Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

(o)
merckungen über die Paßion ans Licht gestellet von
X. Y. Z. Rev. Minist. Cand. Franckfurt und Leipzig.
1732. Der Verfaßer machet den Ansang mit einer
langen Vorrede zum Lobe des Hr. M. Sievers, er-
theilet darauf die Anmerckungen selbst, als eine
Nachahmung der Sieverischen Schreib-Arten und
beschliesset mit einer Entschuldigung an den Leser.
Wer diese Schrift mit den Sieverischen Anmerckun-
gen über die Paßions, welche kürtzlich in Lübeck her-
aus gekommmen sind, zusammen hält, wird finden,
daß der Verfasser sich überall im Loben, Nachah-
men und Entschuldigen als einen wahren Nachfolger
des berühmten D. Swift aufgeführet habe. Nur ist
es Schade, daß seine Arbeit auch an Fehlern der Sie-
verischen einiger massen ähnlich geworden ist; wie-
wohl ein verständiger Leser leicht bemercken kan, in
welcher von gedachten beyden Schriften die Fehler
dem Drucker, und in welcher sie dem Verfasser bey-
zumessen sind.

Leipzig. Es ist alhier ein kleine Schrift von 3
Bogen in Octav zu haben, deren Aufschrift diese ist: Vi-
trea fracta,
oder, des Ritters Robert Clifton Schrei-
ben an einen gelehrten Samojeden, betrefend die selt-
samen und nach dencklichen Figuren, welche derselbe
den 13 Jan. st. v. an. 1732. auf einer gefrornen Fen-
ster-Scheibe wahrgenommen, aus dem Englischen ins
Deutsche übersetzt. Nebst einem Kupfer, welches die
Figuren auf der gefrornen Fenster-Scheibe vorstellet.
Man siehet bald, daß dieses eine wohl ausgesonnene
Satyre auf einen oder mehrere Gelehrten ist, welche,
zumahl in Untersuchung der Natur bißweilen zuweit
gehen, und sich so wohl dadurch, als durch eine nicht

genug

(o)
merckungen uͤber die Paßion ans Licht geſtellet von
X. Y. Z. Rev. Miniſt. Cand. Franckfurt und Leipzig.
1732. Der Verfaßer machet den Anſang mit einer
langen Vorrede zum Lobe des Hr. M. Sievers, er-
theilet darauf die Anmerckungen ſelbſt, als eine
Nachahmung der Sieveriſchen Schreib-Arten und
beſchlieſſet mit einer Entſchuldigung an den Leſer.
Wer dieſe Schrift mit den Sieveriſchen Anmerckun-
gen uͤber die Paßions, welche kuͤrtzlich in Luͤbeck her-
aus gekommmen ſind, zuſammen haͤlt, wird finden,
daß der Verfaſſer ſich uͤberall im Loben, Nachah-
men und Entſchuldigen als einen wahren Nachfolger
des beruͤhmten D. Swift aufgefuͤhret habe. Nur iſt
es Schade, daß ſeine Arbeit auch an Fehlern der Sie-
veriſchen einiger maſſen aͤhnlich geworden iſt; wie-
wohl ein verſtaͤndiger Leſer leicht bemercken kan, in
welcher von gedachten beyden Schriften die Fehler
dem Drucker, und in welcher ſie dem Verfaſſer bey-
zumeſſen ſind.

Leipzig. Es iſt alhier ein kleine Schrift von 3
Bogen in Octav zu haben, deren Aufſchrift dieſe iſt: Vi-
trea fracta,
oder, des Ritters Robert Clifton Schrei-
ben an einen gelehrten Samojeden, betrefend die ſelt-
ſamen und nach dencklichen Figuren, welche derſelbe
den 13 Jan. ſt. v. an. 1732. auf einer gefrornen Fen-
ſter-Scheibe wahrgenom̃en, aus dem Engliſchen ins
Deutſche uͤberſetzt. Nebſt einem Kupfer, welches die
Figuren auf der gefrornen Fenſter-Scheibe vorſtellet.
Man ſiehet bald, daß dieſes eine wohl ausgeſonnene
Satyre auf einen oder mehrere Gelehrten iſt, welche,
zumahl in Unterſuchung der Natur bißweilen zuweit
gehen, und ſich ſo wohl dadurch, als durch eine nicht

genug
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0904" n="812"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
merckungen u&#x0364;ber die Paßion ans Licht ge&#x017F;tellet von<lb/><hi rendition="#aq">X. Y. Z. Rev. Mini&#x017F;t. Cand.</hi> Franckfurt und Leipzig.<lb/>
1732. Der Verfaßer machet den An&#x017F;ang mit einer<lb/>
langen Vorrede zum Lobe des Hr. M. Sievers, er-<lb/>
theilet darauf die Anmerckungen &#x017F;elb&#x017F;t, als eine<lb/>
Nachahmung der Sieveri&#x017F;chen Schreib-Arten und<lb/>
be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et mit einer Ent&#x017F;chuldigung an den Le&#x017F;er.<lb/>
Wer die&#x017F;e Schrift mit den Sieveri&#x017F;chen Anmerckun-<lb/>
gen u&#x0364;ber die Paßions, welche ku&#x0364;rtzlich in Lu&#x0364;beck her-<lb/>
aus gekommmen &#x017F;ind, zu&#x017F;ammen ha&#x0364;lt, wird finden,<lb/>
daß der Verfa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich u&#x0364;berall im Loben, Nachah-<lb/>
men und Ent&#x017F;chuldigen als einen wahren Nachfolger<lb/>
des beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">D. Swift</hi> aufgefu&#x0364;hret habe. Nur i&#x017F;t<lb/>
es Schade, daß &#x017F;eine Arbeit auch an Fehlern der Sie-<lb/>
veri&#x017F;chen einiger ma&#x017F;&#x017F;en a&#x0364;hnlich geworden i&#x017F;t; wie-<lb/>
wohl ein ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger Le&#x017F;er leicht bemercken kan, in<lb/>
welcher von gedachten beyden Schriften die Fehler<lb/>
dem Drucker, und in welcher &#x017F;ie dem Verfa&#x017F;&#x017F;er bey-<lb/>
zume&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Leipzig.</hi> Es i&#x017F;t alhier ein kleine Schrift von 3<lb/>
Bogen in Octav zu haben, deren Auf&#x017F;chrift die&#x017F;e i&#x017F;t: <hi rendition="#aq">Vi-<lb/>
trea fracta,</hi> oder, des Ritters Robert Clifton Schrei-<lb/>
ben an einen gelehrten Samojeden, betrefend die &#x017F;elt-<lb/>
&#x017F;amen und nach dencklichen Figuren, welche der&#x017F;elbe<lb/>
den 13 <hi rendition="#aq">Jan. &#x017F;t. v. an.</hi> 1732. auf einer gefrornen Fen-<lb/>
&#x017F;ter-Scheibe wahrgenom&#x0303;en, aus dem Engli&#x017F;chen ins<lb/>
Deut&#x017F;che u&#x0364;ber&#x017F;etzt. Neb&#x017F;t einem Kupfer, welches die<lb/>
Figuren auf der gefrornen Fen&#x017F;ter-Scheibe vor&#x017F;tellet.<lb/>
Man &#x017F;iehet bald, daß die&#x017F;es eine wohl ausge&#x017F;onnene<lb/>
Satyre auf einen oder mehrere Gelehrten i&#x017F;t, welche,<lb/>
zumahl in Unter&#x017F;uchung der Natur bißweilen zuweit<lb/>
gehen, und &#x017F;ich &#x017F;o wohl dadurch, als durch eine nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">genug</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[812/0904] (o) merckungen uͤber die Paßion ans Licht geſtellet von X. Y. Z. Rev. Miniſt. Cand. Franckfurt und Leipzig. 1732. Der Verfaßer machet den Anſang mit einer langen Vorrede zum Lobe des Hr. M. Sievers, er- theilet darauf die Anmerckungen ſelbſt, als eine Nachahmung der Sieveriſchen Schreib-Arten und beſchlieſſet mit einer Entſchuldigung an den Leſer. Wer dieſe Schrift mit den Sieveriſchen Anmerckun- gen uͤber die Paßions, welche kuͤrtzlich in Luͤbeck her- aus gekommmen ſind, zuſammen haͤlt, wird finden, daß der Verfaſſer ſich uͤberall im Loben, Nachah- men und Entſchuldigen als einen wahren Nachfolger des beruͤhmten D. Swift aufgefuͤhret habe. Nur iſt es Schade, daß ſeine Arbeit auch an Fehlern der Sie- veriſchen einiger maſſen aͤhnlich geworden iſt; wie- wohl ein verſtaͤndiger Leſer leicht bemercken kan, in welcher von gedachten beyden Schriften die Fehler dem Drucker, und in welcher ſie dem Verfaſſer bey- zumeſſen ſind. Leipzig. Es iſt alhier ein kleine Schrift von 3 Bogen in Octav zu haben, deren Aufſchrift dieſe iſt: Vi- trea fracta, oder, des Ritters Robert Clifton Schrei- ben an einen gelehrten Samojeden, betrefend die ſelt- ſamen und nach dencklichen Figuren, welche derſelbe den 13 Jan. ſt. v. an. 1732. auf einer gefrornen Fen- ſter-Scheibe wahrgenom̃en, aus dem Engliſchen ins Deutſche uͤberſetzt. Nebſt einem Kupfer, welches die Figuren auf der gefrornen Fenſter-Scheibe vorſtellet. Man ſiehet bald, daß dieſes eine wohl ausgeſonnene Satyre auf einen oder mehrere Gelehrten iſt, welche, zumahl in Unterſuchung der Natur bißweilen zuweit gehen, und ſich ſo wohl dadurch, als durch eine nicht genug

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Verlagsangabe wurde ermittelt (vgl. http://op… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/904
Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/904>, abgerufen am 22.11.2024.