pfen, wenn es nur die Bescheidenheit des Hn. M. zuliesse, dasjenige, was unter ihnen ins- geheim geredet worden, nach allen Umstän- den bekannt zu machen.
Was meinest du, geehrter Leser? Solte der Beyfall eines solchen Mannes nicht mehr gelten, als das alberne Urtheil des bö- sen und neidischen Menschen, der neulich seine elenden Spöttereyen über die Anmer- ckungen des Hn. M. Sievers in die Zeitun- gen setzen lassen. Und muß man nicht be- kennen, daß dieser Elende durch die Schmäh-Schrifft, mit welcher er dem Hn. M. wehe thun wollen, seine Einfalt, und sei- nen verdorbenen Geschmack zu seiner eige- nen Schande verrahten?
O daß er doch immer zu Hause geblieben wäre! was hat er vor Ehre davon, daß er über ein Werck spottet, so die gantze kluge Welt mit Erstaunen ansiehet, und, als ein anderer Midas, der eintzige ist, der nicht zwar dem Apollo selbst, doch einem Lieb- ling und Schooßkinde dieses Gottes Hohn zu sprechen, das Hertze hat?
"Judicium sanctique placet sententia montis "Omnibus: arguitur tamen atque in- justa vocatur
"Vnius
Vorrede.
pfen, wenn es nur die Beſcheidenheit des Hn. M. zulieſſe, dasjenige, was unter ihnen ins- geheim geredet worden, nach allen Umſtaͤn- den bekannt zu machen.
Was meineſt du, geehrter Leſer? Solte der Beyfall eines ſolchen Mannes nicht mehr gelten, als das alberne Urtheil des boͤ- ſen und neidiſchen Menſchen, der neulich ſeine elenden Spoͤttereyen uͤber die Anmer- ckungen des Hn. M. Sievers in die Zeitun- gen ſetzen laſſen. Und muß man nicht be- kennen, daß dieſer Elende durch die Schmaͤh-Schrifft, mit welcher er dem Hn. M. wehe thun wollen, ſeine Einfalt, und ſei- nen verdorbenen Geſchmack zu ſeiner eige- nen Schande verrahten?
O daß er doch immer zu Hauſe geblieben waͤre! was hat er vor Ehre davon, daß er uͤber ein Werck ſpottet, ſo die gantze kluge Welt mit Erſtaunen anſiehet, und, als ein anderer Midas, der eintzige iſt, der nicht zwar dem Apollo ſelbſt, doch einem Lieb- ling und Schooßkinde dieſes Gottes Hohn zu ſprechen, das Hertze hat?
„Judicium ſanctique placet ſententia montis „Omnibus: arguitur tamen atque in- juſta vocatur
„Vnius
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Vorrede.
pfen, wenn es nur die Beſcheidenheit des Hn.
M. zulieſſe, dasjenige, was unter ihnen ins-
geheim geredet worden, nach allen Umſtaͤn-
den bekannt zu machen.
Was meineſt du, geehrter Leſer? Solte
der Beyfall eines ſolchen Mannes nicht
mehr gelten, als das alberne Urtheil des boͤ-
ſen und neidiſchen Menſchen, der neulich
ſeine elenden Spoͤttereyen uͤber die Anmer-
ckungen des Hn. M. Sievers in die Zeitun-
gen ſetzen laſſen. Und muß man nicht be-
kennen, daß dieſer Elende durch die
Schmaͤh-Schrifft, mit welcher er dem Hn.
M. wehe thun wollen, ſeine Einfalt, und ſei-
nen verdorbenen Geſchmack zu ſeiner eige-
nen Schande verrahten?
O daß er doch immer zu Hauſe geblieben
waͤre! was hat er vor Ehre davon, daß er
uͤber ein Werck ſpottet, ſo die gantze kluge
Welt mit Erſtaunen anſiehet, und, als ein
anderer Midas, der eintzige iſt, der nicht
zwar dem Apollo ſelbſt, doch einem Lieb-
ling und Schooßkinde dieſes Gottes Hohn
zu ſprechen, das Hertze hat?
„Judicium ſanctique placet ſententia
montis
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/103>, abgerufen am 04.12.2024.
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