungefähr
20 geographische Meilen von Süd nach Nord, so wechselt die
Gebürgsschneegrenze um 1200 Fuss nehmlich

Clima herrſcht, iſt nach L. Buch die Urſache der
dortigen Oſtwinde. Reisende erzählen daß in
der Wüste Udene in Africa 600 Fuss über dem Meeres
Spiegel, unter den Tropen, ein ſolches Kactus Clima
herrſcht, daß des morgens die Gefäße der
Caravanen mit Eis belegt ſind, die ledernen
Schleuche von Waſſer hart gefroren. Ja es geht
dort eine Sorge herum von einem erfrorenen
Menſchen, das letzte koñte vieleicht nie eine
Krankheit ſein, die durch Erkältung jenem Men-
ſchen dieen Tod zu gezogen hat. Dr. Ehrenberg sagt daß
in der Wüste von Mongola das Wetter im December
auf 2½° R. herabsinke bei Nordwinden. Dieſes
nicht allein Folge der Nordwinde, deñ da die Wüste
19° Breite liegt, ſo erwärmt ſich der NordWind ſehr
ehe er hierher kom̃t. Es herrſcht aber hier eine
ungemeine Trockenheit der Luft, die die Aus-
ſtrahlung ſehr befördert. Weñ verdichtete
Luft verdüñt wird, wird die Temperatur er-
niedrigt, deñ viele Wärme wird latent. –

