Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Doppelsterne. Sterne, deren je zwei einander sehr nahe stehen, auf einmal indem Felde des Fernrohrs. Dieß ist z. B. der Fall bei b Leier und im Sternbilde des Schwans (AR = 20h, Pold. = 54° 42'). §. 209. (Drei- und mehrfache Sterne.) Zuweilen bemerkt Auch vier- und mehrfache Sterne sind nicht selten am Him- Ohne die übrigen vielfachen Sterne hier noch weiter zu ver- §. 210. (Bewegung der Doppelsterne um einander.) Wir haben Doppelſterne. Sterne, deren je zwei einander ſehr nahe ſtehen, auf einmal indem Felde des Fernrohrs. Dieß iſt z. B. der Fall bei β Leier und im Sternbilde des Schwans (AR = 20h, Pold. = 54° 42′). §. 209. (Drei- und mehrfache Sterne.) Zuweilen bemerkt Auch vier- und mehrfache Sterne ſind nicht ſelten am Him- Ohne die übrigen vielfachen Sterne hier noch weiter zu ver- §. 210. (Bewegung der Doppelſterne um einander.) Wir haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0334" n="324"/><fw place="top" type="header">Doppelſterne.</fw><lb/> Sterne, deren je zwei einander ſehr nahe ſtehen, auf einmal in<lb/> dem Felde des Fernrohrs. Dieß iſt z. B. der Fall bei β Leier<lb/> und im Sternbilde des Schwans (<hi rendition="#aq">AR = 20h</hi>, Pold. = 54° 42′).</p><lb/> <p>§. 209. (Drei- und mehrfache Sterne.) Zuweilen bemerkt<lb/> man auch drei Sterne in einer großen Nähe bei einander. Ein ſol-<lb/> cher iſt z. B. im Orion (<hi rendition="#aq">AR = 4h</hi> 49′, Pold. = 75° 45′), von de-<lb/> nen zwei der <hi rendition="#aq">VII.</hi> und der dritte der <hi rendition="#aq">X.</hi> Größe iſt. Andere ſieht<lb/> man im Luchſe (<hi rendition="#aq">AR = 6h</hi> 30′, Pold. = 30° 23′) bei ζ Krebs,<lb/> ξ Waage, 7 Stier u. f. Im Stier findet ſich ein Doppelſtern<lb/> der vierten Klaſſe, wo der größere Stern ſelbſt wieder ein Dop-<lb/> pelſtern der erſten Klaſſe iſt. Ein ähnlicher dreifacher Stern<lb/> iſt ψ in der Caſſiopeia. In den Trippelſternen von π Ein-<lb/> horn, ζ Krebs, ψ Waage gehören alle drei Sterne zu den<lb/> größeren.</p><lb/> <p>Auch vier- und mehrfache Sterne ſind nicht ſelten am Him-<lb/> mel zu finden. Ein ſolcher vierfacher Stern iſt Θ im Orion. Er<lb/> ſteht nahe in dem dunkelſten Theile des merkwürdigen Nebels im<lb/> Orion und die vier Sterne deſſelben bilden ein nahe regelmäßiges<lb/> Viereck. Obſchon dieſer ſchöne Gegenſtand ſeit langer Zeit von<lb/> den Aſtronomen mit den beſten Fernröhren beobachtet worden iſt,<lb/> ſo entdeckte doch Struve i. J. 1825 in der Mitte dieſes Vierecks<lb/> noch einen kleinen fünften Stern, der ſeitdem ſo hell geworden<lb/> iſt, daß ihn jetzt jeder, mit einem guten Fernrohr verſehene<lb/> Beobachter ohne Anſtand bemerken kann. Es ſcheint daher, daß<lb/> dieſer neue Stern erſt in den letzten Zeiten entſtanden, und daß<lb/> er jetzt im Wachſen begriffen iſt. Oft ſieht man auch zwei Ster-<lb/> nenpaare, nahe bei einander, zugleich im Felde des Fernrohrs, wie<lb/> bei ε Leier, über σ Orion, in <hi rendition="#aq">AR = 7h</hi> 48′ und Pold. = 34° 9<lb/> oder in <hi rendition="#aq">AR = 16h</hi> 24′ und Pold. = 70° 33, u. f.</p><lb/> <p>Ohne die übrigen vielfachen Sterne hier noch weiter zu ver-<lb/> folgen, bemerken wir nun, daß Struve den Stern σ im Orion,<lb/> unmittelbar unter dem tiefſten der drei Sterne, die unter dem<lb/> Namen des Jacobsſtabes bekannt ſind, als einen <hi rendition="#g">ſechszehnfa-<lb/> chen</hi> Stern erkannt hat.</p><lb/> <p>§. 210. (Bewegung der Doppelſterne um einander.) Wir haben<lb/> bereits oben geſagt, daß die Doppelſterne, ſo wie überhaupt alle<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [324/0334]
Doppelſterne.
