die den Augen der Meisten ein Gräuel sind, und deren bloßer Anblick sie schon mit Entsetzen vor dem ganzen Buche erfüllt?
Beide Klippen zu vermeiden, habe ich einen, so viel ich weiß, noch nicht betretenen Mittelweg eingeschlagen. Die gegenwärtige Schrift nämlich zerfällt in zwei, nicht bloß ihrem Inhalte, son- dern auch ihrer Darstellung nach, wesentlich verschiedene Theile, denen leicht, wenn jene nicht mißfallen, ein dritter folgen dürfte, der die vorzüglichsten und interessantesten Momente der Ge- schichte der Astronomie enthalten soll. Der erste ist näm- lich, ohne sich von dem beiden gemeinschaftlichen Hauptzwecke der Gemeinfaßlichkeit zu entfernen, vorzugsweise mehr didacti- scher Art, und der andere, auf den jener gleichsam vorbereiten soll, ist, wenn ich das Wort hier brauchen darf, auf Unterhaltung berechnet, auf Unterhaltung höherer Art meine ich, an der nur die eigentlich Unterhaltsamen, aber diese, wie ich wünsche und hoffe, gern und willig Theil nehmen werden. Sie werden, ich glaube es mit einiger Zuversicht auf den Stoff, wenn auch nicht auf die Behandlung desselben, sagen zu können, für die kleine Mühe, welche ihnen der erste Theil verursachen könnte, durch den zweiten reichlich entschädigt werden. Diesen Zweck noch mehr zu erreichen, und selbst den ersten Theil dem größtmöglichen Kreise von Lesern zugängig zu machen, habe ich ihm eine Einleitung vorausgeschickt, in welcher ich mich nicht nur über diese Anordnung des ganzen Werkes umständlicher äußerte, sondern in welcher ich zugleich das Vorzüglichste über die ersten und nothwendigsten Vorkenntnisse und
die den Augen der Meiſten ein Gräuel ſind, und deren bloßer Anblick ſie ſchon mit Entſetzen vor dem ganzen Buche erfüllt?
Beide Klippen zu vermeiden, habe ich einen, ſo viel ich weiß, noch nicht betretenen Mittelweg eingeſchlagen. Die gegenwärtige Schrift nämlich zerfällt in zwei, nicht bloß ihrem Inhalte, ſon- dern auch ihrer Darſtellung nach, weſentlich verſchiedene Theile, denen leicht, wenn jene nicht mißfallen, ein dritter folgen dürfte, der die vorzüglichſten und intereſſanteſten Momente der Ge- ſchichte der Aſtronomie enthalten ſoll. Der erſte iſt näm- lich, ohne ſich von dem beiden gemeinſchaftlichen Hauptzwecke der Gemeinfaßlichkeit zu entfernen, vorzugsweiſe mehr didacti- ſcher Art, und der andere, auf den jener gleichſam vorbereiten ſoll, iſt, wenn ich das Wort hier brauchen darf, auf Unterhaltung berechnet, auf Unterhaltung höherer Art meine ich, an der nur die eigentlich Unterhaltſamen, aber dieſe, wie ich wünſche und hoffe, gern und willig Theil nehmen werden. Sie werden, ich glaube es mit einiger Zuverſicht auf den Stoff, wenn auch nicht auf die Behandlung deſſelben, ſagen zu können, für die kleine Mühe, welche ihnen der erſte Theil verurſachen könnte, durch den zweiten reichlich entſchädigt werden. Dieſen Zweck noch mehr zu erreichen, und ſelbſt den erſten Theil dem größtmöglichen Kreiſe von Leſern zugängig zu machen, habe ich ihm eine Einleitung vorausgeſchickt, in welcher ich mich nicht nur über dieſe Anordnung des ganzen Werkes umſtändlicher äußerte, ſondern in welcher ich zugleich das Vorzüglichſte über die erſten und nothwendigſten Vorkenntniſſe und
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[VII/0019]
die den Augen der Meiſten ein Gräuel ſind, und deren bloßer
Anblick ſie ſchon mit Entſetzen vor dem ganzen Buche erfüllt?
Beide Klippen zu vermeiden, habe ich einen, ſo viel ich weiß,
noch nicht betretenen Mittelweg eingeſchlagen. Die gegenwärtige
Schrift nämlich zerfällt in zwei, nicht bloß ihrem Inhalte, ſon-
dern auch ihrer Darſtellung nach, weſentlich verſchiedene Theile,
denen leicht, wenn jene nicht mißfallen, ein dritter folgen dürfte,
der die vorzüglichſten und intereſſanteſten Momente der Ge-
ſchichte der Aſtronomie enthalten ſoll. Der erſte iſt näm-
lich, ohne ſich von dem beiden gemeinſchaftlichen Hauptzwecke der
Gemeinfaßlichkeit zu entfernen, vorzugsweiſe mehr didacti-
ſcher Art, und der andere, auf den jener gleichſam vorbereiten ſoll,
iſt, wenn ich das Wort hier brauchen darf, auf Unterhaltung
berechnet, auf Unterhaltung höherer Art meine ich, an der nur die
eigentlich Unterhaltſamen, aber dieſe, wie ich wünſche und hoffe,
gern und willig Theil nehmen werden. Sie werden, ich glaube
es mit einiger Zuverſicht auf den Stoff, wenn auch nicht auf die
Behandlung deſſelben, ſagen zu können, für die kleine Mühe,
welche ihnen der erſte Theil verurſachen könnte, durch den zweiten
reichlich entſchädigt werden. Dieſen Zweck noch mehr zu erreichen,
und ſelbſt den erſten Theil dem größtmöglichen Kreiſe von Leſern
zugängig zu machen, habe ich ihm eine Einleitung vorausgeſchickt,
in welcher ich mich nicht nur über dieſe Anordnung des ganzen
Werkes umſtändlicher äußerte, ſondern in welcher ich zugleich das
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/19>, abgerufen am 21.11.2024.
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