Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Sterngruppen und Nebelmassen des Himmels. diesen Sternen zusammen und sieht doch durchaus nicht sternigaus. Das Ganze gleicht einem feinen Netze von Sternen, über das ein dünner Schleyer gezogen ist. Eine der merkwürdigsten Nebelgestalten ist die in AR = 19 h §. 253. (Nebel in der Andromeda.) Dieser große und merk- §. 254. (Der große Nebel im Orion.) Dieser merkwürdigste Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels. dieſen Sternen zuſammen und ſieht doch durchaus nicht ſternigaus. Das Ganze gleicht einem feinen Netze von Sternen, über das ein dünner Schleyer gezogen iſt. Eine der merkwürdigſten Nebelgeſtalten iſt die in AR = 19 h §. 253. (Nebel in der Andromeda.) Dieſer große und merk- §. 254. (Der große Nebel im Orion.) Dieſer merkwürdigſte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0392" n="382"/><fw place="top" type="header">Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.</fw><lb/> dieſen Sternen zuſammen und ſieht doch durchaus nicht ſternig<lb/> aus. Das Ganze gleicht einem feinen Netze von Sternen, über<lb/> das ein dünner Schleyer gezogen iſt.</p><lb/> <p>Eine der merkwürdigſten Nebelgeſtalten iſt die in <hi rendition="#aq">AR</hi> = 19 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi><lb/> 52′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 67° 43′. Wenn man in einer Ellipſe, deren große und<lb/> kleine Axe ſich nahe wie 4 zu 3 verhalten, aus den beiden End-<lb/> punkten der großen Axe als aus Mittelpunkten Kreiſe zieht, deren<lb/> Durchmeſſer gleich drei Viertheilen der großen Axe ſind, ſo werden<lb/> die Bogen dieſer Kreiſe um den Mittelpunkt der Ellipſe einen<lb/> Theil derſelben begränzen, der in jenem Himmelskörper mit einem<lb/> ſehr hellen und durchaus gleichförmigen Nebel ausgefüllt iſt,<lb/> während die beiden übrigen äußeren Theile der Ellipſe mit einem<lb/> ſchwachen, matt dämmernden Nebel angefüllt ſind. Das Ganze<lb/> hat die Geſtalt dieſer Ellipſe, durch deren Mitte jener lichte Nebel<lb/> in der Form eines ) ( zieht. Beide Nebel ſind, ſo wie das ganze<lb/> Bild, zu beiden Seiten des Mittelpunktes der Ellipſe ſehr ſym-<lb/> metriſch gebaut.</p><lb/> <p>§. 253. (Nebel in der Andromeda.) Dieſer große und merk-<lb/> würdige Nebel iſt in <hi rendition="#aq">AR</hi> = 0 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 33′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 49° 40′. Er wurde<lb/> zuerſt von Simon Marius i. J. 1612 bemerkt und hat die Geſtalt<lb/> einer Raute, deren größte Diagonale 30 Min. und deren kleinſte<lb/> 15 Min. beträgt. Marius vergleicht, nicht unangemeſſen, ſein<lb/> Licht mit dem einer Kerze, das durch ein dünnes Hornblatt ſcheint.<lb/> Dieſes Licht nimmt gegen den Mittelpunkt zu, anfangs langſam,<lb/> dann ſchnell, doch iſt es auch im Mittelpunkte ſelbſt noch nicht<lb/> ſternig, ſondern offenbar ein nur ſtärker condenſirtes Nebellicht, das<lb/> die Vermuthung, daß das Ganze nur aus ſehr entfernten Sternen<lb/> beſtehe, ſehr unwahrſcheinlich macht. Dieſer Nebel iſt vollkommen<lb/> milchig, gänzlich unauflösbar und ohne alle Spuren von Schuppen<lb/> oder Flocken. Man kann ihn ſchon mit unbewaffneten Augen<lb/> bemerken. M. ſ. Fig. am Ende dieſes Theils.</p><lb/> <p>§. 254. (Der große Nebel im Orion.) Dieſer merkwürdigſte<lb/> aller Nebel iſt in <hi rendition="#aq">AR</hi> = 5 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">h</hi></hi> 27′, <hi rendition="#aq">P</hi> = 95° 30′ bei Θ Orion,<lb/> vier Grade unter dem mittleren der drei in einer geraden Linie<lb/> liegenden Sterne δ, ε und ζ, die unter dem Namen des Jakobs-<lb/> ſtabes bekannt ſind. Er wurde zuerſt von Huygens i. J. 1659<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [382/0392]
Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.
dieſen Sternen zuſammen und ſieht doch durchaus nicht ſternig
aus. Das Ganze gleicht einem feinen Netze von Sternen, über
das ein dünner Schleyer gezogen iſt.
Eine der merkwürdigſten Nebelgeſtalten iſt die in AR = 19 h
52′, P = 67° 43′. Wenn man in einer Ellipſe, deren große und
kleine Axe ſich nahe wie 4 zu 3 verhalten, aus den beiden End-
punkten der großen Axe als aus Mittelpunkten Kreiſe zieht, deren
Durchmeſſer gleich drei Viertheilen der großen Axe ſind, ſo werden
die Bogen dieſer Kreiſe um den Mittelpunkt der Ellipſe einen
Theil derſelben begränzen, der in jenem Himmelskörper mit einem
ſehr hellen und durchaus gleichförmigen Nebel ausgefüllt iſt,
während die beiden übrigen äußeren Theile der Ellipſe mit einem
ſchwachen, matt dämmernden Nebel angefüllt ſind. Das Ganze
hat die Geſtalt dieſer Ellipſe, durch deren Mitte jener lichte Nebel
in der Form eines ) ( zieht. Beide Nebel ſind, ſo wie das ganze
Bild, zu beiden Seiten des Mittelpunktes der Ellipſe ſehr ſym-
metriſch gebaut.
§. 253. (Nebel in der Andromeda.) Dieſer große und merk-
würdige Nebel iſt in AR = 0 h 33′, P = 49° 40′. Er wurde
zuerſt von Simon Marius i. J. 1612 bemerkt und hat die Geſtalt
einer Raute, deren größte Diagonale 30 Min. und deren kleinſte
15 Min. beträgt. Marius vergleicht, nicht unangemeſſen, ſein
Licht mit dem einer Kerze, das durch ein dünnes Hornblatt ſcheint.
Dieſes Licht nimmt gegen den Mittelpunkt zu, anfangs langſam,
dann ſchnell, doch iſt es auch im Mittelpunkte ſelbſt noch nicht
ſternig, ſondern offenbar ein nur ſtärker condenſirtes Nebellicht, das
die Vermuthung, daß das Ganze nur aus ſehr entfernten Sternen
beſtehe, ſehr unwahrſcheinlich macht. Dieſer Nebel iſt vollkommen
milchig, gänzlich unauflösbar und ohne alle Spuren von Schuppen
oder Flocken. Man kann ihn ſchon mit unbewaffneten Augen
bemerken. M. ſ. Fig. am Ende dieſes Theils.
§. 254. (Der große Nebel im Orion.) Dieſer merkwürdigſte
aller Nebel iſt in AR = 5 h 27′, P = 95° 30′ bei Θ Orion,
vier Grade unter dem mittleren der drei in einer geraden Linie
liegenden Sterne δ, ε und ζ, die unter dem Namen des Jakobs-
ſtabes bekannt ſind. Er wurde zuerſt von Huygens i. J. 1659
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