Für die vier neuen Planeten hat man folgende Epochen für den 1. Januar 1820 mit ihren täglichen Aenderungen:
Epoche.
Tägliche Aenderung.
Vesta
278°,50
0°,27120
Juno
200°,27
0°,22591
Ceres
123°,27
0°,21414
Pallas
108°,42
0°,21400
§. 117. (Neigung und Knoten der Planetenbahnen.) Es wird aber gut seyn, schon hier zu bemerken, daß diese Auflösung un- seres Problems noch in manchen Beziehungen sehr unvollständig ist. Wir haben, um nur des wichtigsten Mangels desselben zu erwähnen, vorausgesetzt, daß die kreisförmigen Planetenbahnen alle in den Ebenen der Ecliptik liegen, und daher mit ihr zusam- menfallen, was der Wahrheit nicht gemäß ist. Sie liegen zwar in Ebenen, die sämmtlich durch den Mittelpunkt der Sonne ge- hen, aber diese Ebenen sind, die eine mehr, die andere weniger, gegen die Ebene der Ecliptik geneigt, und diese Neigung wird, wie es für sich klar ist, auch den Ort des Himmels, an welchem man den Planeten, von der Sonne oder von der Erde aus, beob- achtet, verändern, daher man auf sie Rücksicht nehmen muß.
Wir haben bereits oben (§. 100) gesagt, daß man die ge- rade, durch den Mittelpunkt der Sonne gehende Linie, in welcher die Ebene der Planetenbahn die der Ecliptik schneidet, die Kno- tenlinie, und den einen Punkt derselben, wo sie, verlängert, die Sphäre des Himmels trifft, den aufsteigenden Knoten der Bahn nennt. Dieser Punkt fällt also immer in die Ebene der Ecliptik, und damit in sie die ganze Knotenlinie. Zieht man dann, durch irgend einen Punkt dieser Knotenlinie, zwei auf die- selbe senkrechte Gerade, von welchen die eine in der Ebene der Ecliptik, und die andere in der Ebene der Planetenbahn liegt, so heißt der Winkel, welchen diese beiden Ebenen mit einander bilden, die Neigung der Planetenbahn. Dieß sind also zwei
Planetenſyſteme.
Für die vier neuen Planeten hat man folgende Epochen für den 1. Januar 1820 mit ihren täglichen Aenderungen:
Epoche.
Tägliche Aenderung.
Vesta
278°,50
0°,27120
Juno
200°,27
0°,22591
Ceres
123°,27
0°,21414
Pallas
108°,42
0°,21400
§. 117. (Neigung und Knoten der Planetenbahnen.) Es wird aber gut ſeyn, ſchon hier zu bemerken, daß dieſe Auflöſung un- ſeres Problems noch in manchen Beziehungen ſehr unvollſtändig iſt. Wir haben, um nur des wichtigſten Mangels deſſelben zu erwähnen, vorausgeſetzt, daß die kreisförmigen Planetenbahnen alle in den Ebenen der Ecliptik liegen, und daher mit ihr zuſam- menfallen, was der Wahrheit nicht gemäß iſt. Sie liegen zwar in Ebenen, die ſämmtlich durch den Mittelpunkt der Sonne ge- hen, aber dieſe Ebenen ſind, die eine mehr, die andere weniger, gegen die Ebene der Ecliptik geneigt, und dieſe Neigung wird, wie es für ſich klar iſt, auch den Ort des Himmels, an welchem man den Planeten, von der Sonne oder von der Erde aus, beob- achtet, verändern, daher man auf ſie Rückſicht nehmen muß.
Wir haben bereits oben (§. 100) geſagt, daß man die ge- rade, durch den Mittelpunkt der Sonne gehende Linie, in welcher die Ebene der Planetenbahn die der Ecliptik ſchneidet, die Kno- tenlinie, und den einen Punkt derſelben, wo ſie, verlängert, die Sphäre des Himmels trifft, den aufſteigenden Knoten der Bahn nennt. Dieſer Punkt fällt alſo immer in die Ebene der Ecliptik, und damit in ſie die ganze Knotenlinie. Zieht man dann, durch irgend einen Punkt dieſer Knotenlinie, zwei auf die- ſelbe ſenkrechte Gerade, von welchen die eine in der Ebene der Ecliptik, und die andere in der Ebene der Planetenbahn liegt, ſo heißt der Winkel, welchen dieſe beiden Ebenen mit einander bilden, die Neigung der Planetenbahn. Dieß ſind alſo zwei
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0259"n="247"/><fwplace="top"type="header">Planetenſyſteme.</fw><lb/><p>Für die vier neuen Planeten hat man folgende Epochen für<lb/>
