20 Männer anheben musten,) Vermuth- lich, weil es sehr schwer war.
Um die sechste Nacht-Stunde, Das ist um 12 Uhr, da es gemeiniglich zu spucken pflegt.
Etliche sagen,) Jch wolte wohl wetten, daß diese etliche Unrecht haben; Denn wenn sich dieses zu der Zeit des Leidens Christi begeben hätte, so hätten es die Evangelisten wohl ange- mercket.
Gemeinen Mannes Sohn,) Darum nicht geleugnet, daß er auch eine Mutter gehabt: Denn alle Menschen werden von Weibern gebohren, wie der christliche Leser ohne mein Erinnern schon wissen wird.
Kommen,) Es ist zu vermuhten, daß er zu Fusse dahin gegangen, weil er eines gemei- nen Mannes Sohn gewesen. Wiewohl eini- ge Ausleger anderer Meynung sind. Vid. Phlege- ton l. c.
Sondern,) Dieses ist nicht die Conjunctio adversativa; Sed; sondern das adjectivum, sin- gularis, welches man um der Einfältigen willen anführen wollen.
Vom Morgen,) Es wird hier nicht verstan- den die Zeit des Tages, so man Morgen nen- net, gleich wie auch das Wort Abend hier nicht die Zeit andeutet, da die Sonne untergehet; sondern man muß darunter Osten und Westen verstehen.
Tag und Nacht aneinander,) Man kan hieraus schliessen, daß er nicht geschlaffen; wie-
wohl
20 Maͤnner anheben muſten,) Vermuth- lich, weil es ſehr ſchwer war.
Um die ſechſte Nacht-Stunde, Das iſt um 12 Uhr, da es gemeiniglich zu ſpucken pflegt.
Etliche ſagen,) Jch wolte wohl wetten, daß dieſe etliche Unrecht haben; Denn wenn ſich dieſes zu der Zeit des Leidens Chriſti begeben haͤtte, ſo haͤtten es die Evangeliſten wohl ange- mercket.
Gemeinen Mannes Sohn,) Darum nicht geleugnet, daß er auch eine Mutter gehabt: Denn alle Menſchen werden von Weibern gebohren, wie der chriſtliche Leſer ohne mein Erinnern ſchon wiſſen wird.
Kommen,) Es iſt zu vermuhten, daß er zu Fuſſe dahin gegangen, weil er eines gemei- nen Mannes Sohn geweſen. Wiewohl eini- ge Ausleger anderer Meynung ſind. Vid. Phlege- ton l. c.
Sondern,) Dieſes iſt nicht die Conjunctio adverſativa; Sed; ſondern das adjectivum, ſin- gularis, welches man um der Einfaͤltigen willen anfuͤhren wollen.
Vom Morgen,) Es wird hier nicht verſtan- den die Zeit des Tages, ſo man Morgen nen- net, gleich wie auch das Wort Abend hier nicht die Zeit andeutet, da die Sonne untergehet; ſondern man muß darunter Oſten und Weſten verſtehen.
Tag und Nacht aneinander,) Man kan hieraus ſchlieſſen, daß er nicht geſchlaffen; wie-
wohl
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[18/0108]
20 Maͤnner anheben muſten,) Vermuth-
lich, weil es ſehr ſchwer war.
Um die ſechſte Nacht-Stunde, Das iſt
um 12 Uhr, da es gemeiniglich zu ſpucken
pflegt.
Etliche ſagen,) Jch wolte wohl wetten,
daß dieſe etliche Unrecht haben; Denn wenn
ſich dieſes zu der Zeit des Leidens Chriſti begeben
haͤtte, ſo haͤtten es die Evangeliſten wohl ange-
mercket.
Gemeinen Mannes Sohn,) Darum nicht
geleugnet, daß er auch eine Mutter gehabt: Denn
alle Menſchen werden von Weibern gebohren,
wie der chriſtliche Leſer ohne mein Erinnern ſchon
wiſſen wird.
Kommen,) Es iſt zu vermuhten, daß er
zu Fuſſe dahin gegangen, weil er eines gemei-
nen Mannes Sohn geweſen. Wiewohl eini-
ge Ausleger anderer Meynung ſind. Vid. Phlege-
ton l. c.
Sondern,) Dieſes iſt nicht die Conjunctio
adverſativa; Sed; ſondern das adjectivum, ſin-
gularis, welches man um der Einfaͤltigen willen
anfuͤhren wollen.
Vom Morgen,) Es wird hier nicht verſtan-
den die Zeit des Tages, ſo man Morgen nen-
net, gleich wie auch das Wort Abend hier nicht
die Zeit andeutet, da die Sonne untergehet;
ſondern man muß darunter Oſten und Weſten
verſtehen.
Tag und Nacht aneinander,) Man kan
hieraus ſchlieſſen, daß er nicht geſchlaffen; wie-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/108>, abgerufen am 04.12.2024.
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