Sterne, deren je zwei einander ſehr nahe ſtehen, auf einmal in
dem Felde des Fernrohrs. Dieß iſt z. B. der Fall bei β Leier
und im Sternbilde des Schwans (AR = 20h, Pold. = 54° 42′).
§. 209. (Drei- und mehrfache Sterne.) Zuweilen bemerkt
man auch drei Sterne in einer großen Nähe bei einander. Ein ſol-
cher iſt z. B. im Orion (AR = 4h 49′, Pold. = 75° 45′), von de-
nen zwei der VII. und der dritte der X. Größe iſt. Andere ſieht
man im Luchſe (AR = 6h 30′, Pold. = 30° 23′) bei ζ Krebs,
ξ Waage, 7 Stier u. f. Im Stier findet ſich ein Doppelſtern
der vierten Klaſſe, wo der größere Stern ſelbſt wieder ein Dop-
pelſtern der erſten Klaſſe iſt. Ein ähnlicher dreifacher Stern
iſt ψ in der Caſſiopeia. In den Trippelſternen von π Ein-
horn, ζ Krebs, ψ Waage gehören alle drei Sterne zu den
größeren.
Auch vier- und mehrfache Sterne ſind nicht ſelten am Him-
mel zu finden. Ein ſolcher vierfacher Stern iſt Θ im Orion. Er
ſteht nahe in dem dunkelſten Theile des merkwürdigen Nebels im
Orion und die vier Sterne deſſelben bilden ein nahe regelmäßiges
Viereck. Obſchon dieſer ſchöne Gegenſtand ſeit langer Zeit von
den Aſtronomen mit den beſten Fernröhren beobachtet worden iſt,
ſo entdeckte doch Struve i. J. 1825 in der Mitte dieſes Vierecks
noch einen kleinen fünften Stern, der ſeitdem ſo hell geworden
iſt, daß ihn jetzt jeder, mit einem guten Fernrohr verſehene
Beobachter ohne Anſtand bemerken kann. Es ſcheint daher, daß
dieſer neue Stern erſt in den letzten Zeiten entſtanden, und daß
er jetzt im Wachſen begriffen iſt. Oft ſieht man auch zwei Ster-
nenpaare, nahe bei einander, zugleich im Felde des Fernrohrs, wie
bei ε Leier, über σ Orion, in AR = 7h 48′ und Pold. = 34° 9
oder in AR = 16h 24′ und Pold. = 70° 33, u. f.
Ohne die übrigen vielfachen Sterne hier noch weiter zu ver-
folgen, bemerken wir nun, daß Struve den Stern σ im Orion,
unmittelbar unter dem tiefſten der drei Sterne, die unter dem
Namen des Jacobsſtabes bekannt ſind, als einen ſechszehnfa-
chen Stern erkannt hat.
§. 210. (Bewegung der Doppelſterne um einander.) Wir haben
bereits oben geſagt, daß die Doppelſterne, ſo wie überhaupt alle
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