Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Kometen. bewegen sich in keinen solchen festen Kanälen, sondern bloß inimaginären Bahnen, die nachgeben oder sich ändern, sobald irgend eine äußere Kraft auf den Körper einwirkt, welcher in dieser Bahn einhergeht. Außer den vier bereits erwähnten Erscheinungen haben wir §. 176. (Komet von Biela.) Der vierte und letzte Komet, §. 177. (Gefährliche Lage von Biela's Kometenbahn.) Wenn Kometen. bewegen ſich in keinen ſolchen feſten Kanälen, ſondern bloß inimaginären Bahnen, die nachgeben oder ſich ändern, ſobald irgend eine äußere Kraft auf den Körper einwirkt, welcher in dieſer Bahn einhergeht. Außer den vier bereits erwähnten Erſcheinungen haben wir §. 176. (Komet von Biela.) Der vierte und letzte Komet, §. 177. (Gefährliche Lage von Biela’s Kometenbahn.) Wenn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0280" n="270"/><fw place="top" type="header">Kometen.</fw><lb/> bewegen ſich in keinen ſolchen feſten Kanälen, ſondern bloß in<lb/> imaginären Bahnen, die nachgeben oder ſich ändern, ſobald irgend<lb/> eine äußere Kraft auf den Körper einwirkt, welcher in dieſer<lb/> Bahn einhergeht.</p><lb/> <p>Außer den vier bereits erwähnten Erſcheinungen haben wir<lb/> dieſen Kometen auch ſchon in den Jahren 1822, 1825, 1828, 1832<lb/> geſehen, in welchem letzten Jahre er am 4. Mai durch ſein Peri-<lb/> helium gegangen iſt. Wir werden ihn im folgenden Jahre 1835<lb/> zu Ende Auguſts und dann 1838 gegen den 20. Dezember wieder<lb/> durch ſein Perihelium gehen ſehen.</p><lb/> <p>§. 176. (Komet von Biela.) Der vierte und letzte Komet,<lb/> deſſen Umlauf wir bisher mit Gewißheit angeben können, iſt der,<lb/> welchen Biela, ein öſterreichiſcher Offizier, am 28. Februar 1826<lb/> zu Joſephsſtadt in Böhmen entdeckt und auch zugleich ſeine Um-<lb/> laufszeit zu 6 Jahren und 270 Tagen beſtimmt hat. Seine halbe<lb/> große Axe beträgt 3,<hi rendition="#sub">6</hi> und ſeine halbe kleine 2,<hi rendition="#sub">4</hi> Halbmeſſer der<lb/> Erdbahn. Die Excentricität ſeiner Bahn iſt der 0,<hi rendition="#sub">74</hi> ſte Theil ſeiner<lb/> Halbaxe oder gleich 2,<hi rendition="#sub">66</hi> Halbmeſſer der Erdbahn, ſo daß alſo<lb/> ſeine größte Entfernung von der Sonne 6,<hi rendition="#sub">26</hi> und ſeine kleinſte<lb/> nur 0,<hi rendition="#sub">94</hi> Halbmeſſer der Erdbahn beträgt. Die Neigung ſeiner<lb/> Bahn gegen die Ecliptik iſt 13, die Länge ſeines aufſteigenden<lb/> Knotens 249 und die ſeines Perihels 108 Grade. Auch dieſer<lb/> Komet wurde bereits in den Jahren 1772 und 1805 beobachtet,<lb/> aber damals nicht als einer von ſo kurzer Umlaufszeit erkannt.<lb/> Er erſchien uns bisher nur als ein kleiner, runder, matt erleuch-<lb/> teter Nebel ohne Schweif mit einem feinen Lichtpunkte in ſeiner<lb/> Mitte. Der Durchmeſſer dieſes kugelförmigen Nebels ſoll, nach<lb/> Schröters Meſſungen im Jahre 1805, nahe 5 ½ Erddurchmeſſer<lb/> oder 9460 d. Meilen betragen haben. Der eigentliche Kern des<lb/> Kometen aber ſoll, nach demſelben Beobachter, kaum 20 Meilen<lb/> im Durchmeſſer enthalten. Das letztemal iſt er uns i. J. 1832<lb/> erſchienen, wo er am 27. Nov. durch ſein Perihelium gegangen<lb/> iſt. Bei ſeiner nächſten Wiederkunft i. J. 1838 werden wir ihn<lb/> gegen Ende Octobers wieder ſehen.</p><lb/> <p>§. 177. (Gefährliche Lage von Biela’s Kometenbahn.) Wenn<lb/> man in der Zeichnung der Fig. 15, in welcher alle die vier bisher<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0280]
Kometen.
bewegen ſich in keinen ſolchen feſten Kanälen, ſondern bloß in
imaginären Bahnen, die nachgeben oder ſich ändern, ſobald irgend
eine äußere Kraft auf den Körper einwirkt, welcher in dieſer
Bahn einhergeht.
Außer den vier bereits erwähnten Erſcheinungen haben wir
dieſen Kometen auch ſchon in den Jahren 1822, 1825, 1828, 1832
geſehen, in welchem letzten Jahre er am 4. Mai durch ſein Peri-
helium gegangen iſt. Wir werden ihn im folgenden Jahre 1835
zu Ende Auguſts und dann 1838 gegen den 20. Dezember wieder
durch ſein Perihelium gehen ſehen.
§. 176. (Komet von Biela.) Der vierte und letzte Komet,
deſſen Umlauf wir bisher mit Gewißheit angeben können, iſt der,
welchen Biela, ein öſterreichiſcher Offizier, am 28. Februar 1826
zu Joſephsſtadt in Böhmen entdeckt und auch zugleich ſeine Um-
laufszeit zu 6 Jahren und 270 Tagen beſtimmt hat. Seine halbe
große Axe beträgt 3,6 und ſeine halbe kleine 2,4 Halbmeſſer der
Erdbahn. Die Excentricität ſeiner Bahn iſt der 0,74 ſte Theil ſeiner
Halbaxe oder gleich 2,66 Halbmeſſer der Erdbahn, ſo daß alſo
ſeine größte Entfernung von der Sonne 6,26 und ſeine kleinſte
nur 0,94 Halbmeſſer der Erdbahn beträgt. Die Neigung ſeiner
Bahn gegen die Ecliptik iſt 13, die Länge ſeines aufſteigenden
Knotens 249 und die ſeines Perihels 108 Grade. Auch dieſer
Komet wurde bereits in den Jahren 1772 und 1805 beobachtet,
aber damals nicht als einer von ſo kurzer Umlaufszeit erkannt.
Er erſchien uns bisher nur als ein kleiner, runder, matt erleuch-
teter Nebel ohne Schweif mit einem feinen Lichtpunkte in ſeiner
Mitte. Der Durchmeſſer dieſes kugelförmigen Nebels ſoll, nach
Schröters Meſſungen im Jahre 1805, nahe 5 ½ Erddurchmeſſer
oder 9460 d. Meilen betragen haben. Der eigentliche Kern des
Kometen aber ſoll, nach demſelben Beobachter, kaum 20 Meilen
im Durchmeſſer enthalten. Das letztemal iſt er uns i. J. 1832
erſchienen, wo er am 27. Nov. durch ſein Perihelium gegangen
iſt. Bei ſeiner nächſten Wiederkunft i. J. 1838 werden wir ihn
gegen Ende Octobers wieder ſehen.
§. 177. (Gefährliche Lage von Biela’s Kometenbahn.) Wenn
man in der Zeichnung der Fig. 15, in welcher alle die vier bisher
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