Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.Der Begriff der Strafe. §. 42. führung eines dramatischen usw. Werkes ohne Abzug derauf dieselbe verwendeten Kosten. III. Strafe ist Verletzung eines Rechtsgutes, dessen Träger 1. Objektive Maßregeln, wie die Auflösung einer a) Wenn die Einziehung usw. selbständig, d. h. unab- hängig von der Verfolgung oder Verurteilung einer be- stimmten Person ausgesprochen werden kann;4 b) Wenn die Einziehung usw. zwar an die Verurteilung einer bestimmten Person geknüpft ist, sich aber auch auf solche Gegenstände erstrecken kann, die weder dem Thäter, noch einem der Teilnehmer gehören.5 2. Die subsidiäre Haftung dritter Personen für die 4 [Spaltenumbruch]
StPO. §. 477 ff. regelt das besondere hier eintretende "ob- jektive" Verfahren. Hieher ge- hören: StGB. §§. 42 u. 152; Nachdrucksgesetz vom 11. Juni 1870 §§. 21, 22 u. 25, und die Urheberrechtsgesetze vom 9., 10., 11. Januar 1876; Spiel- kartenstempelgesetz vom 3. Juli 1878 §. 10; Nahrungsmittel- gesetz vom 14. Mai 1879 §. 15. Vgl. unten §. 50 II u. III. 5 [Spaltenumbruch]
StGB. §§. 41, 152, 295, 296a, 367, 369; Nahrungs-[Spaltenumbruch] mittelgesetz vom 14. Mai 1879 §. 15; Viehseuchengesetz vom 23. Juni 1880 §§. 65 und 66. Vgl. unten §. 50 II u. III. 6 [Spaltenumbruch]
Vgl. die Reichsgesetze vom
8. Juli 1868; §. 153 Vereins- zollgesetz vom 1. Juli 1869; §. 18 Spielkartenstempelgesetz v. 3. Juli 1878; §. 43 Tabacksteuer- gesetz v. 16. Juli 1879; Waaren- verkehrsstatistikgesetz v. 20. Juli 1879 §. 17; die landesrechtl. Feld- u. Forstpolizeigesetze usw. Der Begriff der Strafe. §. 42. führung eines dramatiſchen uſw. Werkes ohne Abzug derauf dieſelbe verwendeten Koſten. III. Strafe iſt Verletzung eines Rechtsgutes, deſſen Träger 1. Objektive Maßregeln, wie die Auflöſung einer a) Wenn die Einziehung uſw. ſelbſtändig, d. h. unab- hängig von der Verfolgung oder Verurteilung einer be- ſtimmten Perſon ausgeſprochen werden kann;4 b) Wenn die Einziehung uſw. zwar an die Verurteilung einer beſtimmten Perſon geknüpft iſt, ſich aber auch auf ſolche Gegenſtände erſtrecken kann, die weder dem Thäter, noch einem der Teilnehmer gehören.5 2. Die ſubſidiäre Haftung dritter Perſonen für die 4 [Spaltenumbruch]
StPO. §. 477 ff. regelt das beſondere hier eintretende „ob- jektive“ Verfahren. Hieher ge- hören: StGB. §§. 42 u. 152; Nachdrucksgeſetz vom 11. Juni 1870 §§. 21, 22 u. 25, und die Urheberrechtsgeſetze vom 9., 10., 11. Januar 1876; Spiel- kartenſtempelgeſetz vom 3. Juli 1878 §. 10; Nahrungsmittel- geſetz vom 14. Mai 1879 §. 15. Vgl. unten §. 50 II u. III. 5 [Spaltenumbruch]
StGB. §§. 41, 152, 295, 296a, 367, 369; Nahrungs-[Spaltenumbruch] mittelgeſetz vom 14. Mai 1879 §. 15; Viehſeuchengeſetz vom 23. Juni 1880 §§. 65 und 66. Vgl. unten §. 50 II u. III. 6 [Spaltenumbruch]
Vgl. die Reichsgeſetze vom
8. Juli 1868; §. 153 Vereins- zollgeſetz vom 1. Juli 1869; §. 18 Spielkartenſtempelgeſetz v. 3. Juli 1878; §. 43 Tabackſteuer- geſetz v. 16. Juli 1879; Waaren- verkehrsſtatiſtikgeſetz v. 20. Juli 1879 §. 17; die landesrechtl. Feld- u. Forſtpolizeigeſetze uſw. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0199" n="173"/><fw place="top" type="header">Der Begriff der Strafe. §. 42.</fw><lb/> führung eines dramatiſchen uſw. Werkes <hi rendition="#g">ohne Abzug der<lb/> auf dieſelbe verwendeten Koſten</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">III.</hi> Strafe iſt Verletzung eines Rechtsgutes, deſſen Träger<lb/> der <hi rendition="#g">Normübertreter</hi> iſt. Trifft die Verletzung einen<lb/> Dritten, ſo liegt nicht Strafe im eigentlichen Sinne vor.<lb/> Daher ſcheiden aus dem Begriffe der Strafe aus:</p><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">Objektive Maßregeln</hi>, wie die Auflöſung einer<lb/> Verſammlung, das Schließen eines Vereines, einer Kaſſe;<lb/> ferner die Einziehung, Vernichtung, Unbrauchbarmachung von<lb/> Gegenſtänden in zwei Fällen:</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a</hi>) Wenn die Einziehung uſw. ſelbſtändig, d. h. unab-<lb/> hängig von der Verfolgung oder Verurteilung einer be-<lb/> ſtimmten Perſon <choice><sic>ansgeſprochen</sic><corr>ausgeſprochen</corr></choice> werden kann;<note place="foot" n="4"><cb/> StPO. §. 