ches er sich viel einzubilden Ursache hätte. Dieses suchte ich, meinem in einer Anmer- ckung zu dem Briontes gethanen Ver- sprechen zu Folge, in dieser Beantwor- tung der philippischen Anrede an die Ge- sellschaft der kleinen Geister, ins Werck zu richten, und der mathematische Ver- such von der Unmöglichkeit einer ewi- gen Welt muste, bey der Gelegenheit, mit an den Tantz.
Jch war nicht der eintzige, dem diese letzte Schrift lächerlich vorkam. Sie war schon, ehe ich dieselbe gesehen hatte, in zwo unterschiedenen Satyren, mit unter- schiedenem Glücke, angegrifen worden. Die erste war das Sendschreiben der fünf Schwestern an den Hrn. Prof. Philippi. Die fünf Schwestern waren die fünf Sinnen, und die Satyre war, so viel ich mich erinnere, artig genug ge- schrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im Manuscript herum, und der Hr. Prof. Philippi, dem eine Abschrift davon in die Hände fiel, ließ sie unter dem Titel: Wun- derseltsames Fündel-Kind etc. im Jahr 1733 mit Anmerckungen drucken. Jch habe dieser Anmerckungen in meiner un- partheyischen Untersuchung erweh-
net,
c 2
(o)
ches er ſich viel einzubilden Urſache haͤtte. Dieſes ſuchte ich, meinem in einer Anmer- ckung zu dem Briontes gethanen Ver- ſprechen zu Folge, in dieſer Beantwor- tung der philippiſchen Anrede an die Ge- ſellſchaft der kleinen Geiſter, ins Werck zu richten, und der mathematiſche Ver- ſuch von der Unmoͤglichkeit einer ewi- gen Welt muſte, bey der Gelegenheit, mit an den Tantz.
Jch war nicht der eintzige, dem dieſe letzte Schrift laͤcherlich vorkam. Sie war ſchon, ehe ich dieſelbe geſehen hatte, in zwo unterſchiedenen Satyren, mit unter- ſchiedenem Gluͤcke, angegrifen worden. Die erſte war das Sendſchreiben der fuͤnf Schweſtern an den Hrn. Prof. Philippi. Die fuͤnf Schweſtern waren die fuͤnf Sinnen, und die Satyre war, ſo viel ich mich erinnere, artig genug ge- ſchrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im Manuſcript herum, und der Hr. Prof. Philippi, dem eine Abſchrift davon in die Haͤnde fiel, ließ ſie unter dem Titel: Wun- derſeltſames Fuͤndel-Kind ꝛc. im Jahr 1733 mit Anmerckungen drucken. Jch habe dieſer Anmerckungen in meiner un- partheyiſchen Unterſuchung erweh-
net,
c 2
<TEI><text><front><divtype="preface"n="1"><p><pbfacs="#f0039"n="35"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
ches er ſich viel einzubilden Urſache haͤtte.<lb/>
Dieſes ſuchte ich, meinem in einer Anmer-<lb/>
ckung zu dem <hirendition="#fr">Briontes</hi> gethanen Ver-<lb/>ſprechen zu Folge, in dieſer Beantwor-<lb/>
tung der philippiſchen Anrede an die Ge-<lb/>ſellſchaft der kleinen Geiſter, ins Werck<lb/>
zu richten, und der <hirendition="#fr">mathematiſche Ver-<lb/>ſuch von der Unmoͤglichkeit einer ewi-<lb/>
gen Welt</hi> muſte, bey der Gelegenheit,<lb/>
mit an den Tantz.</p><lb/><p>Jch war nicht der eintzige, dem dieſe<lb/>
letzte Schrift laͤcherlich vorkam. Sie war<lb/>ſchon, ehe ich dieſelbe geſehen hatte, in<lb/>
zwo unterſchiedenen Satyren, mit unter-<lb/>ſchiedenem Gluͤcke, angegrifen worden.<lb/>
Die erſte war das <hirendition="#fr">Sendſchreiben der<lb/>
fuͤnf Schweſtern an den Hrn. Prof.<lb/>
Philippi.</hi> Die fuͤnf Schweſtern waren<lb/>
die fuͤnf Sinnen, und die Satyre war,<lb/>ſo viel ich mich erinnere, artig genug ge-<lb/>ſchrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im<lb/>
Manuſcript herum, und der Hr. Prof.<lb/>
Philippi, dem eine Abſchrift davon in die<lb/>
Haͤnde fiel, ließ ſie unter dem Titel: <hirendition="#fr">Wun-<lb/>
derſeltſames Fuͤndel-Kind ꝛc.</hi> im Jahr<lb/>
1733 mit Anmerckungen drucken. Jch<lb/>
habe dieſer Anmerckungen in meiner <hirendition="#fr">un-<lb/>
partheyiſchen Unterſuchung</hi> erweh-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">c 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">net,</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[35/0039]
(o)
ches er ſich viel einzubilden Urſache haͤtte.
Dieſes ſuchte ich, meinem in einer Anmer-
ckung zu dem Briontes gethanen Ver-
ſprechen zu Folge, in dieſer Beantwor-
tung der philippiſchen Anrede an die Ge-
ſellſchaft der kleinen Geiſter, ins Werck
zu richten, und der mathematiſche Ver-
ſuch von der Unmoͤglichkeit einer ewi-
gen Welt muſte, bey der Gelegenheit,
mit an den Tantz.
Jch war nicht der eintzige, dem dieſe
letzte Schrift laͤcherlich vorkam. Sie war
ſchon, ehe ich dieſelbe geſehen hatte, in
zwo unterſchiedenen Satyren, mit unter-
ſchiedenem Gluͤcke, angegrifen worden.
Die erſte war das Sendſchreiben der
fuͤnf Schweſtern an den Hrn. Prof.
Philippi. Die fuͤnf Schweſtern waren
die fuͤnf Sinnen, und die Satyre war,
ſo viel ich mich erinnere, artig genug ge-
ſchrieben. Sie gieng nur zu Leipzig im
Manuſcript herum, und der Hr. Prof.
Philippi, dem eine Abſchrift davon in die
Haͤnde fiel, ließ ſie unter dem Titel: Wun-
derſeltſames Fuͤndel-Kind ꝛc. im Jahr
1733 mit Anmerckungen drucken. Jch
habe dieſer Anmerckungen in meiner un-
partheyiſchen Unterſuchung erweh-
net,
c 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/39>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.