den 1. Januar 1820 mit ihren täglichen Aenderungen:</p><lb/><table><row><cell/><cell>Epoche.</cell><cell>Tägliche Aenderung.</cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">Vesta</hi></cell><cell>278°,<hirendition="#sub">50</hi></cell><cell>0°,<hirendition="#sub">27120</hi></cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">Juno</hi></cell><cell>200°,<hirendition="#sub">27</hi></cell><cell>0°,<hirendition="#sub">22591</hi></cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">Ceres</hi></cell><cell>123°,<hirendition="#sub">27</hi></cell><cell>0°,<hirendition="#sub">21414</hi></cell></row><lb/><row><cell><hirendition="#aq">Pallas</hi></cell><cell>108°,<hirendition="#sub">42</hi></cell><cell>0°,<hirendition="#sub">21400</hi></cell></row><lb/></table><p>§. 117. (Neigung und Knoten der Planetenbahnen.) Es wird<lb/>
aber gut ſeyn, ſchon hier zu bemerken, daß dieſe Auflöſung un-<lb/>ſeres Problems noch in manchen Beziehungen ſehr unvollſtändig<lb/>
iſt. Wir haben, um nur des wichtigſten Mangels deſſelben zu<lb/>
erwähnen, vorausgeſetzt, daß die kreisförmigen Planetenbahnen<lb/>
alle in den Ebenen der Ecliptik liegen, und daher mit ihr zuſam-<lb/>
menfallen, was der Wahrheit nicht gemäß iſt. Sie liegen zwar<lb/>
in Ebenen, die ſämmtlich durch den Mittelpunkt der Sonne ge-<lb/>
hen, aber dieſe Ebenen ſind, die eine mehr, die andere weniger,<lb/>
gegen die Ebene der Ecliptik geneigt, und dieſe Neigung wird,<lb/>
wie es für ſich klar iſt, auch den Ort des Himmels, an welchem<lb/>
man den Planeten, von der Sonne oder von der Erde aus, beob-<lb/>
achtet, verändern, daher man auf ſie Rückſicht nehmen muß.</p><lb/><p>Wir haben bereits oben (§. 100) geſagt, daß man die ge-<lb/>
rade, durch den Mittelpunkt der Sonne gehende Linie, in welcher<lb/>
die Ebene der Planetenbahn die der Ecliptik ſchneidet, die <hirendition="#g">Kno-<lb/>
tenlinie</hi>, und den einen Punkt derſelben, wo ſie, verlängert, die<lb/>
Sphäre des Himmels trifft, den <hirendition="#g">aufſteigenden Knoten</hi> der<lb/>
Bahn nennt. Dieſer Punkt fällt alſo immer in die Ebene der<lb/>
Ecliptik, und damit in ſie die ganze Knotenlinie. Zieht man<lb/>
dann, durch irgend einen Punkt dieſer Knotenlinie, zwei auf die-<lb/>ſelbe ſenkrechte Gerade, von welchen die eine in der Ebene der<lb/>
Ecliptik, und die andere in der Ebene der Planetenbahn liegt,<lb/>ſo heißt der Winkel, welchen dieſe beiden Ebenen mit einander<lb/>
bilden, die <hirendition="#g">Neigung</hi> der Planetenbahn. Dieß ſind alſo zwei<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[247/0259]
Planetenſyſteme.
Für die vier neuen Planeten hat man folgende Epochen für
den 1. Januar 1820 mit ihren täglichen Aenderungen:
Epoche. Tägliche Aenderung.
Vesta 278°,50 0°,27120
Juno 200°,27 0°,22591
Ceres 123°,27 0°,21414
Pallas 108°,42 0°,21400
§. 117. (Neigung und Knoten der Planetenbahnen.) Es wird
aber gut ſeyn, ſchon hier zu bemerken, daß dieſe Auflöſung un-
ſeres Problems noch in manchen Beziehungen ſehr unvollſtändig
iſt. Wir haben, um nur des wichtigſten Mangels deſſelben zu
erwähnen, vorausgeſetzt, daß die kreisförmigen Planetenbahnen
alle in den Ebenen der Ecliptik liegen, und daher mit ihr zuſam-
menfallen, was der Wahrheit nicht gemäß iſt. Sie liegen zwar
in Ebenen, die ſämmtlich durch den Mittelpunkt der Sonne ge-
hen, aber dieſe Ebenen ſind, die eine mehr, die andere weniger,
gegen die Ebene der Ecliptik geneigt, und dieſe Neigung wird,
wie es für ſich klar iſt, auch den Ort des Himmels, an welchem
man den Planeten, von der Sonne oder von der Erde aus, beob-
achtet, verändern, daher man auf ſie Rückſicht nehmen muß.
Wir haben bereits oben (§. 100) geſagt, daß man die ge-
rade, durch den Mittelpunkt der Sonne gehende Linie, in welcher
die Ebene der Planetenbahn die der Ecliptik ſchneidet, die Kno-
tenlinie, und den einen Punkt derſelben, wo ſie, verlängert, die
Sphäre des Himmels trifft, den aufſteigenden Knoten der
Bahn nennt. Dieſer Punkt fällt alſo immer in die Ebene der
Ecliptik, und damit in ſie die ganze Knotenlinie. Zieht man
dann, durch irgend einen Punkt dieſer Knotenlinie, zwei auf die-
ſelbe ſenkrechte Gerade, von welchen die eine in der Ebene der
Ecliptik, und die andere in der Ebene der Planetenbahn liegt,
ſo heißt der Winkel, welchen dieſe beiden Ebenen mit einander
bilden, die Neigung der Planetenbahn. Dieß ſind alſo zwei
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem01_1834/259>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.