One Moon to us reflects its cheerful light: There seven attendants brighten up the night, Here the blue firmament bedecked with stars; There over head a lucid arch appears. Barker.
Aber ich besorge sehr, daß unsere Dichter, wenn sie auf diesen Planeten versetzt werden sollten, sich sehr bald wieder zu uns zurückwünschen würden. So sehr sie auch ihre nächtliche Lampe lieben mögen, die kleine Sonne, wie sie dort erscheint, und die matte Beleuchtung derselben, die den hellsten Mittag Saturns nur unserer tiefsten Dämmerung gleich macht, würden ihnen wohl wenig behagen. Der äußerst schnelle Wechsel des Tages mit der Nacht, und der Unterschied dieser beiden Zeiten, der dort viel größer ist, als bei uns, und endlich die vier streng von einander gesonderten Jahreszeiten, deren jede 71/2 unserer Jahre, also dreißig mal länger, als bei uns, dauert, alle diese Verhältnisse würden, wenigstens auf unsere vegetabile und animalische Welt und auf unser Wohlbefinden ohne Zweifel einen sehr ungünstigen Einfluß äußern, besonders wenn wir die von dem Aequator Saturns ent- ferntern Gegenden bewohnen müßten, da bei weitem der größte Theil einer jeden Hemisphäre dieses Planeten, zur Zeit seines Winters, durch volle vierzehn unserer Jahre in der Finsterniß der Nacht begraben bleibt.
Die Schönheit, welche uns der Anblick jenes Ringes gewähren und der Nutzen, den wir von ihm ziehen könnten, würde uns wohl nur wenig Ersatz für den Verlust der andern Güter geben, an die wir auf unserer Erde so sehr gewohnt, die uns hier so un- entbehrlich geworden sind.
Da die Ebene dieses Ringes mit der des Aequators des Planeten zusammenfällt, so geht er für die Bewobner dieses Aequa- tors, für die heiße Zone, wenn sie dort anders noch diesen Namen verdient, ganz verloren, denn er schwebt für diese Bewohner immer in ihrem Scheitel, und sie sehen ihn nie der breiten Fläche, sondern bloß der Kante nach, der inneren Kante, die von der Sonne nie beleuchtet wird. Für sie zieht er sich also nur als eine dunkle
Saturn und ſein Ring.
One Moon to us reflects its cheerful light: There seven attendants brighten up the night, Here the blue firmament bedecked with stars; There over head a lucid arch appears. Barker.
Aber ich beſorge ſehr, daß unſere Dichter, wenn ſie auf dieſen Planeten verſetzt werden ſollten, ſich ſehr bald wieder zu uns zurückwünſchen würden. So ſehr ſie auch ihre nächtliche Lampe lieben mögen, die kleine Sonne, wie ſie dort erſcheint, und die matte Beleuchtung derſelben, die den hellſten Mittag Saturns nur unſerer tiefſten Dämmerung gleich macht, würden ihnen wohl wenig behagen. Der äußerſt ſchnelle Wechſel des Tages mit der Nacht, und der Unterſchied dieſer beiden Zeiten, der dort viel größer iſt, als bei uns, und endlich die vier ſtreng von einander geſonderten Jahreszeiten, deren jede 7½ unſerer Jahre, alſo dreißig mal länger, als bei uns, dauert, alle dieſe Verhältniſſe würden, wenigſtens auf unſere vegetabile und animaliſche Welt und auf unſer Wohlbefinden ohne Zweifel einen ſehr ungünſtigen Einfluß äußern, beſonders wenn wir die von dem Aequator Saturns ent- ferntern Gegenden bewohnen müßten, da bei weitem der größte Theil einer jeden Hemiſphäre dieſes Planeten, zur Zeit ſeines Winters, durch volle vierzehn unſerer Jahre in der Finſterniß der Nacht begraben bleibt.
Die Schönheit, welche uns der Anblick jenes Ringes gewähren und der Nutzen, den wir von ihm ziehen könnten, würde uns wohl nur wenig Erſatz für den Verluſt der andern Güter geben, an die wir auf unſerer Erde ſo ſehr gewohnt, die uns hier ſo un- entbehrlich geworden ſind.
Da die Ebene dieſes Ringes mit der des Aequators des Planeten zuſammenfällt, ſo geht er für die Bewobner dieſes Aequa- tors, für die heiße Zone, wenn ſie dort anders noch dieſen Namen verdient, ganz verloren, denn er ſchwebt für dieſe Bewohner immer in ihrem Scheitel, und ſie ſehen ihn nie der breiten Fläche, ſondern bloß der Kante nach, der inneren Kante, die von der Sonne nie beleuchtet wird. Für ſie zieht er ſich alſo nur als eine dunkle
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Saturn und ſein Ring.
One Moon to us reflects its cheerful light:
There seven attendants brighten up the night,
Here the blue firmament bedecked with stars;
There over head a lucid arch appears.
Barker.
Aber ich beſorge ſehr, daß unſere Dichter, wenn ſie auf dieſen
Planeten verſetzt werden ſollten, ſich ſehr bald wieder zu uns
zurückwünſchen würden. So ſehr ſie auch ihre nächtliche Lampe
lieben mögen, die kleine Sonne, wie ſie dort erſcheint, und die
matte Beleuchtung derſelben, die den hellſten Mittag Saturns
nur unſerer tiefſten Dämmerung gleich macht, würden ihnen wohl
wenig behagen. Der äußerſt ſchnelle Wechſel des Tages mit der
Nacht, und der Unterſchied dieſer beiden Zeiten, der dort viel
größer iſt, als bei uns, und endlich die vier ſtreng von einander
geſonderten Jahreszeiten, deren jede 7½ unſerer Jahre, alſo dreißig
mal länger, als bei uns, dauert, alle dieſe Verhältniſſe würden,
wenigſtens auf unſere vegetabile und animaliſche Welt und auf
unſer Wohlbefinden ohne Zweifel einen ſehr ungünſtigen Einfluß
äußern, beſonders wenn wir die von dem Aequator Saturns ent-
ferntern Gegenden bewohnen müßten, da bei weitem der größte
Theil einer jeden Hemiſphäre dieſes Planeten, zur Zeit ſeines
Winters, durch volle vierzehn unſerer Jahre in der Finſterniß der
Nacht begraben bleibt.
Die Schönheit, welche uns der Anblick jenes Ringes gewähren
und der Nutzen, den wir von ihm ziehen könnten, würde uns
wohl nur wenig Erſatz für den Verluſt der andern Güter geben,
an die wir auf unſerer Erde ſo ſehr gewohnt, die uns hier ſo un-
entbehrlich geworden ſind.
Da die Ebene dieſes Ringes mit der des Aequators des
Planeten zuſammenfällt, ſo geht er für die Bewobner dieſes Aequa-
tors, für die heiße Zone, wenn ſie dort anders noch dieſen Namen
verdient, ganz verloren, denn er ſchwebt für dieſe Bewohner immer
in ihrem Scheitel, und ſie ſehen ihn nie der breiten Fläche, ſondern
bloß der Kante nach, der inneren Kante, die von der Sonne nie
beleuchtet wird. Für ſie zieht er ſich alſo nur als eine dunkle
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/162>, abgerufen am 21.11.2024.
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