Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Die Assimilation des Kohlenstoffs. Gut. Die Bewegung der Luft in horizontaler Richtung bringtuns so viel zu, als sie hinwegführt; der Luftwechsel von Un- ten nach Oben, in Folge der Ausgleichung der Temperaturen, er ist, verglichen mit dem Wechsel durch Winde, verschwindend klein. Die Cultur erhöht den Gesundheitszustand der Gegenden; Wir erkennen in dem Leben der Pflanze, in der Assimi- Keine Materie kann als Nahrung, als Bedingung ihrer In dem zweiten Theile sind die Beweise niedergelegt, Die Pflanzenphysiologen haben die Bildung der Holzfaser Die nemlichen Naturforscher haben aber die Erfahrung ge- Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs. Gut. Die Bewegung der Luft in horizontaler Richtung bringtuns ſo viel zu, als ſie hinwegführt; der Luftwechſel von Un- ten nach Oben, in Folge der Ausgleichung der Temperaturen, er iſt, verglichen mit dem Wechſel durch Winde, verſchwindend klein. Die Cultur erhöht den Geſundheitszuſtand der Gegenden; Wir erkennen in dem Leben der Pflanze, in der Aſſimi- Keine Materie kann als Nahrung, als Bedingung ihrer In dem zweiten Theile ſind die Beweiſe niedergelegt, Die Pflanzenphyſiologen haben die Bildung der Holzfaſer Die nemlichen Naturforſcher haben aber die Erfahrung ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="23"/><fw place="top" type="header">Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.</fw><lb/> Gut. Die Bewegung der Luft in horizontaler Richtung bringt<lb/> uns ſo viel zu, als ſie hinwegführt; der Luftwechſel von Un-<lb/> ten nach Oben, in Folge der Ausgleichung der Temperaturen,<lb/> er iſt, verglichen mit dem Wechſel durch Winde, verſchwindend<lb/> klein.</p><lb/> <p>Die Cultur erhöht den Geſundheitszuſtand der Gegenden;<lb/> mit dem Aufhören aller Cultur werden ſonſt geſunde Gegenden<lb/> unbewohnbar.</p><lb/> <p>Wir erkennen in dem Leben der Pflanze, in der Aſſimi-<lb/> lation des Kohlenſtoffs, als die wichtigſte ihrer Functionen,<lb/> eine Sauerſtoffausſcheidung, man kann ſagen eine Sauerſtoff-<lb/> erzeugung.</p><lb/> <p>Keine Materie kann als Nahrung, als Bedingung ihrer<lb/> Entwickelung angeſehen werden, deren Zuſammenſetzung ihrer<lb/> eigenen gleich oder ähnlich iſt, deren Aſſimilation alſo erfolgen<lb/> könnte, ohne dieſer Function zu genügen.</p><lb/> <p>In dem zweiten Theile ſind die Beweiſe niedergelegt,<lb/> daß die in Verweſung begriffene Holzfaſer, der <hi rendition="#g">Humus</hi>,<lb/> Kohlenſtoff und die Elemente des Waſſers ohne überſchüſſi-<lb/> gen Sauerſtoff enthält; ihre Zuſammenſetzung weicht nur<lb/> in ſo fern von der des Holzes ab, daß ſie reicher an Kohlen-<lb/> ſtoff iſt.</p><lb/> <p>Die Pflanzenphyſiologen haben die Bildung der Holzfaſer<lb/> aus Humus für ſehr begreiflich erklärt, denn, ſagen ſie (Meyer<lb/> Pflanzenphyſiologie <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 141.), der Humus darf nur Waſſer<lb/> chemiſch binden, um die Bildung von Holzfaſer, Stärke oder<lb/> Zucker zu bewirken.</p><lb/> <p>Die nemlichen Naturforſcher haben aber die Erfahrung ge-<lb/> macht, daß Zucker, Amylon und Gummi in ihren wäſſrigen<lb/> Auflöſungen von den Wurzeln der Pflanzen eingeſaugt und in<lb/> alle Theile der Pflanze geführt werden, allein ſie werden von<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0041]
Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.
Gut. Die Bewegung der Luft in horizontaler Richtung bringt
uns ſo viel zu, als ſie hinwegführt; der Luftwechſel von Un-
ten nach Oben, in Folge der Ausgleichung der Temperaturen,
er iſt, verglichen mit dem Wechſel durch Winde, verſchwindend
klein.
Die Cultur erhöht den Geſundheitszuſtand der Gegenden;
mit dem Aufhören aller Cultur werden ſonſt geſunde Gegenden
unbewohnbar.
Wir erkennen in dem Leben der Pflanze, in der Aſſimi-
lation des Kohlenſtoffs, als die wichtigſte ihrer Functionen,
eine Sauerſtoffausſcheidung, man kann ſagen eine Sauerſtoff-
erzeugung.
Keine Materie kann als Nahrung, als Bedingung ihrer
Entwickelung angeſehen werden, deren Zuſammenſetzung ihrer
eigenen gleich oder ähnlich iſt, deren Aſſimilation alſo erfolgen
könnte, ohne dieſer Function zu genügen.
In dem zweiten Theile ſind die Beweiſe niedergelegt,
daß die in Verweſung begriffene Holzfaſer, der Humus,
Kohlenſtoff und die Elemente des Waſſers ohne überſchüſſi-
gen Sauerſtoff enthält; ihre Zuſammenſetzung weicht nur
in ſo fern von der des Holzes ab, daß ſie reicher an Kohlen-
ſtoff iſt.
Die Pflanzenphyſiologen haben die Bildung der Holzfaſer
aus Humus für ſehr begreiflich erklärt, denn, ſagen ſie (Meyer
Pflanzenphyſiologie II. S. 141.), der Humus darf nur Waſſer
chemiſch binden, um die Bildung von Holzfaſer, Stärke oder
Zucker zu bewirken.
Die nemlichen Naturforſcher haben aber die Erfahrung ge-
macht, daß Zucker, Amylon und Gummi in ihren wäſſrigen
Auflöſungen von den Wurzeln der Pflanzen eingeſaugt und in
alle Theile der Pflanze geführt werden, allein ſie werden von
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