in Ansehung unserer, so weißlich gefüget, daß wir, da niemand unsere Verdienste erkennen will, eine ungemeine Zufriedenheit mit uns selbst hätten. Selon la justice, spricht er, tout travail honne-" te doit etre recompense de louange ou de satis-" faction. Quand les bons Esprits font un ouvra-" ge excellent, ils sont recompenses par les ap-" plaudissemens du Public. Quand un pauvre" Esprit travaille beaucoup pour faire un mauvais" ouvrage, il n'est pas juste ni raisonnable qu'il" attende des louanges publiques; car elles ne" lui sont pas daues: Mais a fin que ses travaux" ne demeurent pas sans recompense, Dieu lui" donne une satisfaction personelle, que person-" ne ne lui peut envier sans une injustice plus" que barbare. Tout ainsi que Dieu qui est ju-" ste, donne de la satisfaction aux Grenouilles" de leur chant: autrement le blame public, joint" a leur mecontentement, seroit suffisant pour" les reduire au desespoir(42)."
Leute, vor die der Himmel so sonderlich gesor- get hat, können sich leicht über die Verachtung, welche die böse Welt gegen sie bezeiget, zu frieden geben, und unsere Feinde können dahero, wofern es ihnen beliebet, leicht die Ursache ergründen, war- um ihre Spöttereyen, durch welche sie uns wehe thun wollen, so fruchtloß sind. Unsere Zufrieden- heit mit uns selbst macht ihre boßhafte Bemühung vergeblich: Und ich werde also nicht zu viel sagen, wenn ich behaupte, daß dieselbe die grösseste unse-
rer
(42)Le P. Francois Garasse, Somme Theolog. Liv. II. p. 419.
Ll 4
(o)
in Anſehung unſerer, ſo weißlich gefuͤget, daß wir, da niemand unſere Verdienſte erkennen will, eine ungemeine Zufriedenheit mit uns ſelbſt haͤtten. Selon la juſtice, ſpricht er, tout travail honnê-„ te doit être recompenſé de louange ou de ſatis-„ faction. Quand les bons Eſprits font un ouvra-„ ge excellent, ils ſont recompenſés par les ap-„ plaudiſſemens du Public. Quand un pauvre„ Eſprit travaille beaucoup pour faire un mauvais„ ouvrage, il n’eſt pas juſte ni raiſonnable qu’il„ attende des louanges publiques; car elles ne„ lui ſont pas dûës: Mais à fin que ſes travaux„ ne demeurent pas ſans recompenſe, Dieu lui„ donne une ſatisfaction perſonelle, que perſon-„ ne ne lui peut envier ſans une injuſtice plus„ que barbare. Tout ainſi que Dieu qui eſt ju-„ ſte, donne de la ſatisfaction aux Grenouilles„ de leur chant: autrement le blâme public, joint„ à leur mécontentement, ſeroit ſuffiſant pour„ les reduire au deseſpoir(42).“
Leute, vor die der Himmel ſo ſonderlich geſor- get hat, koͤnnen ſich leicht uͤber die Verachtung, welche die boͤſe Welt gegen ſie bezeiget, zu frieden geben, und unſere Feinde koͤnnen dahero, wofern es ihnen beliebet, leicht die Urſache ergruͤnden, war- um ihre Spoͤttereyen, durch welche ſie uns wehe thun wollen, ſo fruchtloß ſind. Unſere Zufrieden- heit mit uns ſelbſt macht ihre boßhafte Bemuͤhung vergeblich: Und ich werde alſo nicht zu viel ſagen, wenn ich behaupte, daß dieſelbe die groͤſſeſte unſe-
rer
(42)Le P. Francois Garaſſe, Somme Theolog. Liv. II. p. 419.