477 ff. regelt das<lb/> beſondere hier eintretende „ob-<lb/> jektive“ Verfahren. Hieher ge-<lb/> hören: StGB. §§. 42 u. 152;<lb/> Nachdrucksgeſetz vom 11. Juni<lb/> 1870 §§. 21, 22 u. 25, und<lb/> die Urheberrechtsgeſetze vom 9.,<lb/> 10., 11. Januar 1876; Spiel-<lb/> kartenſtempelgeſetz vom 3. Juli<lb/> 1878 §. 10; Nahrungsmittel-<lb/> geſetz vom 14. Mai 1879 §. 15.<lb/> Vgl. unten §. 50 <hi rendition="#aq">II</hi> u. <hi rendition="#aq">III.</hi></note></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b</hi>) Wenn die Einziehung uſw. zwar an die Verurteilung<lb/> einer beſtimmten Perſon geknüpft iſt, ſich aber auch<lb/> auf ſolche Gegenſtände erſtrecken kann, die weder dem<lb/> Thäter, noch einem der Teilnehmer gehören.<note place="foot" n="5"><cb/> StGB. §§. 41, 152, 295,<lb/> 296<hi rendition="#aq">a</hi>, 367, 369; Nahrungs-<cb/> mittelgeſetz vom 14. Mai 1879<lb/> §. 15; Viehſeuchengeſetz vom<lb/> 23. Juni 1880 §§. 65 und 66.<lb/> Vgl. unten §. 50 <hi rendition="#aq">II</hi> u. <hi rendition="#aq">III.</hi></note></item> </list><lb/> <p>2. Die <hi rendition="#g">ſubſidiäre Haftung dritter Perſonen</hi> für die<lb/> von dem Schuldigen verwirkten Geldſtrafen, die ſich in vielen<lb/> Reichs- und Landes-Nebenſtrafgeſetzen ausgeſprochen findet.<note place="foot" n="6"><cb/> Vgl. die Reichsgeſetze vom<lb/> 8. Juli 1868; §. 153 Vereins-<lb/> zollgeſetz vom 1. Juli 1869;<lb/> §. 18 Spielkartenſtempelgeſetz v.<lb/> 3. Juli 1878; §. 43 Tabackſteuer-<lb/> geſetz v. 16. Juli 1879; Waaren-<lb/> verkehrsſtatiſtikgeſetz v. 20. Juli<lb/> 1879 §. 17; die landesrechtl.<lb/> Feld- u. Forſtpolizeigeſetze uſw.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0199]
Der Begriff der Strafe. §. 42.
führung eines dramatiſchen uſw. Werkes ohne Abzug der
auf dieſelbe verwendeten Koſten.
III. Strafe iſt Verletzung eines Rechtsgutes, deſſen Träger
der Normübertreter iſt. Trifft die Verletzung einen
Dritten, ſo liegt nicht Strafe im eigentlichen Sinne vor.
Daher ſcheiden aus dem Begriffe der Strafe aus:
1. Objektive Maßregeln, wie die Auflöſung einer
Verſammlung, das Schließen eines Vereines, einer Kaſſe;
ferner die Einziehung, Vernichtung, Unbrauchbarmachung von
Gegenſtänden in zwei Fällen:
a) Wenn die Einziehung uſw. ſelbſtändig, d. h. unab-
hängig von der Verfolgung oder Verurteilung einer be-
ſtimmten Perſon ausgeſprochen werden kann; 4
b) Wenn die Einziehung uſw. zwar an die Verurteilung
einer beſtimmten Perſon geknüpft iſt, ſich aber auch
auf ſolche Gegenſtände erſtrecken kann, die weder dem
Thäter, noch einem der Teilnehmer gehören. 5
2. Die ſubſidiäre Haftung dritter Perſonen für die
von dem Schuldigen verwirkten Geldſtrafen, die ſich in vielen
Reichs- und Landes-Nebenſtrafgeſetzen ausgeſprochen findet. 6
4
StPO. §. 477 ff. regelt das
beſondere hier eintretende „ob-
jektive“ Verfahren. Hieher ge-
hören: StGB. §§. 42 u. 152;
Nachdrucksgeſetz vom 11. Juni
1870 §§. 21, 22 u. 25, und
die Urheberrechtsgeſetze vom 9.,
10., 11. Januar 1876; Spiel-
kartenſtempelgeſetz vom 3. Juli
1878 §. 10; Nahrungsmittel-
geſetz vom 14. Mai 1879 §. 15.
Vgl. unten §. 50 II u. III.
5
StGB. §§. 41, 152, 295,
296a, 367, 369; Nahrungs-
mittelgeſetz vom 14. Mai 1879
§. 15; Viehſeuchengeſetz vom
23. Juni 1880 §§. 65 und 66.
Vgl. unten §. 50 II u. III.
6
Vgl. die Reichsgeſetze vom
8. Juli 1868; §. 153 Vereins-
zollgeſetz vom 1. Juli 1869;
§. 18 Spielkartenſtempelgeſetz v.
3. Juli 1878; §. 43 Tabackſteuer-
geſetz v. 16. Juli 1879; Waaren-
verkehrsſtatiſtikgeſetz v. 20. Juli
1879 §. 17; die landesrechtl.
Feld- u. Forſtpolizeigeſetze uſw.
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