7) die Nähe des Ozeanes
oder das Küſten- und Inſel-Clima
Die Nähe des Ozeanes giebt den Contrast zwiſchen
dem Küſten- und dem Continental-Clima. Er iſt
beſonders auf den Scandinaviſchen Inſeln merk-
würdig, wo ihn L. Buch unterſucht hat. Weñ
man von Alten? bis Nord Cap geht ungefähr
20 geographiſche Meilen von Süd nach Nord, ſo wechſelt die
Gebürgsſchneegrenze um 1200 Fuss nehmlich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="48">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0209" n="342"/>
Clima</hi> herr&#x017F;cht, i&#x017F;t nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. Buch</persName></hi> die Ur&#x017F;ache der<lb/>
dortigen O&#x017F;twinde. Reisende erzählen <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> in<lb/>
der Wüste <hi rendition="#aq">Udene</hi> in <hi rendition="#aq">Africa</hi> 600 <hi rendition="#aq">Fuss</hi> über dem Meeres<lb/>
Spiegel, unter den <hi rendition="#aq">Tropen</hi>, ein &#x017F;olches Kactus <hi rendition="#aq">Clima</hi><lb/>
herr&#x017F;cht, <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> des morgens die Gefäße der<lb/><hi rendition="#aq">Caravanen</hi> mit Eis belegt &#x017F;ind, die ledernen<lb/>
Schleuche von Wa&#x017F;&#x017F;er hart gefroren. Ja es geht<lb/>
dort eine Sorge herum von einem erfrorenen<lb/>
Men&#x017F;chen, das letzte kon&#x0303;te vieleicht nie eine<lb/>
Krankheit &#x017F;ein, die durch Erkältung jenem Men-<lb/>
&#x017F;chen d<subst><del rendition="#ow">ie</del><add place="across">en</add></subst> Tod zu gezogen hat. <hi rendition="#aq">Dr. <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118529250 http://d-nb.info/gnd/118529250">Ehrenberg</persName></hi> sagt <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice><lb/>
in der Wüste <hi rendition="#aq"><choice><abbr>v</abbr><expan resp="#SB">von</expan></choice> Mongola</hi> <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> Wetter im <hi rendition="#aq">December</hi><lb/>
auf 2½° R. herabsinke bei Nordwinden. Die&#x017F;es<lb/>
nicht allein Folge der Nordwinde, den&#x0303; da die Wüste<lb/>
19° <choice><abbr>Brte</abbr><expan resp="#SB">Breite</expan></choice> liegt, &#x017F;o erwärmt &#x017F;ich der <choice><abbr>N</abbr><expan resp="#SB">Nord</expan></choice>Wind &#x017F;ehr<lb/>
ehe er hierher kom&#x0303;t. Es herr&#x017F;cht aber hier eine<lb/>
ungemeine Trockenheit der Luft, die die Aus-<lb/>
&#x017F;trahlung &#x017F;ehr befördert. Wen&#x0303; verdichtete<lb/>
Luft verdün&#x0303;t wird, wird die <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Tmprtr</abbr><expan resp="#SB">Temperatur</expan></choice></hi> er-<lb/>
niedrigt, den&#x0303; viele Wärme wird latent. &#x2013;</p><lb/>
            <p><note place="left">7) die Nähe des Ozeanes<lb/>
oder <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice>&#x017F;ten- <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> In&#x017F;el-<hi rendition="#aq">Clima</hi><lb/></note>Die Nähe des Ozeanes giebt den <hi rendition="#aq">Contrast</hi> zwi&#x017F;chen<lb/>
dem Kü&#x017F;ten- <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> dem <hi rendition="#aq">Continental-Clima</hi>. Er i&#x017F;t<lb/>
be&#x017F;onders auf den <hi rendition="#aq">Scandinavi</hi>&#x017F;chen In&#x017F;eln merk-<lb/>
würdig, wo ihn <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. Buch</persName></hi> unter&#x017F;ucht hat. Wen&#x0303;<lb/>
man von Alten<add place="superlinear"><metamark/>?</add> bis <hi rendition="#aq"><choice><abbr>N</abbr><expan resp="#SB">Nord</expan></choice> Cap</hi> geht ungefähr<lb/>
20 <hi rendition="#aq"><choice><abbr>geogr.</abbr><expan>geographi&#x017F;che</expan></choice></hi> <choice><abbr>Ml.</abbr><expan resp="#SB">Meilen</expan></choice> von Süd nach Nord, &#x017F;o wech&#x017F;elt die<lb/>
Gebürgs&#x017F;chneegrenze um 1200 <hi rendition="#aq">Fuss</hi> nehmlich<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0209] Clima herrſcht, iſt nach L. Buch die Urſache der dortigen Oſtwinde. Reisende erzählen dß in der Wüste Udene in Africa 600 Fuss über dem Meeres Spiegel, unter den Tropen, ein ſolches Kactus Clima herrſcht, dß des morgens die Gefäße der Caravanen mit Eis belegt ſind, die ledernen Schleuche von Waſſer hart gefroren. Ja es geht dort eine Sorge herum von einem erfrorenen Menſchen, das letzte koñte vieleicht nie eine Krankheit ſein, die durch Erkältung jenem Men- ſchen den Tod zu gezogen hat. Dr. Ehrenberg sagt dß in der Wüste v Mongola ds Wetter im December auf 2½° R. herabsinke bei Nordwinden. Dieſes nicht allein Folge der Nordwinde, deñ da die Wüste 19° Brte liegt, ſo erwärmt ſich der NWind ſehr ehe er hierher kom̃t. Es herrſcht aber hier eine ungemeine Trockenheit der Luft, die die Aus- ſtrahlung ſehr befördert. Weñ verdichtete Luft verdüñt wird, wird die Tmprtr er- niedrigt, deñ viele Wärme wird latent. – Die Nähe des Ozeanes giebt den Contrast zwiſchen dem Küſten- ud dem Continental-Clima. Er iſt beſonders auf den Scandinaviſchen Inſeln merk- würdig, wo ihn L. Buch unterſucht hat. Weñ man von Alten? bis N Cap geht ungefähr 20 geogr. Ml. von Süd nach Nord, ſo wechſelt die Gebürgsſchneegrenze um 1200 Fuss nehmlich 7) die Nähe des Ozeanes oder ds Küſten- ud Inſel-Clima

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/209
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/209>, abgerufen am 28.11.2024.