Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.Beschreibung und Gebrauch der astronom. Instrumente. geraden Anzahl 511/1023 und für die einer ungeraden 512/1023 u. s. w.Man sieht daraus, daß die ungerade Anzahl immer wahrschein- licher ist, als die gerade, daß aber auch die beiden Wahrschein- lichkeiten einander immer näher, nämlich gleich 1/2 kommen, je größer die in der Urne enthaltene Anzahl der Kugeln ist; für drei Kugeln sind diese Wahrscheinlichkeiten 3/7 und 4/7 und für zwei Kugeln sind sie 1/3 und 2/3 . Man wird bemerken, daß bei allen diesen Untersuchungen die §. 59. (Zusammengesetzte Wahrscheinlichkeit.) Aber nicht im- Wenn ferner von zwei Urnen die erste drei weiße und Littrow's Himmel u. s. Wunder. III. 26
Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente. geraden Anzahl 511/1023 und für die einer ungeraden 512/1023 u. ſ. w.Man ſieht daraus, daß die ungerade Anzahl immer wahrſchein- licher iſt, als die gerade, daß aber auch die beiden Wahrſchein- lichkeiten einander immer näher, nämlich gleich ½ kommen, je größer die in der Urne enthaltene Anzahl der Kugeln iſt; für drei Kugeln ſind dieſe Wahrſcheinlichkeiten 3/7 und 4/7 und für zwei Kugeln ſind ſie ⅓ und ⅔. Man wird bemerken, daß bei allen dieſen Unterſuchungen die §. 59. (Zuſammengeſetzte Wahrſcheinlichkeit.) Aber nicht im- Wenn ferner von zwei Urnen die erſte drei weiße und Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder. III. 26
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Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
geraden Anzahl 511/1023 und für die einer ungeraden 512/1023 u. ſ. w.
Man ſieht daraus, daß die ungerade Anzahl immer wahrſchein-
licher iſt, als die gerade, daß aber auch die beiden Wahrſchein-
lichkeiten einander immer näher, nämlich gleich ½ kommen, je
größer die in der Urne enthaltene Anzahl der Kugeln iſt; für drei
Kugeln ſind dieſe Wahrſcheinlichkeiten 3/7 und 4/7 und für zwei
Kugeln ſind ſie ⅓ und ⅔.
Man wird bemerken, daß bei allen dieſen Unterſuchungen die
Anzahl aller möglichen Fälle als bekannt vorausgeſetzt wird,
weil ſich ohne dieſe Kenntniß die Wahrſcheinlichkeit irgend eines
Erfolges gar nicht beſtimmen laſſen würde. Daſſelbe gilt auch
von den zunächſt folgenden Problemen bis §. 62, wo ſodann Un-
terſuchungen ganz anderer Art eintreten werden.
§. 59. (Zuſammengeſetzte Wahrſcheinlichkeit.) Aber nicht im-
mer ſind dieſe Unterſuchungen ſo einfach, wie in den vorhergehen-
den Fällen. Wenn man z. B. die Wahrſcheinlichkeit ſucht, daß
irgend ein Ereigniß, deſſen einfache, nach §. 58 beſtimmte W.
gleich w iſt, zwei, drei, viermal nach einander ſtatt habe, ſo iſt
die geſuchte W. gleich der zweiten, dritten, vierten Potenz von
w. So iſt z. B. die W., mit einem einzigen Würfel die Zahl 1
zu werfen, nach der vorhergehenden Tafel gleich ⅙. Alſo iſt
auch die W. mit einem Würfel zweimal nacheinander die Zahl
1 zu werfen, gleich 1/36; dreimal gleich 1/216 u. ſ. w. Ebenſo
war die W., mit zwei Würfeln auf einen Wurf die Zahlen 1
und 1 zu werfen, gleich 1/36, alſo iſt auch die W. dieſe beiden
Zahlen zweimal nach einander zu werfen, gleich 1/1296 u. ſ. w.
Wenn ferner von zwei Urnen die erſte drei weiße und
1 ſchwarze, die zweite aber 4 weiße und 2 ſchwarze Kugeln ent-
hält, ſo iſt die W., daß man durch einen zufälligen Griff in
eine der beiden Urnen eine weiße Kugel ergreifen wird, gleich 7/24,
ſo daß beide W. zuſammen wieder gleich der Einheit ſind.
In dieſen und ähnlichen Fällen muß man nämlich die beiden nach
§. 58 gefundenen einfachen Wahrſcheinlichkeiten mit ein-
ander multipliciren, um die geſuchte zuſammengeſetzte
W. zu erhalten. Es iſt nämlich die W., in die erſte Urne zu greifen
Littrow’s Himmel u. ſ. Wunder. III. 26
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