Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Nachträge. durch das heiße Kuhmistbad; es schien früher ganz unersetz-bar durch andere Materien zu sein, eben weil der thierische Organismus dazu gehörte, um den Kuhmist hervorzubringen. Jetzt, seitdem man weiß, daß alle diese Wirkungen den phos- phorsauren Alkalien in diesem Kothe angehören, wendet man in England und Frankreich keinen Kuhkoth mehr an; man bedient sich statt desselben einer Mischung von Salzen, in wel- chen der Hauptbestandtheil phosphorsaures Natron ist. Gründüngung in Weinbergen. (Aus einem Schreiben des Herrn Verwalters Krebs zu Seeheim.) In Bezug auf den Artikel in der landwirthschaftlichen Zei- Ich hätte nach der hier gewöhnlichen Weise, die Weinberge Nachträge. durch das heiße Kuhmiſtbad; es ſchien früher ganz unerſetz-bar durch andere Materien zu ſein, eben weil der thieriſche Organismus dazu gehörte, um den Kuhmiſt hervorzubringen. Jetzt, ſeitdem man weiß, daß alle dieſe Wirkungen den phos- phorſauren Alkalien in dieſem Kothe angehören, wendet man in England und Frankreich keinen Kuhkoth mehr an; man bedient ſich ſtatt deſſelben einer Miſchung von Salzen, in wel- chen der Hauptbeſtandtheil phosphorſaures Natron iſt. Gründüngung in Weinbergen. (Aus einem Schreiben des Herrn Verwalters Krebs zu Seeheim.) In Bezug auf den Artikel in der landwirthſchaftlichen Zei- Ich hätte nach der hier gewöhnlichen Weiſe, die Weinberge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0367" n="349"/><fw place="top" type="header">Nachträge.</fw><lb/> durch das heiße <hi rendition="#g">Kuhmiſtbad</hi>; es ſchien früher ganz unerſetz-<lb/> bar durch andere Materien zu ſein, eben weil der thieriſche<lb/> Organismus dazu gehörte, um den Kuhmiſt hervorzubringen.<lb/> Jetzt, ſeitdem man weiß, daß alle dieſe Wirkungen den phos-<lb/> phorſauren Alkalien in dieſem Kothe angehören, wendet man<lb/> in England und Frankreich keinen Kuhkoth mehr an; man<lb/> bedient ſich ſtatt deſſelben einer Miſchung von Salzen, in wel-<lb/> chen der Hauptbeſtandtheil phosphorſaures Natron iſt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gründüngung in Weinbergen.</hi> </head><lb/> <p>(Aus einem Schreiben des Herrn Verwalters <hi rendition="#g">Krebs</hi> zu <hi rendition="#g">Seeheim</hi>.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>In Bezug auf den Artikel in der landwirthſchaftlichen Zei-<lb/> tung Nr. 7. 1838, meine Weinbergsanlage betreffend, ſo wie<lb/> auf den Artikel: »Gründüngung in den Weinbergen« in der-<lb/> ſelben Zeitſchrift Nr. 29. 1839, kann ich nicht umhin, den Ge-<lb/> genſtand noch einmal aufzunehmen und Jedem, der noch zwei-<lb/> felt, daß man in den Weinbergen keine andere Düngung, als<lb/> den der Weinſtock ſelbſt abwirft, nöthig hat, zuzurufen: Komm<lb/> her und überzeuge Dich! Nun ſteht mein Weinberg im achten<lb/> Jahr und hat noch keinen andern Dünger erhalten, demun-<lb/> geachtet möchte kaum Jemand einen ſchöneren, kräftigeren im<lb/> Trieb, noch voller Frucht aufzuweiſen haben, und ſtünde er in<lb/> der Dunggrube.</p><lb/> <p>Ich hätte nach der hier gewöhnlichen Weiſe, die Weinberge<lb/> zu düngen, jetzt ſchon dreimal düngen müſſen, wozu ich jedes<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [349/0367]
Nachträge.
durch das heiße Kuhmiſtbad; es ſchien früher ganz unerſetz-
bar durch andere Materien zu ſein, eben weil der thieriſche
Organismus dazu gehörte, um den Kuhmiſt hervorzubringen.
Jetzt, ſeitdem man weiß, daß alle dieſe Wirkungen den phos-
phorſauren Alkalien in dieſem Kothe angehören, wendet man
in England und Frankreich keinen Kuhkoth mehr an; man
bedient ſich ſtatt deſſelben einer Miſchung von Salzen, in wel-
chen der Hauptbeſtandtheil phosphorſaures Natron iſt.
Gründüngung in Weinbergen.
(Aus einem Schreiben des Herrn Verwalters Krebs zu Seeheim.)
In Bezug auf den Artikel in der landwirthſchaftlichen Zei-
tung Nr. 7. 1838, meine Weinbergsanlage betreffend, ſo wie
auf den Artikel: »Gründüngung in den Weinbergen« in der-
ſelben Zeitſchrift Nr. 29. 1839, kann ich nicht umhin, den Ge-
genſtand noch einmal aufzunehmen und Jedem, der noch zwei-
felt, daß man in den Weinbergen keine andere Düngung, als
den der Weinſtock ſelbſt abwirft, nöthig hat, zuzurufen: Komm
her und überzeuge Dich! Nun ſteht mein Weinberg im achten
Jahr und hat noch keinen andern Dünger erhalten, demun-
geachtet möchte kaum Jemand einen ſchöneren, kräftigeren im
Trieb, noch voller Frucht aufzuweiſen haben, und ſtünde er in
der Dunggrube.
Ich hätte nach der hier gewöhnlichen Weiſe, die Weinberge
zu düngen, jetzt ſchon dreimal düngen müſſen, wozu ich jedes
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