Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Der chemische Proceß der Verhältniß mehr oder weniger Kohlenstoff in den Speisengenießen, in Schweden mehr wie in Sicilien, in unsern Ge- genden im Winter ein ganzes Achtel mehr wie im Sommer. Selbst wenn wir dem Gewicht nach gleiche Quantitäten Es ist keine schwere Aufgabe, sich in warmen Gegenden Die Wechselwirkung der Bestandtheile der Speisen und III. Alle lebenden Wesen, deren Existenz auf einer Einsau- Diese Wahrheit bezieht sich auf alle Thiere, sie erstreckt Nur in den Theilen des Thieres, zu welchen arterielles Der chemiſche Proceß der Verhältniß mehr oder weniger Kohlenſtoff in den Speiſengenießen, in Schweden mehr wie in Sicilien, in unſern Ge- genden im Winter ein ganzes Achtel mehr wie im Sommer. Selbſt wenn wir dem Gewicht nach gleiche Quantitäten Es iſt keine ſchwere Aufgabe, ſich in warmen Gegenden Die Wechſelwirkung der Beſtandtheile der Speiſen und III. Alle lebenden Weſen, deren Exiſtenz auf einer Einſau- Dieſe Wahrheit bezieht ſich auf alle Thiere, ſie erſtreckt Nur in den Theilen des Thieres, zu welchen arterielles <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der chemiſche Proceß der</hi></fw><lb/> Verhältniß mehr oder weniger Kohlenſtoff in den Speiſen<lb/> genießen, in Schweden mehr wie in Sicilien, in unſern Ge-<lb/> genden im Winter ein ganzes Achtel mehr wie im Sommer.</p><lb/> <p>Selbſt wenn wir dem Gewicht nach gleiche Quantitäten<lb/> Speiſe in kalten und warmen Gegenden genießen, ſo hat eine<lb/> unendliche Weisheit die Einrichtung getroffen, daß dieſe Spei-<lb/> ſen höchſt ungleich in ihrem Kohlenſtoffgehalte ſind. Die<lb/> Früchte, welche der Südländer genießt, enthalten im friſchen<lb/> Zuſtande nicht über 12 <hi rendition="#aq">pCt.</hi> Kohlenſtoff, während der Speck und<lb/> Thran des Polarländers 66 bis 80 <hi rendition="#aq">pCt.</hi> Kohlenſtoff enthalten.</p><lb/> <p>Es iſt keine ſchwere Aufgabe, ſich in warmen Gegenden<lb/> der Mäßigkeit zu befleißigen, oder lange Zeit den Hunger<lb/> unter dem Aequator zu ertragen, allein Kälte und Hunger<lb/> reiben in kurzer Zeit den Körper auf.</p><lb/> <p>Die Wechſelwirkung der Beſtandtheile der Speiſen und<lb/> des durch die Blutcirculation im Körper verbreiteten Sauer-<lb/> ſtoffs iſt <hi rendition="#g">die Quelle der thieriſchen Wärme</hi>.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">III.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Alle lebenden Weſen, deren Exiſtenz auf einer Einſau-<lb/> gung von Sauerſtoff beruht, beſitzen eine von der Umgebung<lb/> unabhängige Wärmequelle.</p><lb/> <p>Dieſe Wahrheit bezieht ſich auf alle Thiere, ſie erſtreckt<lb/> ſich auf den keimenden Samen, auf die Blüthe der Pflanze<lb/> und auf die reifende Frucht.</p><lb/> <p>Nur in den Theilen des Thieres, zu welchen arterielles<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0042]
Der chemiſche Proceß der
Verhältniß mehr oder weniger Kohlenſtoff in den Speiſen
genießen, in Schweden mehr wie in Sicilien, in unſern Ge-
genden im Winter ein ganzes Achtel mehr wie im Sommer.
Selbſt wenn wir dem Gewicht nach gleiche Quantitäten
Speiſe in kalten und warmen Gegenden genießen, ſo hat eine
unendliche Weisheit die Einrichtung getroffen, daß dieſe Spei-
ſen höchſt ungleich in ihrem Kohlenſtoffgehalte ſind. Die
Früchte, welche der Südländer genießt, enthalten im friſchen
Zuſtande nicht über 12 pCt. Kohlenſtoff, während der Speck und
Thran des Polarländers 66 bis 80 pCt. Kohlenſtoff enthalten.
Es iſt keine ſchwere Aufgabe, ſich in warmen Gegenden
der Mäßigkeit zu befleißigen, oder lange Zeit den Hunger
unter dem Aequator zu ertragen, allein Kälte und Hunger
reiben in kurzer Zeit den Körper auf.
Die Wechſelwirkung der Beſtandtheile der Speiſen und
des durch die Blutcirculation im Körper verbreiteten Sauer-
ſtoffs iſt die Quelle der thieriſchen Wärme.
III.
Alle lebenden Weſen, deren Exiſtenz auf einer Einſau-
gung von Sauerſtoff beruht, beſitzen eine von der Umgebung
unabhängige Wärmequelle.
Dieſe Wahrheit bezieht ſich auf alle Thiere, ſie erſtreckt
ſich auf den keimenden Samen, auf die Blüthe der Pflanze
und auf die reifende Frucht.
Nur in den Theilen des Thieres, zu welchen arterielles
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