Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].und Wärme sie gleichsam lebend machet: also haben und Waͤrme ſie gleichſam lebend machet: alſo haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0049" n="47"/> und Waͤrme ſie gleichſam lebend machet: alſo haben<lb/> ſie in bißheriger Kaͤlte und Regen/ ſich/ bey erſchei-<lb/> nenden Sonnen-Blicken/ gar wenig in der Hoͤhe/ mit<lb/> fliegen ſehen laſſen/ ſondern ſich meiſtlich mit ſprin-<lb/> gen beholffen/ doch daß ſie allenthalben Gelegenheit<lb/> geſuchet/ ſich von der feuchten Erden abe zu ziehen/<lb/> und ſich an hohe Stoppeln/ Diſteln und andere Stoͤ-<lb/> rel/ ingleichen an Kraut und Ruͤben/ <hi rendition="#aq">item</hi> niedrige<lb/> Buͤſche/ Dornhecken/ Zaunſtecken und duͤrre Rei-<lb/> ſer zu hengen. So hat man auch nicht mercken<lb/> koͤnnen/ daß ſie/ bey ſolchem Wetter/ ſtarck gezehret:<lb/> geſtalt denn auch von vielen <hi rendition="#aq">probi</hi>ret worden/ daß ſie<lb/> etliche Tage eingeſperret/ gantz ohne Futter/ auch biß<lb/> in die dritte Woche leben koͤnnen. Aber ſolte der<lb/> Herbſt warm werden/ ſo duͤrfften ſie auch wieder<lb/> munter werden/ die junge Winter-Saat abznaͤtzen.<lb/> Unterdeß/ ob ſie ſchon bißher nicht ſonderlich gezeh-<lb/> ret/ ſo ſind ſie doch bey ihrer geilen Art verblieben/<lb/> und gatten ſich haͤufig. So findet man auch nun<lb/> hin und wieder in den Hecken/ ſonderlich an den<lb/> Blaͤttern/ wie ſie ihre Eyer geleget/ ſo in ziemlicher<lb/> Menge an einander kleben: Welche GOtt/ beneben<lb/> dieſem Geſchmeiß balden tilgen/ und alles beſorgende<lb/><hi rendition="#c">Ungluͤck von unſerm lieben Vaterlande<lb/> abwenden wolle.</hi></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [47/0049]
und Waͤrme ſie gleichſam lebend machet: alſo haben
ſie in bißheriger Kaͤlte und Regen/ ſich/ bey erſchei-
nenden Sonnen-Blicken/ gar wenig in der Hoͤhe/ mit
fliegen ſehen laſſen/ ſondern ſich meiſtlich mit ſprin-
gen beholffen/ doch daß ſie allenthalben Gelegenheit
geſuchet/ ſich von der feuchten Erden abe zu ziehen/
und ſich an hohe Stoppeln/ Diſteln und andere Stoͤ-
rel/ ingleichen an Kraut und Ruͤben/ item niedrige
Buͤſche/ Dornhecken/ Zaunſtecken und duͤrre Rei-
ſer zu hengen. So hat man auch nicht mercken
koͤnnen/ daß ſie/ bey ſolchem Wetter/ ſtarck gezehret:
geſtalt denn auch von vielen probiret worden/ daß ſie
etliche Tage eingeſperret/ gantz ohne Futter/ auch biß
in die dritte Woche leben koͤnnen. Aber ſolte der
Herbſt warm werden/ ſo duͤrfften ſie auch wieder
munter werden/ die junge Winter-Saat abznaͤtzen.
Unterdeß/ ob ſie ſchon bißher nicht ſonderlich gezeh-
ret/ ſo ſind ſie doch bey ihrer geilen Art verblieben/
und gatten ſich haͤufig. So findet man auch nun
hin und wieder in den Hecken/ ſonderlich an den
Blaͤttern/ wie ſie ihre Eyer geleget/ ſo in ziemlicher
Menge an einander kleben: Welche GOtt/ beneben
dieſem Geſchmeiß balden tilgen/ und alles beſorgende
Ungluͤck von unſerm lieben Vaterlande
abwenden wolle.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |