ne Classe gesetzet. Allein meine Meynung ist nicht, dadurch anzudeuten, daß ich sie vor eben so albern halte, als den Rodi- gast. Jch sehe den Unterscheid zwischen ihnen, und diesem armen Sünder wohl ein. Doch, da dieser Unterscheid, wie groß er auch seyn mag, nicht verhindert, daß sie alle drey elende Scribenten sind; So habe ich geglaubt, sie hätten sich eben der Gesellschaft eines Menschen nicht zu schämen, der die Ehre hat ihr Bruder zu seyn; ob sie gleich gewisse Vozüge vor ihm haben, die ich ihnen nicht streitig ma- chen will.
Uber die Neue Gesellschaft, die ich ih- nen gegeben habe, werden sie sich ver- muthlich nicht beschweren. Jch besorge auch nicht, daß der Hr. Prof. Manzel, und der Hr. Mag. Hillige es mir übel deuten werden, daß ich sie zween so be- rühmten Männern zugesellet habe.
Jch habe also meinen Lesern von allen meinen satyrischen Schriften Rechenschaft gegeben. Von der ernsthaften Schrift gegen den Hrn. Prof. Manzel, die in die- ser Sammlung die Letzte ist, sage ich nichts. Jch werde eine eigne Vorrede zu derselben machen, weil die gegenwärtige
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ne Claſſe geſetzet. Allein meine Meynung iſt nicht, dadurch anzudeuten, daß ich ſie vor eben ſo albern halte, als den Rodi- gaſt. Jch ſehe den Unterſcheid zwiſchen ihnen, und dieſem armen Suͤnder wohl ein. Doch, da dieſer Unterſcheid, wie groß er auch ſeyn mag, nicht verhindert, daß ſie alle drey elende Scribenten ſind; So habe ich geglaubt, ſie haͤtten ſich eben der Geſellſchaft eines Menſchen nicht zu ſchaͤmen, der die Ehre hat ihr Bruder zu ſeyn; ob ſie gleich gewiſſe Vozuͤge vor ihm haben, die ich ihnen nicht ſtreitig ma- chen will.
Uber die Neue Geſellſchaft, die ich ih- nen gegeben habe, werden ſie ſich ver- muthlich nicht beſchweren. Jch beſorge auch nicht, daß der Hr. Prof. Manzel, und der Hr. Mag. Hillige es mir uͤbel deuten werden, daß ich ſie zween ſo be- ruͤhmten Maͤnnern zugeſellet habe.
Jch habe alſo meinen Leſern von allen meinen ſatyriſchen Schriften Rechenſchaft gegeben. Von der ernſthaften Schrift gegen den Hrn. Prof. Manzel, die in die- ſer Sammlung die Letzte iſt, ſage ich nichts. Jch werde eine eigne Vorrede zu derſelben machen, weil die gegenwaͤrtige
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ne Claſſe geſetzet. Allein meine Meynung
iſt nicht, dadurch anzudeuten, daß ich ſie
vor eben ſo albern halte, als den Rodi-
gaſt. Jch ſehe den Unterſcheid zwiſchen
ihnen, und dieſem armen Suͤnder wohl
ein. Doch, da dieſer Unterſcheid, wie
groß er auch ſeyn mag, nicht verhindert,
daß ſie alle drey elende Scribenten ſind;
So habe ich geglaubt, ſie haͤtten ſich eben
der Geſellſchaft eines Menſchen nicht zu
ſchaͤmen, der die Ehre hat ihr Bruder
zu ſeyn; ob ſie gleich gewiſſe Vozuͤge vor
ihm haben, die ich ihnen nicht ſtreitig ma-
chen will.
Uber die Neue Geſellſchaft, die ich ih-
nen gegeben habe, werden ſie ſich ver-
muthlich nicht beſchweren. Jch beſorge
auch nicht, daß der Hr. Prof. Manzel,
und der Hr. Mag. Hillige es mir uͤbel
deuten werden, daß ich ſie zween ſo be-
ruͤhmten Maͤnnern zugeſellet habe.
Jch habe alſo meinen Leſern von allen
meinen ſatyriſchen Schriften Rechenſchaft
gegeben. Von der ernſthaften Schrift
gegen den Hrn. Prof. Manzel, die in die-
ſer Sammlung die Letzte iſt, ſage ich
nichts. Jch werde eine eigne Vorrede zu
derſelben machen, weil die gegenwaͤrtige
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/69>, abgerufen am 11.12.2024.
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