Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].§. 68. Daher wird auch gemeldet/ als A. C. §. 69. Wiewohl nun dergleichen natürliche tet
§. 68. Daher wird auch gemeldet/ als A. C. §. 69. Wiewohl nun dergleichen natuͤrliche tet
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§. 68. Daher wird auch gemeldet/ als A. C.
1542. ſolche Heuſchrecken-Zuͤge vorgegangen/ und
Welſchland mit beruͤhret/ daß die Heuſchrecken auf
Befehl des Hertzogs zu Meiland zuſammen geleſen/
und damit bey zwoͤlff tauſend Saͤcke angefuͤllet wor-
den. So lieſet man auch in den alten Hiſtorien/
daß wohl ehe bald gantze Laͤnder aufgeboten worden/
ſolchem Libel zu ſteuren. Jn Ungern ſollen ſie dieſe
Thiere mit groſſen Acker-Waltzen auf dem Felde tod
machen/ indem ſie dieſelben daruͤber her ſchleif-
fen.
§. 69. Wiewohl nun dergleichen natuͤrliche
Mittel nicht zu verachten/ ſo ſind ſie doch vor ſich
nicht zulaͤnglich/ den Schaden von dem Lande abzu-
wenden. Wiewohl ehe beſchwerliche Heuſchrecken/
Froͤſche und andere geringe Thiere durch Menſchen
nicht haben moͤgen gedaͤmpffet werden/ iſt aus der
Hiſtoria von den Egyptiſchen Plagen bekannt. Es
kan auch davon geleſen werden Philip. Camerarius in
oper. hor. ſucciſ. part. 2. cap. 13. Da er auch der Deut-
ſchen Sprichwort anfuͤhret: Wenn GOtt in ſei-
nem Zorn aufbeut/ ſo ſtehen alſobald alle Crea-
turen im Harniſch und Waffen. Man hat diß
Jahr groſſen Fleiß angewendet/ die Raupen von den
Baͤumen zu bringen/ es ſind auch die Baͤume gluͤck-
lich gereiniget worden/ da wohl ehe hiebevor das
Raupen gar nicht oder doch gar wenig geholffen;
Unterdeß haben wir gleichwohl den Schaden von den
Bluͤthen nicht abwenden koͤnnen/ ſondern es iſt al-
les/ durch eine kalte Lufft/ verderbet und hingerich-
tet
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