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Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.

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Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw.

5. Zuckersteuergesetz vom 26. Juni 1869 §. 4;

6. Vereins-Zollgesetz vom 1. Juli 1869 §§. 134
bis 164;

7. Rübenzuckersteuergesetz vom 2. Mai 1870 (Verord-
nung vom 7. August 1846 §§. 17--30);

8. Reichspostgesetz vom 28. Oktober 1871 §§. 27--33;

9. Brausteuergesetz vom 31. Mai 1872 §§. 27--40;

10. Reichsbankgesetz vom 14. März 1875 §. 59 Ziff. 2;

11. Spielkartenstempelsteuergesetz vom 3. Juli 1878
§§. 10--20;

12. Tabaksteuergesetz vom 16. Juli 1879 §§. 32--45;

13. Waarenverkehrsstatistikgesetz vom 20. Juli 1879
§. 17.

II. Die in diesen Gesetzen mit Strafe bedrohten Hand-
lungen lassen sich in folgende Kategorien bringen:

1. Die Kontrebande, d. i. nach der in §. 134 Vereins-
zollgesetz gegebenen Definition das Unternehmen, Gegen-
stände, deren Ein-, Aus- oder Durchfuhr verboten
ist, diesem Verbote zuwider ein-, aus- oder durch-
zuführen
.

2. Die Defraudation, oder die einfache Hinter-
ziehung
der schuldigen Abgabe, wobei meist schon das
"Unternehmen" mit der vollen Strafe der Vollendung belegt
ist. Hieher gehört auch die Verwendung entwerteter Post-
oder Telegraphen-Freimarken, sowie die Umgehung des Post-
zwanges.

3. Die Erschleichung einer Steuer- oder Zoll-Rück-
vergütung
, die überhaupt nicht, oder nicht in der geforderten
Höhe beansprucht werden durfte; vgl. die oben I unter 5
und 12 angeführten Gesetze.

4. Die Verletzung derjenigen Anordnungen, die zum

Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw.

5. Zuckerſteuergeſetz vom 26. Juni 1869 §. 4;

6. Vereins-Zollgeſetz vom 1. Juli 1869 §§. 134
bis 164;

7. Rübenzuckerſteuergeſetz vom 2. Mai 1870 (Verord-
nung vom 7. Auguſt 1846 §§. 17—30);

8. Reichspoſtgeſetz vom 28. Oktober 1871 §§. 27—33;

9. Brauſteuergeſetz vom 31. Mai 1872 §§. 27—40;

10. Reichsbankgeſetz vom 14. März 1875 §. 59 Ziff. 2;

11. Spielkartenſtempelſteuergeſetz vom 3. Juli 1878
§§. 10—20;

12. Tabakſteuergeſetz vom 16. Juli 1879 §§. 32—45;

13. Waarenverkehrsſtatiſtikgeſetz vom 20. Juli 1879
§. 17.

II. Die in dieſen Geſetzen mit Strafe bedrohten Hand-
lungen laſſen ſich in folgende Kategorien bringen:

1. Die Kontrebande, d. i. nach der in §. 134 Vereins-
zollgeſetz gegebenen Definition das Unternehmen, Gegen-
ſtände, deren Ein-, Aus- oder Durchfuhr verboten
iſt, dieſem Verbote zuwider ein-, aus- oder durch-
zuführen
.

2. Die Defraudation, oder die einfache Hinter-
ziehung
der ſchuldigen Abgabe, wobei meiſt ſchon das
„Unternehmen“ mit der vollen Strafe der Vollendung belegt
iſt. Hieher gehört auch die Verwendung entwerteter Poſt-
oder Telegraphen-Freimarken, ſowie die Umgehung des Poſt-
zwanges.

3. Die Erſchleichung einer Steuer- oder Zoll-Rück-
vergütung
, die überhaupt nicht, oder nicht in der geforderten
Höhe beanſprucht werden durfte; vgl. die oben I unter 5
und 12 angeführten Geſetze.

4. Die Verletzung derjenigen Anordnungen, die zum

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[456/0482] Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw. 5. Zuckerſteuergeſetz vom 26. Juni 1869 §. 4; 6. Vereins-Zollgeſetz vom 1. Juli 1869 §§. 134 bis 164; 7. Rübenzuckerſteuergeſetz vom 2. Mai 1870 (Verord- nung vom 7. Auguſt 1846 §§. 17—30); 8. Reichspoſtgeſetz vom 28. Oktober 1871 §§. 27—33; 9. Brauſteuergeſetz vom 31. Mai 1872 §§. 27—40; 10. Reichsbankgeſetz vom 14. März 1875 §. 59 Ziff. 2; 11. Spielkartenſtempelſteuergeſetz vom 3. Juli 1878 §§. 10—20; 12. Tabakſteuergeſetz vom 16. Juli 1879 §§. 32—45; 13. Waarenverkehrsſtatiſtikgeſetz vom 20. Juli 1879 §. 17. II. Die in dieſen Geſetzen mit Strafe bedrohten Hand- lungen laſſen ſich in folgende Kategorien bringen: 1. Die Kontrebande, d. i. nach der in §. 134 Vereins- zollgeſetz gegebenen Definition das Unternehmen, Gegen- ſtände, deren Ein-, Aus- oder Durchfuhr verboten iſt, dieſem Verbote zuwider ein-, aus- oder durch- zuführen. 2. Die Defraudation, oder die einfache Hinter- ziehung der ſchuldigen Abgabe, wobei meiſt ſchon das „Unternehmen“ mit der vollen Strafe der Vollendung belegt iſt. Hieher gehört auch die Verwendung entwerteter Poſt- oder Telegraphen-Freimarken, ſowie die Umgehung des Poſt- zwanges. 3. Die Erſchleichung einer Steuer- oder Zoll-Rück- vergütung, die überhaupt nicht, oder nicht in der geforderten Höhe beanſprucht werden durfte; vgl. die oben I unter 5 und 12 angeführten Geſetze. 4. Die Verletzung derjenigen Anordnungen, die zum

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Zitationshilfe: Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/482>, abgerufen am 24.11.2024.