Ll 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0627"n="535"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
in Anſehung unſerer, ſo weißlich gefuͤget, daß wir,<lb/>
da niemand unſere Verdienſte erkennen will, eine<lb/>
ungemeine Zufriedenheit mit uns ſelbſt haͤtten.<lb/><hirendition="#aq">Selon la juſtice,</hi>ſpricht er, <hirendition="#aq">tout travail honnê-„<lb/>
te doit être recompenſé de louange ou de ſatis-„<lb/>
faction. Quand les bons Eſprits font un ouvra-„<lb/>
ge excellent, ils ſont recompenſés par les ap-„<lb/>
plaudiſſemens du Public. Quand un pauvre„<lb/>
Eſprit travaille beaucoup pour faire un mauvais„<lb/>
ouvrage, il n’eſt pas juſte ni raiſonnable qu’il„<lb/>
attende des louanges publiques; car elles ne„<lb/>
lui ſont pas dûës: Mais à fin que ſes travaux„<lb/>
ne demeurent pas ſans recompenſe, Dieu lui„<lb/>
donne une ſatisfaction perſonelle, que perſon-„<lb/>
ne ne lui peut envier ſans une injuſtice plus„<lb/>
que barbare. Tout ainſi que Dieu qui eſt ju-„<lb/>ſte, donne de la ſatisfaction aux Grenouilles„<lb/>
de leur chant: autrement le blâme public, joint„<lb/>
à leur mécontentement, ſeroit ſuffiſant pour„<lb/>
les reduire au deseſpoir</hi><noteplace="foot"n="(42)"><hirendition="#aq">Le P. Francois Garaſſe, Somme Theolog. Liv. II.<lb/>
p.</hi> 419.</note>.“</p><lb/><p>Leute, vor die der Himmel ſo ſonderlich geſor-<lb/>
get hat, koͤnnen ſich leicht uͤber die Verachtung,<lb/>
welche die boͤſe Welt gegen ſie bezeiget, zu frieden<lb/>
geben, und unſere Feinde koͤnnen dahero, wofern<lb/>
es ihnen beliebet, leicht die Urſache ergruͤnden, war-<lb/>
um ihre Spoͤttereyen, durch welche ſie uns wehe<lb/>
thun wollen, ſo fruchtloß ſind. Unſere Zufrieden-<lb/>
heit mit uns ſelbſt macht ihre boßhafte Bemuͤhung<lb/>
vergeblich: Und ich werde alſo nicht zu viel ſagen,<lb/>
wenn ich behaupte, daß dieſelbe die groͤſſeſte unſe-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Ll 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">rer</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[535/0627]
(o)
in Anſehung unſerer, ſo weißlich gefuͤget, daß wir,
da niemand unſere Verdienſte erkennen will, eine
ungemeine Zufriedenheit mit uns ſelbſt haͤtten.
Selon la juſtice, ſpricht er, tout travail honnê-„
te doit être recompenſé de louange ou de ſatis-„
faction. Quand les bons Eſprits font un ouvra-„
ge excellent, ils ſont recompenſés par les ap-„
plaudiſſemens du Public. Quand un pauvre„
Eſprit travaille beaucoup pour faire un mauvais„
ouvrage, il n’eſt pas juſte ni raiſonnable qu’il„
attende des louanges publiques; car elles ne„
lui ſont pas dûës: Mais à fin que ſes travaux„
ne demeurent pas ſans recompenſe, Dieu lui„
donne une ſatisfaction perſonelle, que perſon-„
ne ne lui peut envier ſans une injuſtice plus„
que barbare. Tout ainſi que Dieu qui eſt ju-„
ſte, donne de la ſatisfaction aux Grenouilles„
de leur chant: autrement le blâme public, joint„
à leur mécontentement, ſeroit ſuffiſant pour„
les reduire au deseſpoir (42).“
Leute, vor die der Himmel ſo ſonderlich geſor-
get hat, koͤnnen ſich leicht uͤber die Verachtung,
welche die boͤſe Welt gegen ſie bezeiget, zu frieden
geben, und unſere Feinde koͤnnen dahero, wofern
es ihnen beliebet, leicht die Urſache ergruͤnden, war-
um ihre Spoͤttereyen, durch welche ſie uns wehe
thun wollen, ſo fruchtloß ſind. Unſere Zufrieden-
heit mit uns ſelbſt macht ihre boßhafte Bemuͤhung
vergeblich: Und ich werde alſo nicht zu viel ſagen,
wenn ich behaupte, daß dieſelbe die groͤſſeſte unſe-
rer
(42) Le P. Francois Garaſſe, Somme Theolog. Liv. II.
p. 419.
Ll 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/627>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.