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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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Unter-und Ober-Gneuß/ Bodnitz/ Seidenbrück und
Truckenborn. Da hin und wieder die Aecker/ Wiesen
und Wälder erschrecklicher Weise angefüllet worden/ al-
so daß sie so dicke gelegen/ als wenn sie mit Fleiß an einan-
der geleget worden/ und man den Erdboden nicht davor
sehen können. Ja an manchen Orten haben sie/ sonder-
lich gegen Abend/ sich so dicke gelagert/ daß sie wohl einer
viertel Ehlen hoch über einander gelegen. Haben sich
auch mit unten an die Büsche/ Hecken und Bäume gehen-
get/ und zwar bißweilen in solcher Menge/ daß ziemliche
starcke Aeste/ von wegen der Last zerbrochen sind. Und
also ist es auch an andern Orten/ wo sie hernach ihre La-
gerstädte gesuchet/ befunden worden.

§. 31. Hat sich also dieses erste Lager/ so in sehr vie-
len Schwadronen bestanden/ dieses Tages über der Saa-
len gehalten/ und über eine gute Meile in die Länge und
Breite/ erstrecket.

§. 32. Den 18. Augusti sind sie stille gelegen/ doch al-
so/ daß ein ziemliches detachement über die Welnise auf
Großlöbichau zugangen/ und etliche zu Jena ankommen.
Den 19. ejusdem sind sie auch meistentheils stille gelegen.
Gleichwohl ist aus der Schlöbischen Revier ein grosser
Hauffe gegen Gleina/ und von dannen in den Bürgeli-
schen und Großlöbichauer Grund gezogen. Nicht weni-
ger haben sich diejenigen/ so ümb Schieblau/ Zöllnitz und
der Orten gelegen/ moviret/ und sind mit hellen Hauffen
auf Lichtenhan und Jena zugangen.

§. 33. Am 20. ejusdem war gleich der zehende Sonn-
tag Trinitatis, an welchen man von der erbärmlichen Zer-
störung der Stadt Jerusalem zu predigen pfleget/ ist der
Aufbruch der übrigen hin und her geschehen/ und ist meist-

lich
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Unter-und Ober-Gneuß/ Bodnitz/ Seidenbruͤck und
Truckenborn. Da hin und wieder die Aecker/ Wieſen
und Waͤlder erſchrecklicher Weiſe angefuͤllet worden/ al-
ſo daß ſie ſo dicke gelegen/ als wenn ſie mit Fleiß an einan-
der geleget worden/ und man den Erdboden nicht davor
ſehen koͤnnen. Ja an manchen Orten haben ſie/ ſonder-
lich gegen Abend/ ſich ſo dicke gelagert/ daß ſie wohl einer
viertel Ehlen hoch uͤber einander gelegen. Haben ſich
auch mit unten an die Buͤſche/ Hecken und Baͤume gehen-
get/ und zwar bißweilen in ſolcher Menge/ daß ziemliche
ſtarcke Aeſte/ von wegen der Laſt zerbrochen ſind. Und
alſo iſt es auch an andern Orten/ wo ſie hernach ihre La-
gerſtaͤdte geſuchet/ befunden worden.

§. 31. Hat ſich alſo dieſes erſte Lager/ ſo in ſehr vie-
len Schwadronen beſtanden/ dieſes Tages uͤber der Saa-
len gehalten/ und uͤber eine gute Meile in die Laͤnge und
Breite/ erſtrecket.

§. 32. Den 18. Auguſti ſind ſie ſtille gelegen/ doch al-
ſo/ daß ein ziemliches detachement uͤber die Welniſe auf
Großloͤbichau zugangen/ und etliche zu Jena ankommen.
Den 19. ejusdem ſind ſie auch meiſtentheils ſtille gelegen.
Gleichwohl iſt aus der Schloͤbiſchen Revier ein groſſer
Hauffe gegen Gleina/ und von dannen in den Buͤrgeli-
ſchen und Großloͤbichauer Grund gezogen. Nicht weni-
ger haben ſich diejenigen/ ſo uͤmb Schieblau/ Zoͤllnitz und
der Orten gelegen/ moviret/ und ſind mit hellen Hauffen
auf Lichtenhan und Jena zugangen.

§. 33. Am 20. ejusdem war gleich der zehende Soñ-
tag Trinitatis, an welchen man von der erbaͤrmlichen Zer-
ſtoͤrung der Stadt Jeruſalem zu predigen pfleget/ iſt der
Aufbruch der uͤbrigen hin und her geſchehen/ und iſt meiſt-

lich
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[19/0021] Unter-und Ober-Gneuß/ Bodnitz/ Seidenbruͤck und Truckenborn. Da hin und wieder die Aecker/ Wieſen und Waͤlder erſchrecklicher Weiſe angefuͤllet worden/ al- ſo daß ſie ſo dicke gelegen/ als wenn ſie mit Fleiß an einan- der geleget worden/ und man den Erdboden nicht davor ſehen koͤnnen. Ja an manchen Orten haben ſie/ ſonder- lich gegen Abend/ ſich ſo dicke gelagert/ daß ſie wohl einer viertel Ehlen hoch uͤber einander gelegen. Haben ſich auch mit unten an die Buͤſche/ Hecken und Baͤume gehen- get/ und zwar bißweilen in ſolcher Menge/ daß ziemliche ſtarcke Aeſte/ von wegen der Laſt zerbrochen ſind. Und alſo iſt es auch an andern Orten/ wo ſie hernach ihre La- gerſtaͤdte geſuchet/ befunden worden. §. 31. Hat ſich alſo dieſes erſte Lager/ ſo in ſehr vie- len Schwadronen beſtanden/ dieſes Tages uͤber der Saa- len gehalten/ und uͤber eine gute Meile in die Laͤnge und Breite/ erſtrecket. §. 32. Den 18. Auguſti ſind ſie ſtille gelegen/ doch al- ſo/ daß ein ziemliches detachement uͤber die Welniſe auf Großloͤbichau zugangen/ und etliche zu Jena ankommen. Den 19. ejusdem ſind ſie auch meiſtentheils ſtille gelegen. Gleichwohl iſt aus der Schloͤbiſchen Revier ein groſſer Hauffe gegen Gleina/ und von dannen in den Buͤrgeli- ſchen und Großloͤbichauer Grund gezogen. Nicht weni- ger haben ſich diejenigen/ ſo uͤmb Schieblau/ Zoͤllnitz und der Orten gelegen/ moviret/ und ſind mit hellen Hauffen auf Lichtenhan und Jena zugangen. §. 33. Am 20. ejusdem war gleich der zehende Soñ- tag Trinitatis, an welchen man von der erbaͤrmlichen Zer- ſtoͤrung der Stadt Jeruſalem zu predigen pfleget/ iſt der Aufbruch der uͤbrigen hin und her geſchehen/ und iſt meiſt- lich C 2

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/21>, abgerufen am 24.11.2024.