Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.Beschreibung und Gebrauch der astronom. Instrumente. Resultats, 48° 12' 34" bezeichnen. In unserem Beispiele ist 3die Anzahl der Beobachtungen und 2,25 das Gewicht des Resul- tats, also ist N = 1,732 und P = 1,5. Dieß vorausgesetzt, nennt man den mittleren Fehler das Der wahrscheinliche Fehler des Resultats aber, d. h. Dieß war der wahrscheinliche Fehler des Resultats aller Wenn wir also auch nicht eben vollkommen gewiß sind, daß Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente. Reſultats, 48° 12′ 34″ bezeichnen. In unſerem Beiſpiele iſt 3die Anzahl der Beobachtungen und 2,25 das Gewicht des Reſul- tats, alſo iſt N = 1,732 und P = 1,5. Dieß vorausgeſetzt, nennt man den mittleren Fehler das Der wahrſcheinliche Fehler des Reſultats aber, d. h. Dieß war der wahrſcheinliche Fehler des Reſultats aller Wenn wir alſo auch nicht eben vollkommen gewiß ſind, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0441" n="429"/><fw place="top" type="header">Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.</fw><lb/> Reſultats, 48° 12′ 34″ bezeichnen. In unſerem Beiſpiele iſt 3<lb/> die Anzahl der Beobachtungen und 2,<hi rendition="#sub">25</hi> das Gewicht des Reſul-<lb/> tats, alſo iſt <hi rendition="#aq">N</hi> = 1,<hi rendition="#sub">732</hi> und <hi rendition="#aq">P</hi> = 1,<hi rendition="#sub">5</hi>.</p><lb/> <p>Dieß vorausgeſetzt, nennt man den <hi rendition="#g">mittleren Fehler</hi> das<lb/> Reſultat, welches man erhält, wenn man die Zahl 0,<hi rendition="#sub">2821</hi> durch<lb/><hi rendition="#aq">P</hi> dividirt; dieſer mittlere Fehler, hier 0,<hi rendition="#sub">188</hi>, des Reſultats iſt<lb/> die Summe der Producte jedes Fehlers der einzelnen Beobach-<lb/> tungen in die dieſer Beobachtung zukommende Wahrſcheinlichkeit.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">wahrſcheinliche Fehler</hi> des Reſultats aber, d. h.<lb/> derjenige, von dem es gleich annehmbar iſt, daß man ihn began-<lb/> gen oder auch nicht begangen habe, iſt gleich der Zahl 0,<hi rendition="#sub">4769</hi><lb/> dividirt durch <hi rendition="#aq">P</hi>, alſo iſt in unſerm Beiſpiele dieſer wahrſcheinliche<lb/> Fehler gleich 0,″<hi rendition="#sub">32</hi>, oder mit anderen Worten, das erhaltene Re-<lb/> ſultat 48° 12′ 34″ kann eben ſo gut um 0,″<hi rendition="#sub">32</hi> zu groß, oder um<lb/> 0,″<hi rendition="#sub">32</hi> zu klein ſeyn, aber nicht um mehr, da es z. B. ſchon we-<lb/> niger wahrſcheinlich iſt, daß das Reſultat um 0,″<hi rendition="#sub">4</hi>, als daß es<lb/> um 0,″<hi rendition="#sub">32</hi> fehlerhaft iſt.</p><lb/> <p>Dieß war der wahrſcheinliche Fehler des <hi rendition="#g">Reſultats</hi> aller<lb/> Beobachtungen. Welches iſt aber der wahrſcheinliche Fehler einer<lb/> jeden einzelnen Beobachtung? — Dieſer wird offenbar größer ſeyn<lb/> als jener, und man findet ihn, wenn man jenen mit <hi rendition="#aq">N</hi> multipli-<lb/> cirt. Er iſt in unſerem Beiſpiele gleich 0,″<hi rendition="#sub">55</hi>, d. h. alſo,<lb/> man muß der Wahrſcheinlichkeit gemäß annehmen, daß jede ein-<lb/> zelne der drei vorhergehenden Beobachtungen um 0,″<hi rendition="#sub">55</hi>, aber<lb/> nicht um mehr, fehlerhaft iſt.