Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889.In der Reibung der dahin streichenden Luft an der Erd- Schliesslich möchten wir noch die Ansicht vertreten, dass Um den genaueren Zusammenhang aller dieser in diesem Es wäre sehr wünschenswert, wenn nach dieser Richtung In der Reibung der dahin streichenden Luft an der Erd- Schlieſslich möchten wir noch die Ansicht vertreten, daſs Um den genaueren Zusammenhang aller dieser in diesem Es wäre sehr wünschenswert, wenn nach dieser Richtung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0134" n="118"/> <p>In der Reibung der dahin streichenden Luft an der Erd-<lb/> oberfläche, an dem Temperaturunterschied und Druckausgleich,<lb/> welche den Wind immer zwingen, dorthin zu wehen, wo An-<lb/> häufungen der Atmosphäre nötig sind, müssen wir das be-<lb/> ständige Schwanken in der Höhenrichtung des Windes um<lb/> eine gewisse über dem Horizont liegende Mittellage, sowie<lb/> die den Auftrieb verstärkende Windwirkung erblicken.</p><lb/> <p>Schlieſslich möchten wir noch die Ansicht vertreten, daſs<lb/> die Linie, welche der, den hohen, freistehenden Fabrikschorn-<lb/> steinen entströmende Rauch in der windigen Luft beschreibt,<lb/> ebenfalls ein treffendes Bild von der Luftbewegung und ihrer<lb/> steigenden Richtung angiebt, wenn auch der Einwand hörbar<lb/> werden wird, daſs die heiſsen Schornsteingase diese Steigung<lb/> hervorrufen. Dieser durch Wärme hervorgerufene Auftrieb<lb/> kann doch wohl nur in unmittelbarer Nähe des Schornsteins<lb/> wirksam sein und sich nicht auf Kilometer weite Strecken<lb/> ausdehnen.</p><lb/> <p>Um den genaueren Zusammenhang aller dieser in diesem<lb/> Abschnitt erwähnten Erscheinungen mit ihren mutmaſslichen<lb/> Ursachen genauer zu erforschen und eine wirkliche Gesetz-<lb/> mäſsigkeit erkennen zu können, ist es jedenfalls nötig, die<lb/> Untersuchungen viel weiter auszudehnen und namentlich neben<lb/> den Schwankungen der Windsteigung auch die Schwankungen<lb/> der seitlichen Windrichtung und die sich stets verändernde<lb/> Windstärke und deren Zunahme nach der Höhe mit in Be-<lb/> tracht zu ziehen und gleichzeitig zu messen.</p><lb/> <p>Es wäre sehr wünschenswert, wenn nach dieser Richtung<lb/> hin recht ausführliche Versuche gemacht würden, die nicht<lb/> nur für die Flugtechnik, sondern wohl auch für die Meteoro-<lb/> logie die gröſste Wichtigkeit hätten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [118/0134]
In der Reibung der dahin streichenden Luft an der Erd-
oberfläche, an dem Temperaturunterschied und Druckausgleich,
welche den Wind immer zwingen, dorthin zu wehen, wo An-
häufungen der Atmosphäre nötig sind, müssen wir das be-
ständige Schwanken in der Höhenrichtung des Windes um
eine gewisse über dem Horizont liegende Mittellage, sowie
die den Auftrieb verstärkende Windwirkung erblicken.
Schlieſslich möchten wir noch die Ansicht vertreten, daſs
die Linie, welche der, den hohen, freistehenden Fabrikschorn-
steinen entströmende Rauch in der windigen Luft beschreibt,
ebenfalls ein treffendes Bild von der Luftbewegung und ihrer
steigenden Richtung angiebt, wenn auch der Einwand hörbar
werden wird, daſs die heiſsen Schornsteingase diese Steigung
hervorrufen. Dieser durch Wärme hervorgerufene Auftrieb
kann doch wohl nur in unmittelbarer Nähe des Schornsteins
wirksam sein und sich nicht auf Kilometer weite Strecken
ausdehnen.
Um den genaueren Zusammenhang aller dieser in diesem
Abschnitt erwähnten Erscheinungen mit ihren mutmaſslichen
Ursachen genauer zu erforschen und eine wirkliche Gesetz-
mäſsigkeit erkennen zu können, ist es jedenfalls nötig, die
Untersuchungen viel weiter auszudehnen und namentlich neben
den Schwankungen der Windsteigung auch die Schwankungen
der seitlichen Windrichtung und die sich stets verändernde
Windstärke und deren Zunahme nach der Höhe mit in Be-
tracht zu ziehen und gleichzeitig zu messen.
Es wäre sehr wünschenswert, wenn nach dieser Richtung
hin recht ausführliche Versuche gemacht würden, die nicht
nur für die Flugtechnik, sondern wohl auch für die Meteoro-
logie die gröſste Wichtigkeit hätten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |