Herrn Professors Philippi zu verschiedenen mahien erinnert worden, angefochten habe. Es werden aber gantz gewiß eben so elende Läppereyen seyn, als die- jenigen, welche dem Kappenmacher in der unparthey- ischen Untersuchung sind unter Augen gestellet wor- den. Wißte auch der Verfasser Nieders. Nachrich- ten, worin etwa die gegen ihn gemachte Vorwürfe und Tedelungen bestünden, so nähme er sich dennoch nicht die Mühe, das geringste darauf zu antworten, nachdem in oftbenannter Untersuchung den Kap- pen der Staub und die Motten dermassen ausgeklop- fet sind, daß kein guter Faden mehr dran bleibt: Kurtz, die Kappen sind als eine durchgehends alberne, ein- fältige und unvernünftige, obwohl zuweilen boßhaf- te Schrift, deutlich abgemahlt. Es wird auch daher mit Recht gemuthmasset, und aus 14. Beweiß- Gründen dargethan, daß der Herr Professor Philip- pi ein solches Geschmier unmöglich könne aufgesezt haben, sondern daß es von seinen ärgsten Feinden, ge- gen die er seine Ehre retten müsse, herrühre. Daß solches wahr sey, glaubt der Verfasser Niedersächs. Nachrichten auch daher um desto mehr, weil ihm der Herr Professor Philippi nur neulich einen gar ver- nünftigen und höflichen Brief zugeschickt und darin- nen gemeldet hat: "er lese diese Nachrichten mit Ver- "gnügen, und ob er wohl das Unglück gehabt, darin "etliche mahl angegrifen zu werden, so schlage sol- "ches in ihm die Begierde dennoch nicht nieder, des "Verfassers Freundschaft zu suchen, sondern erwecke "sie vielmehr, indem er genugsame Ursache finde, es "mit denen Herren Schrift Richtern nicht zu ver- "derben etc. Zugleich hat der Herr Prof. seine Ein-
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Herrn Profeſſors Philippi zu verſchiedenen mahien erinnert worden, angefochten habe. Es werden aber gantz gewiß eben ſo elende Laͤppereyen ſeyn, als die- jenigen, welche dem Kappenmacher in der unparthey- iſchen Unterſuchung ſind unter Augen geſtellet wor- den. Wißte auch der Verfaſſer Niederſ. Nachrich- ten, worin etwa die gegen ihn gemachte Vorwuͤrfe und Tedelungen beſtuͤnden, ſo naͤhme er ſich dennoch nicht die Muͤhe, das geringſte darauf zu antworten, nachdem in oftbenannter Unterſuchung den Kap- pen der Staub und die Motten dermaſſen ausgeklop- fet ſind, daß kein guter Faden mehr dran bleibt: Kurtz, die Kappen ſind als eine durchgehends alberne, ein- faͤltige und unvernuͤnftige, obwohl zuweilen boßhaf- te Schrift, deutlich abgemahlt. Es wird auch daher mit Recht gemuthmaſſet, und aus 14. Beweiß- Gruͤnden dargethan, daß der Herr Profeſſor Philip- pi ein ſolches Geſchmier unmoͤglich koͤnne aufgeſezt haben, ſondern daß es von ſeinen aͤrgſten Feinden, ge- gen die er ſeine Ehre retten muͤſſe, herruͤhre. Daß ſolches wahr ſey, glaubt der Verfaſſer Niederſaͤchſ. Nachrichten auch daher um deſto mehr, weil ihm der Herr Profeſſor Philippi nur neulich einen gar ver- nuͤnftigen und hoͤflichen Brief zugeſchickt und darin- nen gemeldet hat: „er leſe dieſe Nachrichten mit Ver- „gnuͤgen, und ob er wohl das Ungluͤck gehabt, darin „etliche mahl angegrifen zu werden, ſo ſchlage ſol- „ches in ihm die Begierde dennoch nicht nieder, des „Verfaſſers Freundſchaft zu ſuchen, ſondern erwecke „ſie vielmehr, indem er genugſame Urſache finde, es „mit denen Herren Schrift Richtern nicht zu ver- „derben ꝛc. Zugleich hat der Herr Prof. ſeine Ein-
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Herrn Profeſſors Philippi zu verſchiedenen mahien
erinnert worden, angefochten habe. Es werden aber
gantz gewiß eben ſo elende Laͤppereyen ſeyn, als die-
jenigen, welche dem Kappenmacher in der unparthey-
iſchen Unterſuchung ſind unter Augen geſtellet wor-
den. Wißte auch der Verfaſſer Niederſ. Nachrich-
ten, worin etwa die gegen ihn gemachte Vorwuͤrfe
und Tedelungen beſtuͤnden, ſo naͤhme er ſich dennoch
nicht die Muͤhe, das geringſte darauf zu antworten,
nachdem in oftbenannter Unterſuchung den Kap-
pen der Staub und die Motten dermaſſen ausgeklop-
fet ſind, daß kein guter Faden mehr dran bleibt: Kurtz,
die Kappen ſind als eine durchgehends alberne, ein-
faͤltige und unvernuͤnftige, obwohl zuweilen boßhaf-
te Schrift, deutlich abgemahlt. Es wird auch daher
mit Recht gemuthmaſſet, und aus 14. Beweiß-
Gruͤnden dargethan, daß der Herr Profeſſor Philip-
pi ein ſolches Geſchmier unmoͤglich koͤnne aufgeſezt
haben, ſondern daß es von ſeinen aͤrgſten Feinden, ge-
gen die er ſeine Ehre retten muͤſſe, herruͤhre. Daß
ſolches wahr ſey, glaubt der Verfaſſer Niederſaͤchſ.
Nachrichten auch daher um deſto mehr, weil ihm der
Herr Profeſſor Philippi nur neulich einen gar ver-
nuͤnftigen und hoͤflichen Brief zugeſchickt und darin-
nen gemeldet hat: „er leſe dieſe Nachrichten mit Ver-
„gnuͤgen, und ob er wohl das Ungluͤck gehabt, darin
„etliche mahl angegrifen zu werden, ſo ſchlage ſol-
„ches in ihm die Begierde dennoch nicht nieder, des
„Verfaſſers Freundſchaft zu ſuchen, ſondern erwecke
„ſie vielmehr, indem er genugſame Urſache finde, es
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/921>, abgerufen am 21.11.2024.
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