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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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ches er sich viel einzubilden Ursache hätte.
Dieses suchte ich, meinem in einer Anmer-
ckung zu dem Briontes gethanen Ver-
sprechen zu Folge, in dieser Beantwor-
tung der philippischen Anrede an die Ge-
sellschaft der kleinen Geister, ins Werck
zu richten, und der mathematische Ver-
such von der Unmöglichkeit einer ewi-
gen Welt
muste, bey der Gelegenheit,
mit an den Tantz.

Jch war nicht der eintzige, dem diese
letzte Schrift lächerlich vorkam. Sie war
schon, ehe ich dieselbe gesehen hatte, in
zwo unterschiedenen Satyren, mit unter-
schiedenem Glücke, angegrifen worden.
Die erste war das Sendschreiben der
fünf Schwestern an den Hrn. Prof.
Philippi.
Die fünf Schwestern waren
die fünf Sinnen, und die Satyre war,
so viel ich mich erinnere, artig genug ge-
schrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im
Manuscript herum, und der Hr. Prof.
Philippi, dem eine Abschrift davon in die
Hände fiel, ließ sie unter dem Titel: Wun-
derseltsames Fündel-Kind etc.
im Jahr
1733 mit Anmerckungen drucken. Jch
habe dieser Anmerckungen in meiner un-
partheyischen Untersuchung
erweh-

net,
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(o)
ches er ſich viel einzubilden Urſache haͤtte.
Dieſes ſuchte ich, meinem in einer Anmer-
ckung zu dem Briontes gethanen Ver-
ſprechen zu Folge, in dieſer Beantwor-
tung der philippiſchen Anrede an die Ge-
ſellſchaft der kleinen Geiſter, ins Werck
zu richten, und der mathematiſche Ver-
ſuch von der Unmoͤglichkeit einer ewi-
gen Welt
muſte, bey der Gelegenheit,
mit an den Tantz.

Jch war nicht der eintzige, dem dieſe
letzte Schrift laͤcherlich vorkam. Sie war
ſchon, ehe ich dieſelbe geſehen hatte, in
zwo unterſchiedenen Satyren, mit unter-
ſchiedenem Gluͤcke, angegrifen worden.
Die erſte war das Sendſchreiben der
fuͤnf Schweſtern an den Hrn. Prof.
Philippi.
Die fuͤnf Schweſtern waren
die fuͤnf Sinnen, und die Satyre war,
ſo viel ich mich erinnere, artig genug ge-
ſchrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im
Manuſcript herum, und der Hr. Prof.
Philippi, dem eine Abſchrift davon in die
Haͤnde fiel, ließ ſie unter dem Titel: Wun-
derſeltſames Fuͤndel-Kind ꝛc.
im Jahr
1733 mit Anmerckungen drucken. Jch
habe dieſer Anmerckungen in meiner un-
partheyiſchen Unterſuchung
erweh-

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[35/0039] (o) ches er ſich viel einzubilden Urſache haͤtte. Dieſes ſuchte ich, meinem in einer Anmer- ckung zu dem Briontes gethanen Ver- ſprechen zu Folge, in dieſer Beantwor- tung der philippiſchen Anrede an die Ge- ſellſchaft der kleinen Geiſter, ins Werck zu richten, und der mathematiſche Ver- ſuch von der Unmoͤglichkeit einer ewi- gen Welt muſte, bey der Gelegenheit, mit an den Tantz. Jch war nicht der eintzige, dem dieſe letzte Schrift laͤcherlich vorkam. Sie war ſchon, ehe ich dieſelbe geſehen hatte, in zwo unterſchiedenen Satyren, mit unter- ſchiedenem Gluͤcke, angegrifen worden. Die erſte war das Sendſchreiben der fuͤnf Schweſtern an den Hrn. Prof. Philippi. Die fuͤnf Schweſtern waren die fuͤnf Sinnen, und die Satyre war, ſo viel ich mich erinnere, artig genug ge- ſchrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im Manuſcript herum, und der Hr. Prof. Philippi, dem eine Abſchrift davon in die Haͤnde fiel, ließ ſie unter dem Titel: Wun- derſeltſames Fuͤndel-Kind ꝛc. im Jahr 1733 mit Anmerckungen drucken. Jch habe dieſer Anmerckungen in meiner un- partheyiſchen Unterſuchung erweh- net, c 2

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/39>, abgerufen am 21.11.2024.