Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

(o)
Ferner wird aus dessen Versuch von der Unmög-
lichkeit einer ewigen Welt, woselbst der Herr Phi-
lippi die Ankunft des jüngsten Tages auf das 53te
Jahr sezt, erwiesen, daß er ein wahrhafter Seher,
Prophet und wunderbarer Mann, und kein philo-
sophischer Enthusiast sey, ja daß er nicht nach ge-
meiner und plumper Weise den jüngsten Tag vor-
her verkündiget, sondern mit einer prophetischen
Zweydeutigkeit, worüber man sich verwundern müs-
se, seine Ehre in Sicherheit, gesetzt habe. Jn
Summa, es ist diese dem Herrn Professor Philip-
pi zur Antwort ertheilte Rede ein Zeugniß eines
aufgeweckten und in allen Stücken geübten Ver-
standes, daß jeder, der sie gelesen, wünschen wird,
es möge der Herr Autor, vermöge des Schlusses
der Vorrede, seine Leser bald wieder sprechen.
Wir und viele andere wünschten, daß der Dip-
pel eine solche Musterung paßiren müßte.

No. XV.

Leipzig. Allhier belustigen einige sich an einer
Schrift von 1. Bogen, welche folgenden Titul
hat: Sottises Champetres, oder Schäfer-Gedicht
des (Tit Herr Prof. Philippi, seiner Seltenheit
wegen zum Druck befördert. Leipzig 1733. in
Octav. Der Titel, die Vorrede, und der Jnhalt,
so diesem Schäfer-Gedichte des Hn. Prof. Philippi
vorgesetzet, geben klärlich, daß die Feinde des Hn.
Prof. die Herausgabe desselben besorget. Jhre
Absicht ist unstreitig die beste nicht, und wir glau-
ben, daß der Danck, den sie damit bey dem Herrn
Prof. Philippi so wohl, als bey unpartheyischen Le-

sern
G g g 3

(o)
Ferner wird aus deſſen Verſuch von der Unmoͤg-
lichkeit einer ewigen Welt, woſelbſt der Herr Phi-
lippi die Ankunft des juͤngſten Tages auf das 53te
Jahr ſezt, erwieſen, daß er ein wahrhafter Seher,
Prophet und wunderbarer Mann, und kein philo-
ſophiſcher Enthuſiaſt ſey, ja daß er nicht nach ge-
meiner und plumper Weiſe den juͤngſten Tag vor-
her verkuͤndiget, ſondern mit einer prophetiſchen
Zweydeutigkeit, woruͤber man ſich verwundern muͤſ-
ſe, ſeine Ehre in Sicherheit, geſetzt habe. Jn
Summa, es iſt dieſe dem Herrn Profeſſor Philip-
pi zur Antwort ertheilte Rede ein Zeugniß eines
aufgeweckten und in allen Stuͤcken geuͤbten Ver-
ſtandes, daß jeder, der ſie geleſen, wuͤnſchen wird,
es moͤge der Herr Autor, vermoͤge des Schluſſes
der Vorrede, ſeine Leſer bald wieder ſprechen.
Wir und viele andere wuͤnſchten, daß der Dip-
pel eine ſolche Muſterung paßiren muͤßte.

No. XV.

Leipzig. Allhier beluſtigen einige ſich an einer
Schrift von 1. Bogen, welche folgenden Titul
hat: Sottiſes Champêtres, oder Schaͤfer-Gedicht
des (Tit Herr Prof. Philippi, ſeiner Seltenheit
wegen zum Druck befoͤrdert. Leipzig 1733. in
Octav. Der Titel, die Vorrede, und der Jnhalt,
ſo dieſem Schaͤfer-Gedichte des Hn. Prof. Philippi
vorgeſetzet, geben klaͤrlich, daß die Feinde des Hn.
Prof. die Herausgabe deſſelben beſorget. Jhre
Abſicht iſt unſtreitig die beſte nicht, und wir glau-
ben, daß der Danck, den ſie damit bey dem Herrn
Prof. Philippi ſo wohl, als bey unpartheyiſchen Le-

