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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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Die Bewegungserscheinungen

Die mechanischen Effecte verhalten sich zu den Bildungs-
effecten

beim Mann = 100 : 100
beim Säugling = 25 : 250
beim Greis = 125 : 50

oder die Zunahme zur Abnahme

beim Erwachsenen = 100 : 100
beim Säugling = 100 : 10
beim Greis = 100 : 250

Es ist hiernach klar, daß wenn der Greis eine den
Schlafstunden des Mannes proportionale Arbeit verrichtet,
so wird der Verbrauch größer sein wie der Ersatz, d. h. sein
Körper wird rasch abnehmen, im Fall er 15 Pfund, mit
einer Geschwindigkeit von 21/2 Fuß in der Sekunde 72000
Fuß weit trägt, aber 6 Pfund Last wird er diese Strecke
weit fortbewegen können.

Beim Kinde verhält sich die Zunahme zur Abnahme wie
10 : 1 und wenn wir den Verbrauch an mechanischen Effecten
bei ihm also um das zehnfache steigern, so wird erst dann
ein Gleichgewicht an Ersatz und Verbrauch eintreten; das
Kind wird in diesem Fall freilich nicht an Masse zunehmen,
allein es wird daran auch nicht abnehmen.

Wenn bei dem Erwachsenen der Kraftverbrauch zu me-
chanischen Effecten in 24 Stunden, über die in 7 Schlafstun-
den ersetzbare Quantität gesteigert wird, so muß, wenn das
Gleichgewicht sich wiederherstellen soll, in den folgenden 24

Die Bewegungserſcheinungen

Die mechaniſchen Effecte verhalten ſich zu den Bildungs-
effecten

beim Mann = 100 : 100
beim Säugling = 25 : 250
beim Greis = 125 : 50

oder die Zunahme zur Abnahme

beim Erwachſenen = 100 : 100
beim Säugling = 100 : 10
beim Greis = 100 : 250

Es iſt hiernach klar, daß wenn der Greis eine den
Schlafſtunden des Mannes proportionale Arbeit verrichtet,
ſo wird der Verbrauch größer ſein wie der Erſatz, d. h. ſein
Körper wird raſch abnehmen, im Fall er 15 Pfund, mit
einer Geſchwindigkeit von 2½ Fuß in der Sekunde 72000
Fuß weit trägt, aber 6 Pfund Laſt wird er dieſe Strecke
weit fortbewegen können.

Beim Kinde verhält ſich die Zunahme zur Abnahme wie
10 : 1 und wenn wir den Verbrauch an mechaniſchen Effecten
bei ihm alſo um das zehnfache ſteigern, ſo wird erſt dann
ein Gleichgewicht an Erſatz und Verbrauch eintreten; das
Kind wird in dieſem Fall freilich nicht an Maſſe zunehmen,
allein es wird daran auch nicht abnehmen.

Wenn bei dem Erwachſenen der Kraftverbrauch zu me-
chaniſchen Effecten in 24 Stunden, über die in 7 Schlafſtun-
den erſetzbare Quantität geſteigert wird, ſo muß, wenn das
Gleichgewicht ſich wiederherſtellen ſoll, in den folgenden 24

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[256/0280] Die Bewegungserſcheinungen Die mechaniſchen Effecte verhalten ſich zu den Bildungs- effecten beim Mann = 100 : 100 beim Säugling = 25 : 250 beim Greis = 125 : 50 oder die Zunahme zur Abnahme beim Erwachſenen = 100 : 100 beim Säugling = 100 : 10 beim Greis = 100 : 250 Es iſt hiernach klar, daß wenn der Greis eine den Schlafſtunden des Mannes proportionale Arbeit verrichtet, ſo wird der Verbrauch größer ſein wie der Erſatz, d. h. ſein Körper wird raſch abnehmen, im Fall er 15 Pfund, mit einer Geſchwindigkeit von 2½ Fuß in der Sekunde 72000 Fuß weit trägt, aber 6 Pfund Laſt wird er dieſe Strecke weit fortbewegen können. Beim Kinde verhält ſich die Zunahme zur Abnahme wie 10 : 1 und wenn wir den Verbrauch an mechaniſchen Effecten bei ihm alſo um das zehnfache ſteigern, ſo wird erſt dann ein Gleichgewicht an Erſatz und Verbrauch eintreten; das Kind wird in dieſem Fall freilich nicht an Maſſe zunehmen, allein es wird daran auch nicht abnehmen. Wenn bei dem Erwachſenen der Kraftverbrauch zu me- chaniſchen Effecten in 24 Stunden, über die in 7 Schlafſtun- den erſetzbare Quantität geſteigert wird, ſo muß, wenn das Gleichgewicht ſich wiederherſtellen ſoll, in den folgenden 24

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/280>, abgerufen am 22.11.2024.