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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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im Thierorganismus.
nur 15 Pfund die nämliche Strecke weit tragen können.

Der Säugling schläft 20 Stunden und wacht 4 Stun-
den; die in ihm thätige Kraft, welche zu Bildungseffecten
verwendet wird, verhält sich zu der, welche zu mechanischen
Effecten (zur Bewegung der Glieder) verwendet wird, wie
20 : 4; aber seine Glieder besitzen kein Kraftmoment, denn
er kann seinen eigenen Körper noch nicht tragen. Nehmen
wir an, der Greis und Säugling verbrauche zu mechanischen
Effecten eine dem Verhältniß, der von dem Manne verwend-
baren, entsprechende Menge Kraft, so stehen die mechani-
schen Effecte im Verhältniß zu der Anzahl der Stunden des
Wachens, die Bildungseffecte im Verhältniß zu der Anzahl
der Stunden Schlaf, und wir haben:

[Tabelle]

Bei dem Manne findet zwischen Verbrauch und Ersatz ein
vollkommnes Gleichgewicht statt, beim Säugling und Greis
weichen Ersatz und Verbrauch von einander ab. Setzen wir
den Kraftverbrauch in den siebzehn Stunden des Wachens
gleich dem Kraftverbrauch zur Wiederherstellung des Gleich-
gewichts im Schlaf = 100 = 17 Wachestunden = 7
Schlafstunden, so ergeben sich folgende Verhältnisse.


im Thierorganismus.
nur 15 Pfund die nämliche Strecke weit tragen können.

Der Säugling ſchläft 20 Stunden und wacht 4 Stun-
den; die in ihm thätige Kraft, welche zu Bildungseffecten
verwendet wird, verhält ſich zu der, welche zu mechaniſchen
Effecten (zur Bewegung der Glieder) verwendet wird, wie
20 : 4; aber ſeine Glieder beſitzen kein Kraftmoment, denn
er kann ſeinen eigenen Körper noch nicht tragen. Nehmen
wir an, der Greis und Säugling verbrauche zu mechaniſchen
Effecten eine dem Verhältniß, der von dem Manne verwend-
baren, entſprechende Menge Kraft, ſo ſtehen die mechani-
ſchen Effecte im Verhältniß zu der Anzahl der Stunden des
Wachens, die Bildungseffecte im Verhältniß zu der Anzahl
der Stunden Schlaf, und wir haben:

[Tabelle]

Bei dem Manne findet zwiſchen Verbrauch und Erſatz ein
vollkommnes Gleichgewicht ſtatt, beim Säugling und Greis
weichen Erſatz und Verbrauch von einander ab. Setzen wir
den Kraftverbrauch in den ſiebzehn Stunden des Wachens
gleich dem Kraftverbrauch zur Wiederherſtellung des Gleich-
gewichts im Schlaf = 100 = 17 Wacheſtunden = 7
Schlafſtunden, ſo ergeben ſich folgende Verhältniſſe.


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[255/0279] im Thierorganismus. nur 15 Pfund die nämliche Strecke weit tragen können. Der Säugling ſchläft 20 Stunden und wacht 4 Stun- den; die in ihm thätige Kraft, welche zu Bildungseffecten verwendet wird, verhält ſich zu der, welche zu mechaniſchen Effecten (zur Bewegung der Glieder) verwendet wird, wie 20 : 4; aber ſeine Glieder beſitzen kein Kraftmoment, denn er kann ſeinen eigenen Körper noch nicht tragen. Nehmen wir an, der Greis und Säugling verbrauche zu mechaniſchen Effecten eine dem Verhältniß, der von dem Manne verwend- baren, entſprechende Menge Kraft, ſo ſtehen die mechani- ſchen Effecte im Verhältniß zu der Anzahl der Stunden des Wachens, die Bildungseffecte im Verhältniß zu der Anzahl der Stunden Schlaf, und wir haben: Bei dem Manne findet zwiſchen Verbrauch und Erſatz ein vollkommnes Gleichgewicht ſtatt, beim Säugling und Greis weichen Erſatz und Verbrauch von einander ab. Setzen wir den Kraftverbrauch in den ſiebzehn Stunden des Wachens gleich dem Kraftverbrauch zur Wiederherſtellung des Gleich- gewichts im Schlaf = 100 = 17 Wacheſtunden = 7 Schlafſtunden, ſo ergeben ſich folgende Verhältniſſe.

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/279>, abgerufen am 22.11.2024.