ſern
G g g 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0929" n="837"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
Ferner wird aus de&#x017F;&#x017F;en Ver&#x017F;uch von der Unmo&#x0364;g-<lb/>
lichkeit einer ewigen Welt, wo&#x017F;elb&#x017F;t der Herr Phi-<lb/>
lippi die Ankunft des ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tages auf das 53te<lb/>
Jahr &#x017F;ezt, erwie&#x017F;en, daß er ein wahrhafter Seher,<lb/>
Prophet und wunderbarer Mann, und kein philo-<lb/>
&#x017F;ophi&#x017F;cher Enthu&#x017F;ia&#x017F;t &#x017F;ey, ja daß er nicht nach ge-<lb/>
meiner und plumper Wei&#x017F;e den ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tag vor-<lb/>
her verku&#x0364;ndiget, &#x017F;ondern mit einer propheti&#x017F;chen<lb/>
Zweydeutigkeit, woru&#x0364;ber man &#x017F;ich verwundern mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e, &#x017F;eine Ehre in Sicherheit, ge&#x017F;etzt habe. Jn<lb/>
Summa, es i&#x017F;t die&#x017F;e dem Herrn Profe&#x017F;&#x017F;or Philip-<lb/>
pi zur Antwort ertheilte Rede ein Zeugniß eines<lb/>
aufgeweckten und in allen Stu&#x0364;cken geu&#x0364;bten Ver-<lb/>
&#x017F;tandes, daß jeder, der &#x017F;ie gele&#x017F;en, wu&#x0364;n&#x017F;chen wird,<lb/>
es mo&#x0364;ge der Herr Autor, vermo&#x0364;ge des Schlu&#x017F;&#x017F;es<lb/>
der Vorrede, &#x017F;eine Le&#x017F;er bald wieder &#x017F;prechen.<lb/>
Wir und viele andere wu&#x0364;n&#x017F;chten, daß der Dip-<lb/>
pel eine &#x017F;olche Mu&#x017F;terung paßiren mu&#x0364;ßte.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">No. XV.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Leipzig.</hi> Allhier belu&#x017F;tigen einige &#x017F;ich an einer<lb/>
Schrift von 1. Bogen, welche folgenden Titul<lb/>
hat: <hi rendition="#aq">Sotti&#x017F;es Champêtres,</hi> oder Scha&#x0364;fer-Gedicht<lb/>
des (<hi rendition="#aq">Tit</hi> Herr Prof. Philippi, &#x017F;einer Seltenheit<lb/>
wegen zum Druck befo&#x0364;rdert. Leipzig 1733. in<lb/>
Octav. Der Titel, die Vorrede, und der Jnhalt,<lb/>
&#x017F;o die&#x017F;em Scha&#x0364;fer-Gedichte des Hn. Prof. Philippi<lb/>
vorge&#x017F;etzet, geben kla&#x0364;rlich, daß die Feinde des Hn.<lb/>
Prof. die Herausgabe de&#x017F;&#x017F;elben be&#x017F;orget. Jhre<lb/>
Ab&#x017F;icht i&#x017F;t un&#x017F;treitig die be&#x017F;te nicht, und wir glau-<lb/>
ben, daß der Danck, den &#x017F;ie damit bey dem Herrn<lb/>
Prof. Philippi &#x017F;o wohl, als bey unpartheyi&#x017F;chen Le-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ern</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[837/0929] (o) Ferner wird aus deſſen Verſuch von der Unmoͤg- lichkeit einer ewigen Welt, woſelbſt der Herr Phi- lippi die Ankunft des juͤngſten Tages auf das 53te Jahr ſezt, erwieſen, daß er ein wahrhafter Seher, Prophet und wunderbarer Mann, und kein philo- ſophiſcher Enthuſiaſt ſey, ja daß er nicht nach ge- meiner und plumper Weiſe den juͤngſten Tag vor- her verkuͤndiget, ſondern mit einer prophetiſchen Zweydeutigkeit, woruͤber man ſich verwundern muͤſ- ſe, ſeine Ehre in Sicherheit, geſetzt habe. Jn Summa, es iſt dieſe dem Herrn Profeſſor Philip- pi zur Antwort ertheilte Rede ein Zeugniß eines aufgeweckten und in allen Stuͤcken geuͤbten Ver- ſtandes, daß jeder, der ſie geleſen, wuͤnſchen wird, es moͤge der Herr Autor, vermoͤge des Schluſſes der Vorrede, ſeine Leſer bald wieder ſprechen. Wir und viele andere wuͤnſchten, daß der Dip- pel eine ſolche Muſterung paßiren muͤßte. No. XV. Leipzig. Allhier beluſtigen einige ſich an einer Schrift von 1. Bogen, welche folgenden Titul hat: Sottiſes Champêtres, oder Schaͤfer-Gedicht des (Tit Herr Prof. Philippi, ſeiner Seltenheit wegen zum Druck befoͤrdert. Leipzig 1733. in Octav. Der Titel, die Vorrede, und der Jnhalt, ſo dieſem Schaͤfer-Gedichte des Hn. Prof. Philippi vorgeſetzet, geben klaͤrlich, daß die Feinde des Hn. Prof. die Herausgabe deſſelben beſorget. Jhre Abſicht iſt unſtreitig die beſte nicht, und wir glau- ben, daß der Danck, den ſie damit bey dem Herrn Prof. Philippi ſo wohl, als bey unpartheyiſchen Le- ſern G g g 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Verlagsangabe wurde ermittelt (vgl. http://op… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/929
Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/929>, abgerufen am 21.11.2024.