u. s. w. Was hätte er mit Vernunft dawider sagen können, wo er nicht, zu seinem schlechten Ruhm, hätte behaupten wollen, er sey nichts weniger als ein vortreflicher, wackerer und scharfsinniger Mann, und seine Anmerckungen würden von jedermann getadelt? Uberdem sind meine Anmerckungen ü- ber die Geschichte von der Zerstöhrung der Stadt Jerusalem an sich so beschaffen, daß er sie über- haupt nicht vor läppisch ausgeben können, ohne seine eigene Arbeit zu schimpfen, weil sie derselben in allem ähnlich; und die darinn von mir vorge- tragene Wahrheiten insonderheit zu widerlegen, ist ebenfalls unmöglich. Jch möchte den sehen, der mir leugnen wolte, daß alle Menschen von Weibern gebohren werden; daß oft, auf Nieder- sächsisch vacken heist; daß die Jahr-Zeiten vor diesen eben so auf einander gefolget, als itzo, u. s. w. Dieses sind Wahrheiten, die eben so unstrei- tig sind, als diejenigen, welche wir in den An- merckungen des Hn. Mag. lesen, wenn er z. E. be- hauptet, daß die Jüden bey Nacht Licht angezün- det haben, um im Dunckeln desto besser zu sehen; daß ein Füllen auf Niedersächsisch Valen, und Zwilling, Twesecke heist, u. s. w.
Es hat demnach der Hr. M. Sievers sehr wohl gethan, daß er nicht wider mich geschrieben. Leute, die so schreiben, als wir, die sind unwider- leglich. Und ich schäme mich nicht zu bekennen, daß ich diese Art der Passauischen Kunst von dem Hn. Mag. gelernet habe. Jch dancke ihm davor, daß er mir durch sein Beyspiel zur Erkänntniß dieses biß- her verborgenen Geheimnisses Anleitung geben wol-
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u. ſ. w. Was haͤtte er mit Vernunft dawider ſagen koͤnnen, wo er nicht, zu ſeinem ſchlechten Ruhm, haͤtte behaupten wollen, er ſey nichts weniger als ein vortreflicher, wackerer und ſcharfſinniger Mann, und ſeine Anmerckungen wuͤrden von jedermann getadelt? Uberdem ſind meine Anmerckungen uͤ- ber die Geſchichte von der Zerſtoͤhrung der Stadt Jeruſalem an ſich ſo beſchaffen, daß er ſie uͤber- haupt nicht vor laͤppiſch ausgeben koͤnnen, ohne ſeine eigene Arbeit zu ſchimpfen, weil ſie derſelben in allem aͤhnlich; und die darinn von mir vorge- tragene Wahrheiten inſonderheit zu widerlegen, iſt ebenfalls unmoͤglich. Jch moͤchte den ſehen, der mir leugnen wolte, daß alle Menſchen von Weibern gebohren werden; daß oft, auf Nieder- ſaͤchſiſch vacken heiſt; daß die Jahr-Zeiten vor dieſen eben ſo auf einander gefolget, als itzo, u. ſ. w. Dieſes ſind Wahrheiten, die eben ſo unſtrei- tig ſind, als diejenigen, welche wir in den An- merckungen des Hn. Mag. leſen, wenn er z. E. be- hauptet, daß die Juͤden bey Nacht Licht angezuͤn- det haben, um im Dunckeln deſto beſſer zu ſehen; daß ein Fuͤllen auf Niederſaͤchſiſch Valen, und Zwilling, Tweſecke heiſt, u. ſ. w.
Es hat demnach der Hr. M. Sievers ſehr wohl gethan, daß er nicht wider mich geſchrieben. Leute, die ſo ſchreiben, als wir, die ſind unwider- leglich. Und ich ſchaͤme mich nicht zu bekennen, daß ich dieſe Art der Paſſauiſchen Kunſt von dem Hn. Mag. gelernet habe. Jch dancke ihm davor, daß er mir durch ſein Beyſpiel zur Erkaͤnntniß dieſes biß- her verborgenen Geheimniſſes Anleitung geben wol-
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u. ſ. w. Was haͤtte er mit Vernunft dawider ſagen
koͤnnen, wo er nicht, zu ſeinem ſchlechten Ruhm,
haͤtte behaupten wollen, er ſey nichts weniger als
ein vortreflicher, wackerer und ſcharfſinniger Mann,
und ſeine Anmerckungen wuͤrden von jedermann
getadelt? Uberdem ſind meine Anmerckungen uͤ-
ber die Geſchichte von der Zerſtoͤhrung der Stadt
Jeruſalem an ſich ſo beſchaffen, daß er ſie uͤber-
haupt nicht vor laͤppiſch ausgeben koͤnnen, ohne
ſeine eigene Arbeit zu ſchimpfen, weil ſie derſelben
in allem aͤhnlich; und die darinn von mir vorge-
tragene Wahrheiten inſonderheit zu widerlegen,
iſt ebenfalls unmoͤglich. Jch moͤchte den ſehen,
der mir leugnen wolte, daß alle Menſchen von
Weibern gebohren werden; daß oft, auf Nieder-
ſaͤchſiſch vacken heiſt; daß die Jahr-Zeiten vor
dieſen eben ſo auf einander gefolget, als itzo, u. ſ.
w. Dieſes ſind Wahrheiten, die eben ſo unſtrei-
tig ſind, als diejenigen, welche wir in den An-
merckungen des Hn. Mag. leſen, wenn er z. E. be-
hauptet, daß die Juͤden bey Nacht Licht angezuͤn-
det haben, um im Dunckeln deſto beſſer zu ſehen;
daß ein Fuͤllen auf Niederſaͤchſiſch Valen, und
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Es hat demnach der Hr. M. Sievers ſehr
wohl gethan, daß er nicht wider mich geſchrieben.
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leglich. Und ich ſchaͤme mich nicht zu bekennen, daß
ich dieſe Art der Paſſauiſchen Kunſt von dem Hn.
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/210>, abgerufen am 27.11.2024.
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