</p><lb/> <p>Wenn wir alſo auch nicht eben vollkommen gewiß ſind, daß<lb/> das erhaltene Reſultat der Wahrheit gemäß iſt, ſo wiſſen wir<lb/> doch, daß es, ſo lange wir uns auf dieſe drei Beobachtungen be-<lb/> ſchränken, dieſer Wahrheit am nächſten liege. Dieſes Reſultat wird<lb/> vielleicht noch einer Verbeſſerung bedürfen, die wir finden können,<lb/> wenn wir die Beobachtungen weiter fortſetzen. Indeſſen wird es<lb/> doch auch jetzt ſchon intereſſant ſeyn, zu wiſſen, welches die<lb/> beiden Gränzen ſind, zwiſchen welchen jener wahrſcheinliche Fehler<lb/> liegen muß. Man findet dieſe Gränzen, wenn man den gefun-<lb/> denen wahrſcheinlichen Fehler in die Zahl 0,<hi rendition="#sub">4769</hi> multiplicirt und<lb/> durch <hi rendition="#aq">N</hi> dividirt. In unſerem Beiſpiele war der wahrſcheinliche<lb/> Fehler des Reſultats 0,<hi rendition="#sub">32</hi>, alſo iſt dieſe Gränze 0,<hi rendition="#sub">09</hi>, oder viel-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [429/0441]
Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
Reſultats, 48° 12′ 34″ bezeichnen. In unſerem Beiſpiele iſt 3
die Anzahl der Beobachtungen und 2,25 das Gewicht des Reſul-
tats, alſo iſt N = 1,732 und P = 1,5.
Dieß vorausgeſetzt, nennt man den mittleren Fehler das
Reſultat, welches man erhält, wenn man die Zahl 0,2821 durch
P dividirt; dieſer mittlere Fehler, hier 0,188, des Reſultats iſt
die Summe der Producte jedes Fehlers der einzelnen Beobach-
tungen in die dieſer Beobachtung zukommende Wahrſcheinlichkeit.
Der wahrſcheinliche Fehler des Reſultats aber, d. h.
derjenige, von dem es gleich annehmbar iſt, daß man ihn began-
gen oder auch nicht begangen habe, iſt gleich der Zahl 0,4769
dividirt durch P, alſo iſt in unſerm Beiſpiele dieſer wahrſcheinliche
Fehler gleich 0,″32, oder mit anderen Worten, das erhaltene Re-
ſultat 48° 12′ 34″ kann eben ſo gut um 0,″32 zu groß, oder um
0,″32 zu klein ſeyn, aber nicht um mehr, da es z. B. ſchon we-
niger wahrſcheinlich iſt, daß das Reſultat um 0,″4, als daß es
um 0,″32 fehlerhaft iſt.
Dieß war der wahrſcheinliche Fehler des Reſultats aller
Beobachtungen. Welches iſt aber der wahrſcheinliche Fehler einer
jeden einzelnen Beobachtung? — Dieſer wird offenbar größer ſeyn
als jener, und man findet ihn, wenn man jenen mit N multipli-
cirt. Er iſt in unſerem Beiſpiele gleich 0,″55, d. h. alſo,
man muß der Wahrſcheinlichkeit gemäß annehmen, daß jede ein-
zelne der drei vorhergehenden Beobachtungen um 0,″55, aber
nicht um mehr, fehlerhaft iſt.
Wenn wir alſo auch nicht eben vollkommen gewiß ſind, daß
das erhaltene Reſultat der Wahrheit gemäß iſt, ſo wiſſen wir
doch, daß es, ſo lange wir uns auf dieſe drei Beobachtungen be-
ſchränken, dieſer Wahrheit am nächſten liege. Dieſes Reſultat wird
vielleicht noch einer Verbeſſerung bedürfen, die wir finden können,
wenn wir die Beobachtungen weiter fortſetzen. Indeſſen wird es
doch auch jetzt ſchon intereſſant ſeyn, zu wiſſen, welches die
beiden Gränzen ſind, zwiſchen welchen jener wahrſcheinliche Fehler
liegen muß. Man findet dieſe Gränzen, wenn man den gefun-
denen wahrſcheinlichen Fehler in die Zahl 0,4769 multiplicirt und
durch N dividirt. In unſerem Beiſpiele war der wahrſcheinliche
Fehler des Reſultats 0,32, alſo iſt dieſe Gränze 0,09, oder viel-
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