Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].Zugabe. Von den Heuschrecken ist noch zu gedencken/ daß und
Zugabe. Von den Heuſchrecken iſt noch zu gedencken/ daß und
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Zugabe.
Von den Heuſchrecken iſt noch zu gedencken/ daß
es ſcheine/ als haben ſie nunmehro gleichſam die
Winter Quartier bezogen/ doch alſo/ daß ſie ſich viel
weiter aus einander begeben/ als bey ihrer Ankunfft/
und an vielen Orten ziemlich duͤnne liegen. Bey der
Mitte des Septembris halten ſich nicht wenig noch jen-
ſeit der Saalen/ ſonderlich in dem Rodiſchen Bezir-
cke/ auf: Diſſeits aber reichen ſie von dem Heilin-
ger Grunde/ biß gegen Burgau und Wintzurle/ und
alſo/ in der Breite/ bey zwey Meilen weit. Von dan-
nen gehet ihr Strich gegen Weimar/ und hinder den
Ettersberg/ faſt auf Buttſtedt/ und alſo von der
Saalen an uͤber vier Meilen/ in die Laͤnge. Jn ih-
ren Leibern findet man die langen weiſen lebenden
Wuͤrme hin und wieder; welches ob es nur eine Art
der lumbricorum, oder ob was ſchaͤdliches draus kom-
men moͤchte/ die Zeit eroͤffnen wird. Wenn man
ſie laͤſſet aufſieden/ ſo ſind ſie/ an rother Farbe und
Geruche/ denen geſottenen Krebſen nicht ungleich:
Doch wils zur Zeit niemand verſuchen/ ob ſie zu
menſchlicher Speiſe dienen/ gleich wie diejenigen/ ſo
in den Morgen-und Mittags Laͤndern gefunden wer-
den/ ſondern es wird ſolche delicateſſe denen Huͤnern/
Gaͤnſen/ Hunden/ Schweinen und andern Thieren
uͤberlaſſen/ welche ihnen mit ſonderlichem Appetit
nachgehen. Und wie die Sonne/ mit ihrem Schein
und
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