Photorin, Conrad [i. e. Georg Christoph Lichtenberg]: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. Berlin, 1773.Leuten, als wir sind, die Hände Kopfsdienste thun müssen. Daher ließt man häufig von Gespenstern, die ihre Köpfe in den Händen, aber nie von welchen, die ihre Hände im Maule herumgetragen hätten. Unsere Vorfahren, aus den Händen den ganzen Mann erkennen könne. Wohlverstanden, er meynt nicht blos, daß man dadurch einen Grobschmidt von einem Accoucheur, einen Matrosen von einem Lautenisten, oder einen Blaufärber und Hutmacher von einem Beckerknecht unterscheiden könne, sondern daß man sehen könne, ob jemand ein Christ oder Antichrist, ein Genie oder Non-Genie, eine Jungfer oder Non-Jungfer, ein Spizbube oder ehrlicher Kerl sey, das ist, finden, ob einer mit Strichen oder mit Fluxionen rechnet, ob die Hand, die ich fühle, mir etwas in den Hut werfen oder aus der Ficke ziehen will etc. Es ist demnach jener Gebrauch der sich Schämenden, daß sie die Hand für das Gesicht halten, höchst ungereimt, denn die Hände, und nicht das Gesicht, sind die Fenster in der Brust. Es kommt mir dieser Gebrauch eben so thöricht vor, als wenn jemand, den man im Hemde überraschte, aus Schaam sein Gesicht mit dem Zipfel desselben zudecken wollte.
Leuten, als wir sind, die Hände Kopfsdienste thun müssen. Daher ließt man häufig von Gespenstern, die ihre Köpfe in den Händen, aber nie von welchen, die ihre Hände im Maule herumgetragen hätten. Unsere Vorfahren, aus den Händen den ganzen Mann erkennen könne. Wohlverstanden, er meynt nicht blos, daß man dadurch einen Grobschmidt von einem Accoucheur, einen Matrosen von einem Lautenisten, oder einen Blaufärber und Hutmacher von einem Beckerknecht unterscheiden könne, sondern daß man sehen könne, ob jemand ein Christ oder Antichrist, ein Genie oder Non-Genie, eine Jungfer oder Non-Jungfer, ein Spizbube oder ehrlicher Kerl sey, das ist, finden, ob einer mit Strichen oder mit Fluxionen rechnet, ob die Hand, die ich fühle, mir etwas in den Hut werfen oder aus der Ficke ziehen will etc. Es ist demnach jener Gebrauch der sich Schämenden, daß sie die Hand für das Gesicht halten, höchst ungereimt, denn die Hände, und nicht das Gesicht, sind die Fenster in der Brust. Es kommt mir dieser Gebrauch eben so thöricht vor, als wenn jemand, den man im Hemde überraschte, aus Schaam sein Gesicht mit dem Zipfel desselben zudecken wollte.
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Leuten, als wir sind, die Hände Kopfsdienste thun müssen. Daher ließt man häufig von Gespenstern, die ihre Köpfe in den Händen, aber nie von welchen, die ihre Hände im Maule herumgetragen hätten. Unsere Vorfahren, a)
a) aus den Händen den ganzen Mann erkennen könne. Wohlverstanden, er meynt nicht blos, daß man dadurch einen Grobschmidt von einem Accoucheur, einen Matrosen von einem Lautenisten, oder einen Blaufärber und Hutmacher von einem Beckerknecht unterscheiden könne, sondern daß man sehen könne, ob jemand ein Christ oder Antichrist, ein Genie oder Non-Genie, eine Jungfer oder Non-Jungfer, ein Spizbube oder ehrlicher Kerl sey, das ist, finden, ob einer mit Strichen oder mit Fluxionen rechnet, ob die Hand, die ich fühle, mir etwas in den Hut werfen oder aus der Ficke ziehen will etc. Es ist demnach jener Gebrauch der sich Schämenden, daß sie die Hand für das Gesicht halten, höchst ungereimt, denn die Hände, und nicht das Gesicht, sind die Fenster in der Brust. Es kommt mir dieser Gebrauch eben so thöricht vor, als wenn jemand, den man im Hemde überraschte, aus Schaam sein Gesicht mit dem Zipfel desselben zudecken wollte.
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