Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].welche leicht zu verscheichen und zu verjagen. Denn §. 67. Zwar an vielen Orten ist es geschehen/ §. 68.
welche leicht zu verſcheichen und zu verjagen. Denn §. 67. Zwar an vielen Orten iſt es geſchehen/ §. 68.
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welche leicht zu verſcheichen und zu verjagen. Denn
ſagt GOtt der HErr zu dem wohlgeplagten Hiob;
Kanſt du das Roß ſchrecken/ wie die Heu-
ſchrecken: Hiob 39. v. 23. Und David klagt im 103.
Pſalm v. 23. Jch werde verjagt/ wie die Heu-
ſchrecken. Und dieſes moͤchte wohl ingemein von
denen hielaͤndiſchen Heuſchrecken geſagt werden/ aber
was dieſe frembde Gaͤſte anbelanget/ ſo koͤnnen ſie ſo
leicht nicht verſcheichet werden.
§. 67. Zwar an vielen Orten iſt es geſchehen/
wenn ſie bey Sonnenſchein an einem Orte ankom-
men/ und ſich die Leute mit ſchieſſen/ ſchreyen/ klin-
gen/ Jtem mit Strohwiſchen/ Reiſern und Stan-
gen an ſie gemachet/ daß ſie ſich verjagen laſſen: wie
denn am 10. Sonntage Trinitatis allhier ſelbſten der-
gleichen geſchehen. Geſtalt denn auch/ als ein groſ-
ſer Trupp ſich hinder das Rathhaus in ein Stuͤck
Gerſte niedergelaſſen/ und die Leute darzukommen/
ſie ſich gantz furchtſam erwieſen/ und bald wieder
auftreiben laſſen. Doch wo die Menge gar zu groß/
und der Leute etwas wenig geweſen/ ſo hat ſich die-
ſes nicht practiciren laſſen. Ja es iſt mir glaubwuͤr-
dig erzehlet worden/ daß wenn man in dem Haber/
darinnen ſie geweſen/ mit Senſen gehauen/ ſie zwar
geſchwinde dem Hiebe ausgewichen/ nichts deſto
minder aber ſich bald wieder niedergeſetzet/ und ihr
Freß-Handwerck fortgetrieben. Jnſonderheit/ wie
auch oben angefuͤhret/ wenn es noch fruͤhe oder truͤ-
be Wetter iſt/ ſo ſind ſie nicht fortzubringen/ ſon-
dern viel ehe zu erſchlagen oder zu ergreiffen.
§. 68.
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