Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.im Thierorganismus. Verbindungen, welche durch den Stoffwechsel gebildet wer-den, oder als die der Substanz der belebten Körper- theile ist, so würden sie (die Bestandtheile des Alkohols) sich mit Sauerstoff nicht verbinden können. Es ist deßhalb einleuchtend, daß durch den Genuß von Wir beobachten nun, daß die Wärmeentwickelung im Or- Eine mäßige Quantität Wein bedingt bei Frauen und Gewiß kann an diesen Symptomen eine Verminderung der im Thierorganismus. Verbindungen, welche durch den Stoffwechſel gebildet wer-den, oder als die der Subſtanz der belebten Körper- theile iſt, ſo würden ſie (die Beſtandtheile des Alkohols) ſich mit Sauerſtoff nicht verbinden können. Es iſt deßhalb einleuchtend, daß durch den Genuß von Wir beobachten nun, daß die Wärmeentwickelung im Or- Eine mäßige Quantität Wein bedingt bei Frauen und Gewiß kann an dieſen Symptomen eine Verminderung der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0269" n="245"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">im Thierorganismus</hi>.</fw><lb/> Verbindungen, welche durch den Stoffwechſel gebildet wer-<lb/> den, oder als die der Subſtanz der belebten Körper-<lb/> theile iſt, ſo würden ſie (die Beſtandtheile des Alkohols)<lb/> ſich mit Sauerſtoff nicht verbinden können.</p><lb/> <p>Es iſt deßhalb einleuchtend, daß durch den Genuß von<lb/> Alkohol, dem Stoffwechſel in gewiſſen Körpertheilen, eine<lb/> raſche Grenze geſetzt werden muß. Der Sauerſtoff des ar-<lb/> teriellen Blutes, der ſich ohne die Gegenwart des Alkohols<lb/> mit belebtem Stoff verbunden haben würde, tritt jetzt an die<lb/> Beſtandtheile des Alkohols, ein Theil des arteriellen Blutes<lb/> wird zu venöſem Blut, ohne daß die Muskelſubſtanz an<lb/> dieſer Umwandlung Antheil nimmt.</p><lb/> <p>Wir beobachten nun, daß die Wärmeentwickelung im Or-<lb/> ganismus nach dem Genuß von Wein eher zu-. als abnimmt,<lb/> ohne daß damit ein entſprechendes größeres Maß von me-<lb/> chaniſcher Kraft zur Aeußerung gelangt.</p><lb/> <p>Eine mäßige Quantität Wein bedingt bei Frauen und<lb/> Kindern, welche an Weingenuß nicht gewöhnt ſind, ganz<lb/> im Gegentheil eine Abnahme der zu den willkürlichen Be-<lb/> wegungen nöthigen Kraft; Müdigkeit, Abgeſchlagenheit der<lb/> Glieder, Neigung zum Schlaf geben offenbar zu erkennen,<lb/> daß die zu mechaniſchen Effecten verwendbare Kraft, dies<lb/> will ſagen, daß der Stoffwechſel abgenommen hat.</p><lb/> <p>Gewiß kann an dieſen Symptomen eine Verminderung der<lb/> Leitungsfähigkeit der willkürlichen Bewegungsnerven einen<lb/> gewiſſen Antheil haben, allein dies muß auf die Summe<lb/> von verwendbarer Kraft ohne allen Einfluß ſein.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0269]
im Thierorganismus.
Verbindungen, welche durch den Stoffwechſel gebildet wer-
den, oder als die der Subſtanz der belebten Körper-
theile iſt, ſo würden ſie (die Beſtandtheile des Alkohols)
ſich mit Sauerſtoff nicht verbinden können.
Es iſt deßhalb einleuchtend, daß durch den Genuß von
Alkohol, dem Stoffwechſel in gewiſſen Körpertheilen, eine
raſche Grenze geſetzt werden muß. Der Sauerſtoff des ar-
teriellen Blutes, der ſich ohne die Gegenwart des Alkohols
mit belebtem Stoff verbunden haben würde, tritt jetzt an die
Beſtandtheile des Alkohols, ein Theil des arteriellen Blutes
wird zu venöſem Blut, ohne daß die Muskelſubſtanz an
dieſer Umwandlung Antheil nimmt.
Wir beobachten nun, daß die Wärmeentwickelung im Or-
ganismus nach dem Genuß von Wein eher zu-. als abnimmt,
ohne daß damit ein entſprechendes größeres Maß von me-
chaniſcher Kraft zur Aeußerung gelangt.
Eine mäßige Quantität Wein bedingt bei Frauen und
Kindern, welche an Weingenuß nicht gewöhnt ſind, ganz
im Gegentheil eine Abnahme der zu den willkürlichen Be-
wegungen nöthigen Kraft; Müdigkeit, Abgeſchlagenheit der
Glieder, Neigung zum Schlaf geben offenbar zu erkennen,
daß die zu mechaniſchen Effecten verwendbare Kraft, dies
will ſagen, daß der Stoffwechſel abgenommen hat.
Gewiß kann an dieſen Symptomen eine Verminderung der
Leitungsfähigkeit der willkürlichen Bewegungsnerven einen
gewiſſen Antheil haben, allein dies muß auf die Summe
von verwendbarer Kraft ohne allen Einfluß ſein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |