braule, si je ne cherche l'ombre & le srais." En un mot je trouve qve le Ciel, les Ele-" mens, & les animaux, loin de m'obeir me" font la guerre. Je pense mesme qu'ils ne" sont gueres plus soaumis a Messieurs nos An-" tagonistes, & je voudrois par curiosite voir" un de ces Docteurs avec ses pompeux orne-" mens au milieu de cinq ou six matins bien" animez, a qvi il opposeroit son superbe titre" de Roy. Je prendrois plaisir a remarquer" dans cette conjoncture le respect qu'ils au-" roient pour sa Majeste (21)."
Wer diese Worte des Frantzösischen Medici wohl überleget, der wird deutlich begreifen, daß sie nichts als unstreitige Wahrheiten in sich fassen, und daß es also nöthig sey, die Schrift-Stellen, in welchen dem Menschen eine Herrschaft über die andern Thie- re zugeeignet wird, so zu erklären, als ich schon gesagt habe. Thut man nun dieses in Ansehung der Stellen, in welchen der Mensch nach dem Fall ein Herr der Thiere genennet wird, so darf man sich auch kein Ge- wissen machen, die Worte, mit welchen GOtt dem Menschen vor dem Fall eine Herrschaft über die Thie- re gegeben hat, eben so zu verstehen, und zu glauben, Adam habe die unbegreifliche Hoheit, die wir ihm beylegen, nicht gehabt, sondern sich mit der Frey- heit, die Thiere zu fangen und zu essen begnügen müssen.
Diese Freyheit aber haben wir noch; die wird uns durch den Unterscheid unter wilden und zahmen
Thie-
(21) Mr. Bayle Continuation des Pensees diverses sur la Comete T. I. §. 60.
(o)
brûle, ſi je ne cherche l’ombre & le ſrais.„ En un mot je trouve qve le Ciel, les Ele-„ mens, & les animaux, loin de m’obeïr me„ font la guerre. Je penſe meſme qu’ils ne„ ſont gueres plus ſoûmis à Meſſieurs nos An-„ tagoniſtes, & je voudrois par curioſité voir„ un de ces Docteurs avec ſes pompeux orne-„ mens au milieu de cinq ou ſix matins bien„ animez, à qvi il oppoſeroit ſon ſuperbe titre„ de Roy. Je prendrois plaiſir à remarquer„ dans cette conjoncture le reſpect qu’ils au-„ roient pour ſa Majeſté (21).„
Wer dieſe Worte des Frantzoͤſiſchen Medici wohl uͤberleget, der wird deutlich begreifen, daß ſie nichts als unſtreitige Wahrheiten in ſich faſſen, und daß es alſo noͤthig ſey, die Schrift-Stellen, in welchen dem Menſchen eine Herrſchaft uͤber die andern Thie- re zugeeignet wird, ſo zu erklaͤren, als ich ſchon geſagt habe. Thut man nun dieſes in Anſehung der Stellen, in welchen der Menſch nach dem Fall ein Herr der Thiere genennet wird, ſo darf man ſich auch kein Ge- wiſſen machen, die Worte, mit welchen GOtt dem Menſchen vor dem Fall eine Herrſchaft uͤber die Thie- re gegeben hat, eben ſo zu verſtehen, und zu glauben, Adam habe die unbegreifliche Hoheit, die wir ihm beylegen, nicht gehabt, ſondern ſich mit der Frey- heit, die Thiere zu fangen und zu eſſen begnuͤgen muͤſſen.
Dieſe Freyheit aber haben wir noch; die wird uns durch den Unterſcheid unter wilden und zahmen
Thie-
(21) Mr. Bayle Continuation des Penſées diverſes ſur la Comete T. I. §. 60.
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(o)
brûle, ſi je ne cherche l’ombre & le ſrais.„
En un mot je trouve qve le Ciel, les Ele-„
mens, & les animaux, loin de m’obeïr me„
font la guerre. Je penſe meſme qu’ils ne„
ſont gueres plus ſoûmis à Meſſieurs nos An-„
tagoniſtes, & je voudrois par curioſité voir„
un de ces Docteurs avec ſes pompeux orne-„
mens au milieu de cinq ou ſix matins bien„
animez, à qvi il oppoſeroit ſon ſuperbe titre„
de Roy. Je prendrois plaiſir à remarquer„
dans cette conjoncture le reſpect qu’ils au-„
roient pour ſa Majeſté (21).„
Wer dieſe Worte des Frantzoͤſiſchen Medici
wohl uͤberleget, der wird deutlich begreifen, daß ſie
nichts als unſtreitige Wahrheiten in ſich faſſen, und
daß es alſo noͤthig ſey, die Schrift-Stellen, in welchen
dem Menſchen eine Herrſchaft uͤber die andern Thie-
re zugeeignet wird, ſo zu erklaͤren, als ich ſchon geſagt
habe. Thut man nun dieſes in Anſehung der Stellen,
in welchen der Menſch nach dem Fall ein Herr der
Thiere genennet wird, ſo darf man ſich auch kein Ge-
wiſſen machen, die Worte, mit welchen GOtt dem
Menſchen vor dem Fall eine Herrſchaft uͤber die Thie-
re gegeben hat, eben ſo zu verſtehen, und zu glauben,
Adam habe die unbegreifliche Hoheit, die wir ihm
beylegen, nicht gehabt, ſondern ſich mit der Frey-
heit, die Thiere zu fangen und zu eſſen begnuͤgen
muͤſſen.
Dieſe Freyheit aber haben wir noch; die wird
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(21) Mr. Bayle Continuation des Penſées diverſes ſur
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/793>, abgerufen am 21.11.2024.
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